Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Plötzlich Trennungsangst im Kindergarten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Plötzlich Trennungsangst im Kindergarten

_Sandra_

Beitrag melden

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn ist im Januar 5 Jahre alt geworden. Er ist in letzter Zeit sehr "frech" und testet seine Grenzen aus und provoziert wo er nur kann. Auch seiner Schwester (2 3/4) gegenüber verhält er sich oft grenzwertig. Es ist für mich und meinen Mann zwar sehr schwierig aber es wird wohl eine Phase sein. Mein Hauptproblem liegt beim Bringen im Kiga. Er fängt zuhause schon an, dass er nicht hin will. Im kiga selbst klammert er sich an mich und tobt und schreit. Konnte ihn die letzten Male nicht mal beim Ausziehen helfen. Laut den Erzieherinnen braucht er bis zu einer halben Stunde, wo er tatsächlich ins Spiel findet und wieder der "alte" ist. Er schreit nicht die ganze Zeit, braucht aber sehr viel Aufmerksamkeit und will nicht gleich spielen. Ich komme nicht dahinter, wieso er sich plötzlich so benimmt. Gespräche mit ihm, auch ein vertrauter Gegenstand von mir, nichts hilft. Im Kiga ist nichts besonderes vorgefallen. Er geht auch nur vier Tage, von 8-13 Uhr. Seine Schwester ist in der Krippe, also auch nicht zuhause. Bei meinem Mann verhält er sich auch so. Wir nehmen uns viel Zeit (arbeiten beide Teilzeit) für die Kinder, als komplette Familie und auch einzeln mit den Kindern. Was kann ich machen, um ihn wieder normal verabschieden zu können? Vielen Dank für eine Antwort!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe _Sandra_, Ihr Sohn hat zu Hause den Rückhalt seiner engsten Bezugspersonen. Er lotet seine Stellung aus, in dem er seine Grenzen und damit die Grenzen seiner Eltern austestet. Er weiß, dass dies im Kindergarten so nicht möglich ist. Dort muss er sich an die Regeln und Strukturen halten. Er will aber ja testen. Und so fällt ihm jeden Morgen der Abschied schwer, weil er weiß, dass er sich gleich an die Regeln und Strukturen halten muss. Was er im übrigen auch weiterhin gut kann, nur im Vorfeld nicht will. Führen Sie vielleicht ein neues Ritual ein: Ein "Ich bin stark"-Aufkleber auf den Pullover geklebt, als Zeichen, dass er den Tag gut schaffen wird, bisher läuft er vielleicht zum Kindergarten und darf zukünftig mit dem Fahrrad fahren, Sie machen den Weg zu einem Spiel: Wer findet unterwegs den schönsten Stein, das schönste Blatt usw.. Wenn es der Zeitrahmen zulässt, können Sie auch morgens im Kindergarten noch gemeinsam ein Buch lesen, ein Puzzle legen oder ein Bild malen. Wichtig ist, nicht zuviel Neues einzuführen. Ein Ritual zu Hause und/oder ein Ritual im Kindergarten genügen. Besprechen Sie das neue Kindergartenritual schon zu Hause, damit er sich darauf freuen kann. Viele Grüße Sylvia


_Sandra_

Beitrag melden

Ach ja, wenn er Mittags abgeholt wird. Hat er keine Eile. Er freut sich, spielt aber auch immer erst fertig und wirkt glücklich und zufrieden.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, wir haben Probleme mit unserem Sohn (wird im Okt. 5). Er ist sehr anhänglich. Seit knapp 2 Jahren geht er 2 Vormittage die Woche in den Spielkreis. Von Anfang an hatte er Probleme mit dem Trennen. Die ersten Wochen bin ich mit ihm im Spielkreis geblieben. Dann ging es ganz gut allein. Zwischendurch klappte es wunderbar. Aber immer wieder mal ...

Hallo, ich bin alleinerziehend und muß nun meine Tochter langsam an den Kindergarten gewöhnen. Sie ist 27 Monate alt und hängt sehr an mir, aber da ich sonst niemanden haeb, und auf das Geld angewiesen bin, möchte ich bald meinen Job wieder aufnehmen. Nun sind wir in der Eingewöhnung, sie weicht mir nicht von der Seite, noch hab ich sie dort nicht ...

Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist vier Jahre alt und geht mittlerweile seit über einem Jahr in den Kindergarten. Trotzdem haben wir es noch nie geschafft, uns morgens zu verabschieden, ohne das totale Abschiedsdrama inkl. Heulen, An-mich-klammern und wahlweise mit "Mama, geh nicht weg!" oder "Ich will wieder mit nach Hause". Dazu sagen muss ic ...

Liebe Frau Ubbens, ich hätte sehr gerne eine „außenstehende“ Meinung zu unserer Situation. Meine Tochter wird im Dezember 5 Jahre alt. Wir haben sie mit gut einem Jahr in einer kleinen Krippe eingewöhnt – die Eingewöhnung hat fast 3 Monate gedauert. Einmal eingwöhnt, hat sie beim Abgeben niemals mehr geweint und sie ging sehr gerne dorthin. Di ...

Unsere jüngste Tochter (seit Oktober 3 Jahre alt) geht seit einem Jahr in einen Kindergarten, zusammen mit ihrem großen Bruder (6). Seit Anfang Dezember 2022 weigert sie sich hartnäckig, dort hin zu gehen bzw. versucht alles, um nicht in ihre Gruppe zu müssen. Sie sagt, sie hat Angst vor ihrer Bezugserzieherin und ein Kind würde sie ständig ärgern. ...

Liebe Frau Ubbens, wir haben Mitte September mit der Eingewöhnung unseres 3 jährigen Sohnes in den Kindergarten begonnen. Die erste Woche ist super verlaufen. Wir könnten sogar schon kurzzeitige Trennungen durchführen. Sowohl davor als auch danach war unser Sohn fröhlich. Dann hat unser Sohn leider eine Magen-Darm-Grippe bekommen und hat dadurc ...

Sehr geehrte Frau Ubbens, meine vierjährige Tochter braucht ewig lange um fürs Kindergarten fertig zu werden und die Vorbereitungszeit ist mit viel Geschrei und unglaublich viel Stress für mich verbunden, weshalb ich oft auch laut werde wad ich aber unbedingt vermeiden möchte. Wir wecken sie um 7 Uhr, essen wird meistens am Abend vorbereitet u ...

Hallo, Meine Tochter (3 Jahre alt) geht seit knapp 2 Monaten gemeinsam mit ihrer Freundin, die sie schon seit etwas über 2 Jahren kennt in den Kindergarten. Anfangs war noch alles gut, aber mittlerweile streiten sich die beiden nur noch. Dauernd heißt es dass meine Tochter ihre Freundin schlagen und schubsen würde und sie nicht mitspielen lässt ...

Sehr geehrte Frau Dipl.-Soz.päd Ubbens, unser Sohn, 21 Monate alt, hat mit September die Eingewöhnung in die Krippe gestartet. Nach einem vielversprechenden Anfang (interessiertes Spielen und Erkunden) haben mit den ersten Trennungen die Probleme begonnen. Egal ob die Trennung 1, 5 oder 40 Minuten dauerte, seine Reaktion war panisches Weinen, F ...

Hallo Frau Ubbens, Sie haben mir hier in dem Forum schon sehr helfen können, nun hätte ich eine weitere Frage. Und zwar wir haben 2 Kindern (4 1/2 und 2 1/2). Beide sind in Betreuung (Kindergarten und Großtagespflege). Der Große ist seit er ca. 2 ist in verschiedenen Betreuungen gewesen (1 Jahr Tagesmutter, 1 Jahr private Betreuung und se ...