Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Nur noch Mama, ich kann nicht mehr!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Nur noch Mama, ich kann nicht mehr!

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Hallo, meine Tochter war im Mai 3 Jahre alt. Seit einigen Monaten rückt sie mir nicht mehr von der Seite. Sie bleibt nirgends und schreit jämmerlich, wenn ich das Haus verlasse. Nicht mal bei meinem Mann bleibt sie. Ich arbeite von zu Hause aus, aber selbst wenn ich mich an meinen Schreibtisch zurück ziehe, dann gibt´s riesen Theater. Da ich mich bei der Arbeit sehr konzentrieren muss, kann ich sie unmöglich dabei haben. Auch jetzt im Moment schreit sie sich unten bei ihrem Papa die Seele raus. So kann ich auch nicht arbeiten, denn mir zerreißt es fast das Herz. Ich nehm sie ja schon überall mit hin, aber manchmal geht das einfach nicht. Dann planen wir immer eine riesen Ablenkungstaktik, wie z.B. dass mein Mann mit ihr Fahrrad fährt, damit sie nicht sieht, wenn ich gehe. Davonschleichen will ich mich aber auch nicht, denn ich befürchte, dass es dann noch schlimmer wird, wenn Mama einfach "abhaut". Dann verliert sie doch ganz das Vertrauen, oder? Weiß zwar nicht, ob es damit was zu tun hat, aber im Juni wollten wir sie in den Kiga bringen, da sie es nicht mehr erwarten konnte. Die leitende Erzieherin besteht darauf, dass unsere Tochter einen Handabdruck auf Papier macht, da dies anscheinend normal sei. Unsere Tochter möchte das aber nicht, da sie keine Farbe an der Hand will. Die Erzieherin besteht aber darauf und läßt nicht locker, trotz intensivem Gespräch. Seither macht unsere Tochter einen großen Bogen um den Kiga und geht da nicht mehr hin. Sie hat auch eine Woche lang jede Nacht geweint und im Schlaf immer gesagt, ich will keinen Abdruck machen. Was soll ich denn tun? Ich liebe mein Kind, aber ich kann nicht 24 Stunden am Tag um sie rum sein. Manchmal brauche ich auch eine Auszeit. Ich arbeite schon jeden Abend wenn sie schläft bis spät in die Nacht, damit ich wenigstens hierbei meine Ruhe hab. Ich weiß nicht, wielange ich hier noch sitzen bleiben kann, so jämmerlich weint sie. Besser gesagt, ich weiß nicht, was richtig ist. Standhaft bleiben und sie weinen lassen oder zu ihr runter gehen und sie beruhigen. Ich möchte nichts falsch machen, nicht dass es noch schlimmer wird, oder aber sie das Gefühl bekommt Mama liebt mich nicht. Ich hab jetzt auch schon öfters nach unten gerufen, dass ich hier bin und nicht weg gehe, denn ich glaube sie hat Angst allein gelassen zu werden. Letztens war ich im Bad als sie aufgewacht ist, da hat sie geweint und gesagt, ich hätte sie allein gelassen. Dabei haben wir sowas noch nie getan. Es ist immer jemand bei ihr denn sie kennt und mag. Mein Mann und ich würden auch gern mal wieder einen Abend irgdenwo allein verbringen, aber daran ist überhaupt nicht zu denken. Bin über jede Hilfe sehr dankbar.


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Hallo Ratsuchende Bitte verabschieden Sie sich auch weiterhin von Ihrer Tochter und "hauen Sie nicht einfach ab". Ihre Anhänglichkeit wird sonst noch stärker, da sie Angst hat, dass Sie als ihre vertrauteste Bezugsperson nicht mehr wiederkommen und ihr auch nicht mehr immer dann helfend zur Seite stehen, wenn sie sich allein nicht zu helfen weiß. Akzeptieren Sie den Wunsch Ihrer Tochter nach Ihrer Nähe so weit wie möglich. Nehmen Sie sie z.B. mit in Ihr Arbeitszimmer und lassen Sie sie dort selber "arbeiten". Mit 3 Jahren wird sie sich bestimmt ruhig verhalten, wenn sie weiß, dass sie sonst nicht im Raum bleiben darf. Vereinbaren Sie noch einige Besuchstermine im voraussichtlichen Kiga, nachdem Sie mit der Erzieherin über die Auswirkungen des Schnuppertages gesprochen haben. Versprechen Sie Ihrer Tochter, dass sie sich ihre Hände nicht anzumalen braucht und dass Sie ja bei ihr sind, um dafür Sorge zu tragen, dass sie Nichts zu tun braucht, was sie nicht tun möchte. Bei diesen Besuchsterminen können Sie sich dann auch selbst ein Bild davon machen, ob dieser Kiga Ihren eigenen Vorstellungen als "Familienergänzende Einrichtung" entspricht. Gewöhnen Sie Ihre Tochter in Ihrem Beisein an eine weitere Bezugsperson, bzw. an einen Babysitter, sodass Sie bald auch mal wieder einen "kinderfreien" Abend genießen können, da Sie genau wissen, dass Ihre Tochter sich bei dem Babysitter wohl fühlt. Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo, etwas weiter unten steht mein Beitrag "Nicht ohne meine Mama" und beschreibt genau dasselbe Problem. Ich kann auch bald nicht mehr, meine Tochter ist auch drei Jahre und soll im September in den Kiga, den sie aber seit ihrem Schnuppertag verweigert. Will ich mal gehen, gibt es Geschrei und Getöse und mir zerreißt es auch immer das Herz. Aber es heißt, es wäre alles nur eine Phase und würde wieder vergehen. Ich hoffe mal, dass das auch so sein wird. Ich wünsche dir viel Kraft und Nerven und das es bald besser wird. LG Martina


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