Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, Meine Tochter, 51/2, war immer ein sehr ruhiges, fröhliches und ausgeglichenes Kind. Wir mussten uns nie "anstrenten" in userem Umgang mit ihr. Wir haben imer ruhig und gelassen argumtentiert, manchmal war sie einverstanden, manchmal hat sie ihren Weg gehen wollen. Mit dem Kindergarteneintritt hat sich das doch zum Negativen verkehrt. Sie hat immer sehr wenig bis kaum etwas erzählt. Seit einem Jahr ungefähr hat sich ihr verhalten verändert. Sie wird konsequent im Kindergarten gemobbt. Sie ist zwar sehr selbstbestimmt aber ruhig, vertäumt und langsam in ihrem Reaktionsvermögen, so dass immer schon eine Zielscheibe aggressiverer (nicht nur negativ gemeint) Kinder war. Andererseits liegt bei ihr hochwahrscheinlich eine Hochbegabung vor, die Erzieherin meint, vielleicht seien die anderen auf sie eifersüchtig. Das permantente Mobbing wirkt sich schon sehr massiv auf sie aus. Sie ist verunsichert, leicht gereizt und permanent gelangweilt. Wir wussten eben nicht, was der grund war und haben vielleicht nicht rechtzeitig gehandelt. Auch wenn andere gleichaltrige Kinder bei uns zu Hause sind, findet sie schwer in das Spiel hinein. Sie will in letzter Zeit immer bestimmten, was läuft, mit einer oft weinerlich-gereizten Stimme, was natürlich nicht "zieht". Sie ist aber sehr offen und spielt gern mit Kindern, insbesondere älteren. Sie ist nächste Woche bei einem Mädchen eingeladen, dass besonders dominant, rechthaberisch und laut ist, was meine Tochter immer schon irritiert hat. Meine Tochter will aber trotzdem auch mmit ihr spielen. Sie sagt, wenn das Mädchen Lust hat mit ihr zu spielen, dann spielt sie auch mit ihm (?). Heute gab es nämlich einen Streit zwischen den beiden - das Mädchen hat ein Puppenbettchen aus den Händen meiner Tocher gerissen. Meine Tochter hat zwar versucht mit Argumenten es wiederzubekommen, aber sich nicht richtig getraut das auch konsequent - sprich körperlich - durchzusetzen. Sie hat sich auch an die Erziehrinnen gewandt, aber angeblich keine Unterstützung bekommen. Da ist sie vielleicht etwas gereizter und weinerlicher geworden, so dass die anderen Kinder es auch abgeleht haben, mit ihr zu spielen. In solchen Situationen sage ich ihr oft, das Jammern und Genervt-Sein nicht zum Erfolg führen. Sie ist doch viel stärker, sie muss es nur versuchen. un vor allem etwas lauter und bestimmter "Nein!" sagen. Dann sagt sie - das weiss ich nicht, ob ich stärker bin. Warum ist sie so verunsichert? Sie hat zwar eine kleine Furie als jüngere Schwerster, wir unterstützen sie aber immer, wenn die große versucht, sich durchzusetzen. In letzter Zeit haut sie auch ihre jüngere Schwester, was wirklich keine Lösung sein kann. Oder soll ich sie ein bißchen lassen?! Was können wir wirklich tun? Wir sind sehr besorgt. Die Erzieherin ist der Ansicht, dass es besser geworden sei, wobei sie mir ein Paar Wochen davon schon angeraten hatte, mich an einen Kinderpsychologen zu wenden, um das Selbstbewußtsein meiner Tochter zu stärken. Machen wir denn das nicht genügend zu Hause. Eine andere Folge ist, daß meine Tochter nur noch selten oder kaum von den anderen Kindern eingeladen wird. Nächste Woche ist sie erstaunlicherweise zu dem besagten Mädchen eingeladen worden? Die Mutter des Mädchens unterstützt es ganz und gar in seinem Höhenflug, ein Gespräch mit ihr würde glaube ich nur in die falsche Richtung führen. Soll ich sie überhaupt gehen lassen? Wir würden uns sehr auf Ihre kompetente Antwort freuen. Dank im voraus.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Auf jeden Fall sollten Sie Ihre Tochter zu diesem Geburtstag gehen lassen, wenn sie es selbst möchte. Nur durch ständige Kontakte wird sie lernen, ihren individuellen Platz in der Gruppe, Klasse, Gesellschaft... zu finden und auch zu verteidigen. Mit dem Hauen ihrer kleinen Schwester zeigt sie ebenfalls eine Unsicherheit, die sie auf diese schlagende Weise zu überspielen versucht. Um ihr Selbstwertgefühl zu stärken -gerade recht intelligente Kinder haben häufig Schwächen im sozialen Verhalten- rate ich Ihnen, Ihre Tochter an 1-2 sportlich oder musisch orientierten Interessengruppen teilnehmen zu lassen. In dieser Gruppe wird sie rasch merken, wie unentbehrlich sie ist, erhält Anerkennung und übt gezielt die Kooperation mit anderen Kindern. Nebenbei wird sie gefordert, da sie vermutlich im Kiga ein wenig unterfordert ist. Da Ihre Tochter recht schüchtern/unsicher zu sein scheint, rate ich Ihnen auch zu einem Besuch beim betreuenden Kinderarzt, da diese Unsicherheit auch medizinische Gründe, wie z.B. eine Seh- oder Hörschwäche haben kann. Liebe Grüße und: bis bald?
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