Lieber Frau Schuster, meine Tochter wird im Januar 6 Jahre alt. Sie ist eine große Denkerin und hat kaum Fantasie. Ihre Puppen haben die Namen aus Kinderbücherfiguren. Alltagsszenen aus der Kita spielt sie zu Hause nach, aber eine eigene Fantasie scheint sie nicht verinnerlicht zu haben. Sie gerät schnell in die Abseitsposition, weil sie bei vielen Spielen einfach nicht mithalten kann. Gestern haben wir ein Kindergartenkind mit zum Spielen nach Hause genommen. Auf dem Nachhauseweg waren überall Dinosaurier, die vom Spielkameraden tot geschossen worden sind. Mein Kommentar, daß ich Pistolen doof und gefährlich finde - hörten die Kinderohren nicht. Das "Abschießen" ging "lustig" weiter. Als Leonie den Spielverlauf mitbestimmen wollte, hatte sie keine Chance. So geht es ihr leider fast immer. Letztendlich hat sie dann mitgespielt und immer neue Dinosaurier entdeckt. Aber der Junge meinte dann: Nein da ist doch kein Dinosaurier. Ich war so Stolz auf Leonie, daß sie mitmachte und war irgendwie vor den Kopf gestoßen, als der Spielkamerad sie nicht mitspielen lassen wollte. Und so hatte ich das Gefühl, das es den beiden zwar freut irgendwie zusammen zu sein, aber ich fand, daß jedes Kind irgendwie für sich allein spielte. Beim Abschied gab es auf beiden Seiten Geheule, weil keiner sich trennen wollte. Auch wenn wir meine Freundin und ihre Tochter besuchen (Kinder gleichaltrig) spielt jeder nur für sich. Was kann ich als Mutter tun, damit Leonie mal richtig mit jemanden zusammenspielen kann und nicht nur nebenher? Denn Leonie will einfach auch dazugehören und nicht immer in der Abseitsposition stehen. Sie geht seit dem 3. Lebensjahr in die Kita und war bislang Einzelkind, sie bekommt im April das lang ersehnte Geschwisterchen. Wir lesen sehr viel, hören Hörspiele, ich weiß nicht wie ich sie noch fördern kann. Wie kann ich Leonie "beibringen" miteinander statt nebenher zu Spielen? Liebe Grüße Sonja
Mitglied inaktiv - 18.12.2007, 07:10