Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Mama uninteressant?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Mama uninteressant?

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Hallo! Ich habe etwas Sorgen wegen der Bindung meiner Tochter zu mir. Kurz zur Situation: Sarah ist im Juli 2 geworden und hat heuer im Juni einen kleinen Bruder bekommen. Während der Geburt und immer mal wieder während meinem KH-Aufenthalt war sie bei einer Bekannten (Kerstin), die eine fast gleichaltrige Tochter hat. Sie fühlt sich dort mittlerweile sehr wohl und ich kann sie immer wieder mal dort abgeben, wenn ich z. B. einen Termin habe, wo ich sie nicht mitnehmen kann. Leider habe ich keine Geschwister und Eltern/Schwiegereltern in der Nähe, so daß ich froh bin, Kerstin zu haben. Anfangs hat sie sich immer wieder problemlos abholen lassen, aber seit ca. 2 Wochen (sie ist vielleicht 1 x die Woche dort, max. 2 mal, aber wir treffen uns auch sonst öfter oder gehen zusammen mit den Kindern weg) macht sie ein riesen Theater, wenn ich sie abholen will. Sie will gar nicht zu mir kommen, weil sie weiß, dass sie heim muß und schreit die ganze Zeit nur noch "Kerstin, Kerstin". Das macht mich total traurig. Auch an ihrem Geburtstag wurde sie von ihrer kleinen Freundin gebissen, hat geweint und sich an Kerstin rangehängt. Das hat mich ganz schön geschockt, aber ich hab es dann darauf geschoben, daß sie ja erst vor 4 Wochen ihren Bruder bekommen hat und mit der Situation anfangs nicht wirklich klar gekommen ist. Mein Mann ist leider auch von früh bis spät unterwegs :-( Woran liegt das? Hängt sie mittlerweile mehr an Kerstin als an mir? Mein Mann sagt, es läge vielleicht daran, daß sie dort halt alles darf und bei uns zwar liebevoll aber etwas strenger als ihre kleine Freundin erzogen wird. Dafür ist sie ihr aber auch um Längen voraus, hört viel besser, macht schon ganz viele Sachen alleine, ist anständig, sehr liebevoll etc. Vielleicht liegt es auch daran, daß ich z. Zt. nicht wirklich viel Zeit für sie habe. Der Kleine will ständig gestillt werden, mag nicht lange alleine rumliegen und ich habe viel Büroarbeit von meinem Mann zu erledigen... Ich habe echt Angst, daß Sarahs Bindung zu mir schlecht wird, denn ich selbst habe überhaupt keine gute Bindung zu meiner Mutter gehabt und heute auch keinen Kontakt mehr. Ich wollte nie, daß es meiner Tochter auch mal so geht. Ich hoffe sehr, daß Sie mir irgendwie weiterhelfen können oder einen Rat wissen.


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Hallo Ratsuchende Bitte machen Sie sich bezüglich der Bindung Ihrer Tochter zu Ihnen keine allzu großen Sorgen! Sarah fühlt sich z.Zt. besonders zu Kerstin und deren Tochter hingezogen, weil sie dort eine nahezu uneingeschränkte Aufmerksamkeit erhält. Zuhause hat sie das Gefühl, mehr und mehr aus dem Familienmittelpunkt verdrängt zu werden und Ihre bislang allein beanspruchte Mutterliebe an das Baby abtreten zu müssen. Mit zunehmender Mobilität des Bruders und in einigen Wochen wird sie sich an die veränderte Familiensituation gewöhnt haben. Für diese Umstellung brauchen die Kleinen wesentlich mehr Zeit als wir Erwachsenen und ich vermute, dass auch Sie den "neuen" Alltag noch nicht voll im Griff haben!?- Bitte schaffen Sie einen Anreiz, dass Ihre Tochter gerne mit Ihnen nach Hause gehen möchte. Wecken Sie z.B. die Freude auf ein gemeinsames Spiel, auf einen Spielplatzbesuch o.Ä. Nehmen Sie sich ganz bewußt zu einer bestimmten Tageszeit ein wenig Zeit ausschließlich für Ihre Tochter (wenn der Kleine schläft?). Lassen Sie Sarah in dieser Zeit der "Bestimmer" sein als Dankeschön dafür, dass das Baby Sie im Moment noch so sehr beansprucht. Bieten Sie Sarah als stolze Puppenmutti eine Babypuppe an, die sie stets genauso versorgen darf, wie Sie den Bruder versorgen. Kleinkinder orientieren sich nur allzu gerne am Verhalten ihrer vertrautesten Bezugspersonen. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Traumschifferin, als die kleine Schwester meines Sohnes geboren wurde, war er auch gerade so als wie deine Tochter, und ich haber seitdem auch einen merklichen Rückgang seiner Anhänglichkeit mir gegenüber gemerkt. Er war vorher sehr schmusig, morgens kuschelten wir immer noch im Bett, seit die Kleine da ist (sie schlief als Platzgründen das erste Jahr mit bei uns im Schlafzimmer), kommt er nicht mal mehr zu uns ins Bett, davor fast jede Nacht. Ich denke, es liegt an den kleineren Geschwistern, gerade wenn es bei Euch noch so ist wie du sagst, dass du den Kleinen so oft stillen musst, habe ich die Erfahrung gemacht, dass dadurch die älteren Geschwister plötzlich zurückhaltender werden in der Suche nach unserer körperlichen Nähe, sich diese dann bei anderen Vertrauenspersonen holen, wo sie nicht jederzeit damit rechnen müssen, dass ein Geschwisterchen schreit und ihnen uns "wegnimmt" für den Moment. Versuche möglichst viel, z.B. wenn der Kleine schläft, die Zeit bewusst mit deiner Tochter zu verbringen, zusammen kuscheln, lesen, auch wenn du im Hinterkopf noch andere - scheinbar wichtigere Dinge - zu erledigen hast. Du kannst nicht alles perfekt laufen haben, wenn du gleichzeitig deinen beiden Kindern gerecht werden willst, da solltest du die Abstriche lieber woanders machen als bei den Kindern, denn das, wie du an deiner eigenen Kindheit siehst, rächt sich irgendwann. LG Claudia


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