Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Mache ich etwas falsch. Trotzig und hauen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Mache ich etwas falsch. Trotzig und hauen

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Hallo, ich hoffe hier kann mir ein bisschen weiter geholfen werden. ALso mein kleiner /2,5Jahre) is im Moment recht anstrengend. Man kann zu ihm ständig sagen das er eine bestimmte Sache nicht machen darf. Z.B. seine kleine Schwester (14 Monate) schubsen. Das Problem ist leider nur das sie das nicht immer als böse auffasst und auch noch mit lacht. Wenns zu doll war schimpfen wir ihn und/oder schicken ihn in sein Zimmer. Ich versuche ihm auch zu erklären das er das nicht so doll arg machen darf da sie sich ja irgendwo anschlagen oder drauffallen könnte. Was ich im Moment noch als Problem ansehe ist, das er alles als seins ansieht. Oder anders gesagt sobald seine Schwester oder sein Cousin mit irgendwas spielten muss er auch mitmischen. Oder nimmt es weg oder stellt sich davor. Teilweise kann ich mit ihm reden das er mitspielt. Ich mein früher bevor Melanie da ist wars ja auch seins allein. Aber er ist auch in letzter Zeit sehr aufgedreht, sobald wir besuch bekommen dreht er so richtig auf. Es ist teilweise so schlimm, das mein Mann mit ihm in ein anderes Zimmer geht. Aber er ist nur so drauf wenn wir besuch bekommen, wenn wir alleine sind ist es nicht so arg oder auch gar nicht. Aber wenn dann jemand da ist wird er richtig böse und Haut auch mal. Es ist ja nicht so das ihn keiner beachtet. Ich hab keine ahnung was ich falsch gemacht habe oder was ich ändern kann. Er kann so lieb sein und dann genau das Gegenteil. Gruß Conny


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Hallo Conny Sowohl Ihr Sohn, der ja auch noch ein Kleinkind ist, als auch Ihre Tochter betrachten das Schubsen als lustiges Spiel ohne gleichzeitig über die Folgen des Handelns nachdenken zu können. Schlagen Sie Ihrem Sohn ein anderes Spiel vor, worüber sich seine Schwester mehr freut und begründen Sie ihm, dass sie noch wackelig auf den Beinen ist und sich beim Schubsen verletzen könnte. Vermeiden Sie auf diese Weise das Schimpfen, das ihn -wie alle Kleinkinder- zum Testen seiner Grenzen und Ihrer Reaktionen geradezu anregt. Damit Ihr Sohn erkennen kann, dass Sie SEINS auch respektieren, schlage ich Ihnen vor, mit ihm gemeinsam eine ganz persönliche Spielkiste zusammenzustellen, worüber er ganz alleine der Bestimmer sein darf, während es auch Spielzeug für Alle gibt. Möchte er nicht, dass Besuch mit seinem Lieblingsspielzeug spielt, wird diese Kiste eben rechtzeitig weggeräumt! Unterstützen bei diesem Lernschritt wird ihn und Damit auch Sie das Buch und Spiel vom Raabe Socke: "Alles Meins". Besuch scheint Ihren Sohn im Moment zu verunsichern, da er dann vermutlich meint, aus dem Familienmittelpunkt verdrängt zu werden. Heben Sie darum sein Können vor dem Besuch lobend hervor, bevor Sie ihn zu einer konkreten Aktivität anregen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo Conny, bis vor 14 Monaten war Dein Sohn der Mittelpunkt der Familie. Da wurde er umsorgt, es wurde sich ausschließlich um ihn bemüht/gekümmert und all die Spielsachen, waren ausschließlich seine. Wenn er vor 14 Monaten Hunger oder Durst hatte, hast Du wahrscheinlich sofort was gemacht - bzw. Dich um ihn gekümmert. Nun ist alles anders. Seine 14 Monate alte Schwester ist nun das Küken. So daß es normal ist, daß Du als Mutter gewisse Verpflichtungen hast. Du hast sie gestillt/gefüttert, und da mußte er sich ggf. erstmals allein beschäftigen oder "warten" bis Mama damit endlich fertig ist. Wenn er spielen wollte, sagte man als Mutter ggf. "warte, ich muß Deine Schwester wickeln"... er mußte lernen oder erfahren, daß er nicht mehr die alleinige Nummer eins ist, sondern Mama und Papa nun geteilt werden müssen. D.h. die volle Aufmerksamkeit richtet sich nicht mehr ausschließlich ihm, sondern wird zwischen ihm und der Schwester geteilt. ich persönlich finde es wichtig, daß Du und auch der Papa eine "Schwesterfreie" Zeit mit ihm verbringen, wo er Euch ganz alleine für sich hat! Also z.B. abends mal eine Stunde, wenn die Kleine schläft... Und ich finde es auch wichtig, daß er nicht immer hinten anstehen muß, sondern es gewisse Dinge, gibt, wo er mal als erstes "bedient" wird. Sei es das Essen: erst er, danach die Schwester (also Essen auftun z.B.). Damit er merkt "hey, ich bin Mama ganz wichtig". Ich finde es ebenfalls sinnvoll, ihn auch vor anderen als den großen Bruder zu loben, zu erwähnen, was er toll macht. Z.B. daß er seiner Schwester das Buch gezeigt hat, daß er der Kleinen was zu trinken gegeben hat oder daß er seiner kleinen Schwester erlaubt hat, mit seinen Sachen zu spielen. Hingegen verteidigt er seine Sachen, weil er natürlich weiß "das ist meins" - wenn Du jetzt schimpfst, mit ihm in einen anderen Raum gehst o.ä. - erfährt er nur "Meine Schwester wird wieder bevorzugt". DAs macht ihn traurig, wütend oder trotzig, so daß er dann ggf. auch mal schubst oder haut. Lobe ihn - versuche herauszufinden, was er gern macht (mit seiner Schwester) und sage ihm, wie stolz Du bis, daß er das schon kann und Dir damit sogar toll hilft. Wenn er "negativ" auffällt macht er das sicher nur, um eben Aufmerksamkeit zu bekommen udn wenn Papa dann mit ihm ins Nachbarzimmer geht, hat er die Aufmerksamkeit - nämlich: mit Papa allein sein! Drum würde ich versuchen, durch Lob und Zeit für ihn das zu regulieren. Schimpfen bringt da sicher nichts. Er merkt derzeit nur: immer muß ICH Rücksicht nehmen, ich darf nicht schubsen, ich muß warten, meine Schwester nimmt mir alles weg, Mama hat nun mehr Zeit für sie als für mich und und und. Und ich glaube, daß das für einen 2,5 jährigen ziemlich schwer ist, zu verstehen. Versuch es mal aus seinen Augen zu sehen - und nicht aus unseren Augen "Mama"... Alles Gute und viel Erfolg! Mira


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