Anne274
Hallo Frau Schuster, in unserem Kindergarten herrschen einige Regeln, die m.E. vollkommen unsinnig sind. Zunächst zum Essen: Unsere Große (5) berichtet immer wieder, dass sie von allem kosten muss und von allem einen Klecks bekommt, den sie auch aufessen muss (wobei ein Klecks manchmal auch schon eine ganze Kelle Suppe sein kann). Ich finde, wenn sie schon zigmal etwas gekostet hat, was sie bzw. die Mehrheit der Kinder überhaupt nicht gerne essen, dann kann man es auch dabei belassen und muss ihr nicht immer wieder was auf den Teller davon tun. Vor allem denke ich, reicht es, einen Löffel zu kosten, um festzustellen, ob etwas schmeckt oder nicht. Hinzufügen möchte ich noch, dass sich das Essen im Kindergarten deutlich von dem unterscheidet, was wir zu Hause unter gesundem Essen verstehen. Es gibt sehr viel Fertignahrung, also stark gewürzte Soßen und Suppen, sehr viel Fleisch (eigentlich fast jeden Tag), immer wieder das gleiche Gemüse, kaum Abwechslung. Und sehr viel Süßes. Außerdem herrschen weitere Regeln wie nicht vom Tisch aufstehen dürfen, was bei unserer Kleinen auch schon mal dazu geführt hat, dass sie auf den Stuhl gepullert hat und es dann auch noch wegwischen musste. Sie gehen wohl immer vor dem Essen nochmal auf Toilette und während der Mahlzeit dürfte dann nicht aufgestanden werden. Aber gerade im Alter von 2-3 Jahren ist das doch unsinnig, wenn die Kleinen erfahren sollen, wann sie müssen und wann nicht. Und es dann unterdrücken zu müssen bzw. nicht gehen zu dürfen und als Strafe dann auch noch selbst aufwischen zu müssen, finde ich da sehr kontraproduktiv. Nun noch zum Schlafen: Zuhause schläft sie jeden Mittag ganz normal ein bis anderthalb Stunden. Im Kindergarten allerdings gibt es nun auch Kinder, die nicht mehr schlafen wollen bzw. können, einige davon liegen ruhig da, andere sind eben Störenfriede und lassen auch alle anderen nicht zur Ruhe kommen. Unsere Tochter lässt sich davon leicht beeinflussen und steigert sich auch teilweise hinein, dass sie dann einfach nicht schlafen kann (dementsprechend müde ist sie dann am Nachmittag). Kann man denn dann nicht einfach die Kinder, die einfach keinen Mittagsschlaf mehr brauchen oder immer nur stören, "entfernen"? Müssen denn Kinder in dem Alter noch unbedingt schlafen bzw. ruhen? Und wenn dann die ganze Gruppe putzmunter ist und rumtobt statt zu schlafen, gibt es manchmal so unsinnige Strafen wie nachmittags nicht rausgehen dürfen und stattdessen ruhig am Tisch sitzen müssen und ein Bild malen. Ich finde aber, rausgehen und frische Luft ist für Kinder sehr wichtig und sollte nicht als Druckmittel eingesetzt werden. Es ist ja schließlich ein Grundbedürfnis wie Schlafen, Essen usw. Das kann man doch nicht untersagen, oder? Vor allem denke ich, verstärkt es den Erwartungsdruck, schlafen zu müssen, noch viel mehr und unsere Tochter weint schon immer zu Hause deswegen, weil sie eben schlafen will, aber nicht kann und dann auch noch dafür bestraft wird. Sind diese erzieherischen Auffassungen Ihrer Meinung nach gerechtfertigt oder doch längst überholt? Hatte das teilweise schon mal angesprochen, aber die Erzieherinnen stellen sich oft quer, fühlen sich an Ihrer Ehre gekratzt und meinen, es könnte nicht jedes Kind z.B. beim Essen eine Sonderbehandlung bekommen, weil das die Gruppe stören würde. Was meinen Sie? Vielen Dank und liebe Grüße
Christiane Schuster
Hallo Anne274 Einerseits halte auch ich einige der genannten regeln für überholt, andererseits kann ich aber auch die Erzieherinnen verstehen, wenn sie nicht möchten dass während der Mahlzeiten ein ständiges "Kommen und Gehen" ist. Mahlzeiten sollen von jedem Mitessenden in Ruhe und entspannt eingenommen werden können, was kaum möglich sein wird, wenn ständig irgendein Kind zur Toilette rennt. Allerdings teile ich mit Ihnen die Meinung dass 2-3 Jährige, die allerdings häufig doch noch eine Windel tragen, ihren Harndrang nicht vollständig kontrollieren können. Leider werden heute aus Platz- Personal-, Kindermangel o.Ä. die sog. U3-Kinder gemeinsam mit den Älteren in einer Gruppe betreut, was meiner Ansicht nach aber in keiner Weise zur Verbesserung der pädagogischen Arbeit und der erwarteten, individuellen Förderung führen kann. Die Meinung dass Kinder in gewissen Zeitabständen immer mal wieder -auch von der gleichen- Speise kosten sollten ist durchaus vertretbar, wenn Sie davon ausgehen dass sich der Geschmack auch der Kleinsten immer mal wieder verändert. Allerdings bin ich Ihrer Meinung dass es bei einem Kosten bleiben sollte und nicht bei einem Essen. Kinder im Alter Ihrer Tochter können häufig nicht mehr schlafen, aber können auch nicht nahezu bewegungs- und beschäftigungslos auf ihren Betten liegen. Die Teilung der Gruppe hängt im Wesentlichen vom Personalschlüssel ab, der diese Teilung nicht zulässt. Gelöst werden könnte das Problem, wenn Eltern sich bereit erklärten die Schlafwache zu übernehmen, was wiederum häufig an versicherungs-technischen Gegebenheiten scheitert. Strafen sollten nach Möglichkeit in logischem Zusammenhang mit dem Fehlverhalten stehen. Nicht nach Draußen gehen zu dürfen, weil ein Kind nicht schlafen kann ermöglicht den Kindern ganz bestimmt kein einsichtiges Lernen! Bringen Sie Ihre Einwände doch mal während eines Elternabends zur Sprache. Teile viele Eltern Ihre jeweilige Meinung, wird sicherlich eine Diskussion entstehen und evtl. in mancher Hinsicht auch ein Umdenken. Liebe Grüße und: bis bald?
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