Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

ist sie unterfordert ?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: ist sie unterfordert ?

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Liebe Frau Schuster, vor einiger Zeit hatte ich ihnen schon einmal geschrieben, weil meine Tochter (3J1M) so rabiat gegenüber anderen Kindern ist. Sie rieten mir mit unserem KiA zu sprechen was ich auch tun werde, allerdings ist er leider bis Mitte Sept auf Reha. Ich denke bis dahin werden wir warten da wir mit ihm speziell sprechen möchten, da wir ihn sehr schätzen. Wir haben aber auch noch ein anderes aktuelles Problem welches uns zunehmend zermürbt. Ich bin nervlich völlig erschöpft und reagiere meiner Tochter gegenüber mittlerweile sehr hart (KEINE Schläge , Ohrfeige etc. !!! und abweisend. Mein Mann ebenfalls. Es wird ihr gegenüber bei uns mehrmals am Tag geschrien und unsere Erziehung gleitet ins Autoritäre ab was wir so nicht wollen !!! Meine Tochter ist glaube ich unterfordert bzw. Zuhause gelangweilt. Sie kommt erst Anfang Sept. in den KiGA. Sie kann sich so gut wie gar nicht alleine beschäftigen, auch nicht mit Dingen die sie eigentlich gerne macht. Die erste Viertelstunde des TAges ist sie noch ruhig und spielt ein bisschen in ihrem Zimmer oder im Wohnzimmer doch dann geht es los. Sie leert ihren Kleiderschrank aus und wirft die Kleidung auf den Boden. Sie fängt an , Dinge die man irgendwie zerlegen oder zerstören kann, zu zerlegen. Sie rauscht durchs Haus, traktiert ihren kleinen Bruder (6M) und schreit und fordert im Minutentakt. Sie hat eine sehr laute kreischige Stimme und redet und singt ohne Unterlass. Wie gesagt, alles wird heulend oder kreischend gesagt, Forderungen kommen im 10sek.Takt wobei sie es schafft in einem Satz 5 Forderungen unterzubringen. Gehe ich auf Spielwünsche von ihr ein, lässt sie sich nicht darauf ein sonder geht weg. Gehe ich dann aber auch wieder weg - hysterisches GEkreische. Ausser Haus ist meine Tochter relativ umgänglich, wenn man von dem Problem absieht das sie Kindern gegenüber oft sehr rabiat ist. Betreten wir allerdings unser Haus (so wie heute, da habe ich sie nach ca. 6 Std. von den Grosseltern abgeholt. Bei den Grosseltern war sie für ihre Verhältnisse sehr ruhig und angepasst, auch als ich zum Abholen gekommen bin - kein Problem) mutiert sie zum hysterischen und permanent flippenden Bündel die es nur darauf anlegt meinen Mann und mich zu provozieren. Wir können keine 3 Worte miteinander mehr wechseln, nur wenn meine Tochter schläft. Beschäftigung nach ihrem Geschmack sieht so aus: Sie tigert umher, fängt tausend Sachen an, jedoch muss ihr ein Erwachsener folgen den sie dann auf Trab hält bzw. Anweisungen erteilt. Am liebsten geht sie in der Nachbarschaft tingeln wobei sie es nie lange bei einem aushält sonder am liebsten von einem Garten bzw. Haus zum anderen geht (alle sehr kinderlieb, teilw. Nachbarskinder vorh.) Unser Alltag ist für mich von morgens bis Abends ein Horrortrip da sie leider auch überhaupt nicht auf mich hört. Sie reisst noch immer wie ein ganz kleines Kind alles von Tischen und Ablagen und mir aus der Hand. Sie macht was sie will, wenn ich sage "hör bitte auf" dann sagt sie "ich darf das" und macht es trotzdem. Meist hilft nur ein Gebrülltes "Stop" oder Hör auf, um sie zum innehalten zu bewegen. Das Gehör ist übringens absolut in Ordnung, da sind wir sicher. Liebe Frau Schuster, ich könnte noch ewig so weiterschreiben. Mein Umfeld bescheinigt mir eine Engelsgeduld. Ich versuche es im Guten, bei Verboten mit kurzen Erklärungen etc.... selten fruchtet etwas. Sollten sich Kinder nicht in dem Alter langsam mal an Regeln halten, die sie schon seit Anfang an kennen ? Wir haben nichts schleifen lassen, das kann ich ganz sicher behaupten. Andere Mütter reagieren auf meine Tochter ziemlich fassungslos, gestresst und teilweise ablehnend/agressiv. Wir kann ich uns helfen ? Ich weiss echt nicht mehr weiter. Vielen herzlichen Dank für ihre Zeit ! LG Katja


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Hallo Katja Haben Sie schon mal daran gedacht, die positiven Eigenschaften Ihrer Tochter lobend hervorzuheben und ihr zu zeigen, wie stolz Sie darauf sind, auch schon ein "großes" Kind zu haben?- Neben einer -wie Sie selbst festgestellt haben- Unterforderung wird sie sich seid der Geburt ihres Bruders aus dem Familienmittelpunkt verdrängt fühlen und Beachtung geradezu einfordern. Hinzu kommt, dass sie auch mit 3 Jahren noch zu jung ist, um sich ohne konkrete Anregung und häufiges Loben lange allein beschäftigen zu können. Lassen Sie bis zum Kiga-Eintritt den Haushalt doch mal ein wenig "links liegen" und unternehmen Sie viele schöne Ausflüge mit beiden Kindern. Viel frische Luft und Abwechslung wird auch Ihnen gut tun, sodass Sie "auftanken" können. Wie wäre es z.B. mit einem Besuch auf dem Bauernhof, einen Ausflug zum Zoo, einem Spaziergang zu einem Spielplatz, einem Gang in eine Eisdiele usw.? Ihr Sohn läßt sichbestimmt gerne in einem Tragetuch oder Tragesack tragen, sodass Sie die Hände frei haben, um Ihre Tochter auf interessante Dinge hinzuweisen, sie auch mal an die Hand zu nehmen usw. Die Entwicklung der Kinder und auch den Aufbau einer harmonischen Beziehung zueinander können Sie nicht aufschieben, während der Staub o.Ä. in 3 Mon. wieder vorhanden ist-. Ist der Arzt Ihres Vertrauens aus der Reha zurückgekehrt, sollten Sie nicht nur über das Verhalten Ihrer Tochter sprechen, sondern auch mal gemeinsam über eine Mutter-Kind-Kur nachdenken. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?


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