Liebe Frau Schuster, seit zwei Jahren lese ich regelmäßig Ihre hilfreichen Tipps bei dem Thema Kindererziehung und heute wende ich mich mit einer für mich auswegslosen Situation an Sie. Ich selbst bin Mama einer sehr aufgeweckten, kecken und draufgängerischen Tochter (2,5 Jahre) und habe eine Freundin deren Sohn, ein paar Tage älter, meine Tochter seit Geburt kennt. Er fragt zwar oft nach meiner Tochter, aber sobald wir zum Spielen zu Besuch kommen, fängt er an, meiner Tochter alles zu verbieten und falls sie nicht nach seiner Pfeife tanzt, bekommt er richtige Ausraster ihr gegenüber. Leider (Zumindest in dieser Situation muss ich das so sagen.) habe ich meine Tochter so erzogen, dass man andere Kinder nicht haut, beisst, etc., sodass sie jedesmal einsteckt bzw. hat sie ihn einmal zurück gehauen, da ist er richtig ausgerastet und hat auf sie eingeschlagen und so stark auf dem Rücken gekratzt, dass es blutete. Eine Zeit lang haben wir es damit entschuldigt, dass er sich noch nicht richtig verständigen kann und sich soziale Kompetenz erstmal aneignen muss, aber mittlerweile bin ich nicht mehr gewillt, mein Tochter als "Boxsack" zur Verfügung zu stellen und sein Verhalten zu dulden. Ich wehre mich auch dagegen, meiner Freundin in die Erziehung rein zu reden, auch wenn ich der Ansicht bin, dass sie sich von ihm auf der Nase rumtanzen lässt. Komischerweise legt er dieses Verhalten, soweit ich das beobachten kann, nur bei meiner Tochter an den Tag, bei anderen Mädchen reagiert er nicht so. Ich bin mittlerweile an einem Punkt, wo ich den Sohn meiner Freundin am liebsten mal richtig "den Po versohlen möchte" (Obwohl ich gegen so eine Form der Erziehung bin.) und solch eine Wut ihm gegenüber im Bauch habe, dass ich meiner Freundin aus dem Weg gehe, damit ich in meiner Wut nichts Falsches sage. Ich fange an, meine Tochter von ihm fernzuhalten (Zumindest ausserhalb des Kindergartens.) und sie vor ihm zu beschützen. Das größte Problem ist, dass wir, weil wir uns super verstehen, wir schon sehr lange befreundet sind und ich sie auch sehr gern habe, zusammen in den Urlaub fahren wollen, was sicherlich schön wird, wenn der Sohn meiner Freundin nicht solch ein für mich unduldbares Verhalten an den Tag legt. Wie verhalte ich mich richtig? Soll ich den Urlaub lieber absagen bzw. den Kontakt abbrechen?? Ich fühle mich in dieser Situation recht hilflos, weil ich natürlich auch meine Freundschaft damit aufs Spiel setze, wiederrum lass ich meine Tochter nicht von so einem Kind tyrannisieren. Kann ich überhaupt etwas an dieser Situation ändern oder liegt das Problem eher bei dem Sohn meiner Freundin? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie vielleicht einen Tipp für mich haben, wie ich richtig verhalte oder ... Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Vielen, vielen Dank und liebe Grüße - Antje
Mitglied inaktiv - 06.07.2010, 13:21