Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster! Meine Tochter Leonie ist jetzt 19 Monate alt und unter tags ein so fröhliches, völlig unkompliziertes Kind. Sie ist klug, versteht ein Nein und übernimmt die Folgen eines "Fehlverhaltens". Sie geht in eine Krabbelstube. Auch da ist sie sehr brav und hat eigentlich keine Probleme wenn ich sie dort verlasse. Allerdings ist sie jetzt lange Zeit krank gewesen. Um genau zu sein 7 Wochen. In der Zeit wurde sie natürlich sehr anhänglich. Ich musste sie ständig tragen weil sie zu schwach war um lange selbst zu gehen u.s.w Sie war einfach furchtbar arm! Deshalb habe ich Nachts zum einschlafen auch neben ihrem Bett gewacht und ihr die Hand gehalten. Tja... grade ist es 11 Uhr nachts und ich habe es nach 2,5 Stunden endlich geschafft sie zum Schlafen zu bringen. Jede Nacht muss ich nun bei ihr bleiben, will ich aufstehen (als würde sie es "spüren"), wird sie wach und fängt schlagartig zu kreischen an. Also kein weinen, sondern ein markerschütterndes Kreischen. Ich hab es mit Nachtlicht, mit Vorsingen, mit leiser Musik und vor allem mit viel Geduld versucht. Aber ich schlafe nun seit mittlerweilen 9 Wochen ständig neben ihrem Bett. Und die einzige Erklärung die mir noch bleibt ist die, das sie wohl Angst hat ohne mich. Bloss, in meinem Bett schläft sie nicht und ich kann einfach nicht mehr jede Nacht bei ihr bleiben. Ich bin also für jede Denkrichtung, neue Anregung und vor allem jede neue Erläuterung was das für ein Verhalten ist sehr dankbar. Und vielleicht kann man mir sogar einen Rat geben wie ich ihr wieder zeigen kann das sie weder von mir verlassen wird, noch andere Ängste haben muss in dem Zimmer. Mit Dank und in grosser Hoffnung auf Besserung Hanna
Christiane Schuster
Hallo Hanna Leonie wird sich in diesen 7 Wochen ihrer Krankheit so sehr daran gewöhnt haben, dass Sie neben ihr schlafen, dass sie sich total verunsichert fühlt, wenn sie plötzlich alleine ist.- Freuen Sie sich mit ihr -besonders abends beim Zubettgehen- dass sie nun wieder ganz gesund ist und wieder ganz schön spielen kann. Lassen Sie sie abends nach dem stets gleichen Einschlafritual im Bett noch einige Zeit mit weichem Spielzeug spielen, während Sie rasch noch Etwas (möglichst konkret werden) zu erledigen haben. Damit Leonie hören kann, womit Sie sich gerade beschäftigen, informieren Sie sie, dass Sie Ihre Tür etwas geöffnet lassen. Rufen Sie ihr anfangs dann hin und wieder ein paar Worte von Weitem zu, wie z.B." Leonie, spielst du schön?" Gehen Sie nach einer Weile auch mal zu ihr, um ihr Spiel zu loben und ihr zu sagen, dass Sie gleich zu ihr kommen, wenn Sie Ihre Arbeit erledigt haben. Dieses "Gleich" zögern Sie behutsam immer mehr hinaus, bis Sie dann irgendwann (hoffentlich) Ihre Tochter schlafend vorfinden. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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