Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Großes Theater am Abend, Grenzen testen - Kind 3,5 Jahre - wie reagieren?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Großes Theater am Abend, Grenzen testen - Kind 3,5 Jahre - wie reagieren?

hamlet2009

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Hallo und vorab danke für Ihre Hilfe. Unsere Tochter ist ein aufgewecktes Kind mit sehr viel Energie. Sie hat bis vor einiger Zeit keinerlei "Trotz" gezeigt und war immer recht verständlich, wenn man etwas erklärt hat. Nun hat uns auch eine andere Phase ereilt... Grundsätzlich ist das alles in Ordnung und normal. Wir versuchen sehr konsequent zu sein und ich als Mutter, empfinde mich in dieser Konsequenz schon als recht streng, aber ich weiß, dass stetes Nachgeben ja wenig hilft. Bei uns gibt es schon immer das gleiche Abendritual. Bad mit allem drum und dran, dann im Zimmer unserer Tochter eine Geschichte, Licht aus, noch ein Lied und dann noch ein bisschen über den Tag sprechen - schließlich ein Gute-Nacht-Kuss und rausgehen. Sie schlief dann immer recht schnell ein. Es gab auch mal zwei Monate (um 3 Jahre), wo sie wirklich Nähe brauchte. Ok, da bin ich dann bei ihr geblieben und habe ihr das nicht entzogen, denn ich habe gespürt, dass sich bei ihr viel tut und sie Sicherheit benötigt. Dann habe ich mir etwas einfallen lassen als Abschluß des Abendrituals (wir machen das Zimmer jetzt nicht mehr ganz dunkel, so dass sie sehen kann und ein Mobile wird angestupst als letzte Tat). Das hat dann wieder wunderbar geklappt. Jetzt ist sie wirklich in einer Trotzphase, in der sie grundsätzlich häufig überreagiert und durch kreischen und extremes Quieksen das erreichen will, was sie möchte. Leider ist dies nun auch beim EInschlafen so. Sobald ich ihr sage dass ich gehe, geht das Theater los. Und es gibt einfach kein Ende, weil sie eine schier unendliche Energie hat. Immer wieder ruft sie uns, kreischt und weint nach Mama oder Papa... Komsquenz ist hier schwierig, weil sie sich gern so ins Weinen und schreien hinein steigert, dass sie husten muss und sich übergibt. Dies macht die Situation natürlich noch schwieriger. Irgendwann nach 2 Stunden gibt man dann doch auf und lässt sich auf irgendwelche Kompromisse ein, wie daneben sitzen bleiben oder...oder... Ich bin einfach wirklich ratlos, was es hier für logische Folgen und richitge Konsequenzen gäbe. Auf der anderen Seite plagt mich die Frage, ob es so schlimm ist, nachzugeben und diese Zeit gemeinsam mit dem Kind durchzustehen ohne das ganze Theater. Besonders schlimm ist es dann, wenn sie tief in der Nacht munter wird und weint... wenn ich zu ihr gehe und sie beruhigen will, weil sie vielleicht schlecht geträumt hat, will sie ebenfalls zu uns ins "große Bett". Wenn ich ihr das dann verweigere, geht die Sirene mit ganzer Kraft wieder los. Ich kenne sie so nicht und es tut mir so leid, aber irgendwie geht es über meine Kräfte. Ich möchte so gern richitg reagieren, aber ich bin einfach ratlos und unsicher, was "richtig" und logisch ist! DANKE für Ihre Meinung! Irma


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Hallo Irma Sind sie sicher, dass Ihre Tochter nicht unter Verlassensängsten leidet sondern "nur" ihre Grenzen zu erfahren sucht? Weisen Sie zu Beginn des abendlichen Rituals darauf hin, dass es zukünftig verkürzt, bzw. ganz auf die Geschichte usw. verzichtet werden muß, wenn sie anschließend Theater macht. Es bleibt dann nicht mehr genügend Schlafenszeit. Besucht Ihre Tochter evtl. seid Kurzem eine Tageseinrichtung, bzw. hat sich am gewohnten Tagesablauf etwas verändert, wird Sie abends Ihre Sicherheit vermittelnde Nähe benötigen um entspannt und nicht überreizt einschlafen zu können. Es spricht im Übrigen nichts dagegen, dass Ihre Tochter nachts zu Ihnen ins Bett kommt, solange ALLE mit dieser Lösung zufrieden sind. Vielleicht können Sie Ihrer Tochter aber auch eine eigene Matratze in Ihr Zimmer legen, auf Die sie "schleichen" darf, wenn sie nicht alleine in ihrem Zimmer schlafen möchte? Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


hamlet2009

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Danke für Ihre Antwort. Vielleicht haben Sie recht und es sind Trennungsängste, obwohl es momentan keinerlei Veränderung gab und unsere Tochter sich sonst insoweit entwickelt hat, dass sie jetzt öfter ihre Grenzen durch dieses benannte kreischen und jammern am Tag austestet. Daher meine Vermutung, dass es auch hier so ist. Sicherlich ist es für sie schön, wenn einer bei ihr bleibt und sie in den Schlaf begleitet... und für die Eltern ist es ja auch schön und am entspanntesten. Irgendwie wird man manchmal auch ziemlich durcheinander gewirbelt, bei so vielen Meinungen um Erziehung. Dabei verliert man manchmal leider sein eigentliches, gutes Bauchgefühl. Heute war es sehr entspannt, weil ich mich innerlich auch darauf eingelassen habe, einfach bei ihr zu bleiben... vielleicht ist das ja schon die Lösung - wenigstens für abends! Danke für Ihre Antwort und viele Grüße - Irma


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