Sehr geehrte Frau Ubbens, mein Mann und ich werden aus beruflichen Gründen für einige Monate mit unserer Tochter (2,5 Jahre) nach Florenz ziehen. Zur Zeit sind wir vor Ort um einiges vorab zu klären. Mein Problem ist nun wie folgt: Meine Tochter wächst auf dem Dorf auf. Sie kennt starken Autoverkehr nicht. In Florenz selbst geht sie wie zuhause auch brav an der Hand. Wenn sie eine Katze oder ein Hund sieht, etwas das sie begeistert, reißt sie sich aber einfach los und rennt auf das Tier oder den Gegenstand zu. Sie ist so schnell, dass ich viel zu langsam reagiere. Dabei rennt meine Tochter auch durch die parkenden Autos hindurch auf die Straße. Inzwischen ist das zweimal passiert, beide Male konnten wir sie in letzter Sekunde zurückziehen. Wir haben nun viel darüber gesprochen, wie wir diese lebensgefährlichen Situationen vermeiden können, denn der Verkehr in Florenz ist chaotisch und bei einem Ihrer Ausreißer wäre sie beinahe unter ein Auto gekommen. Wir haben Ihr die Situation mehrmals erklärt, aber sie begreift - aufgrund Ihres Alters - die Gefahr nicht. Im Kinderwagen können wir sie nicht schieben, denn sie lehnt ihn total ab und bekommt sich immer irgendwie frei. Daher nutzen wir seit langem nur noch einen Tragerucksack, den sie sehr gerne hat. Mein Mann will jedoch nun, für Situationen im Rom, wo sich ein Tragerucksack nicht einsetzen lässt, einen Kindergurt / eine "Leine" benutzen. Mir graust davor total, denn ich empfinde das als entwürdigend für meine Tochter und habe Angst, dass sie davon psychische Schäden davon tragen könnte. Mein Mann ist der Ansicht, dass ein gelegentlicher Einsatz zu Ihrer Sicherheit sei und sieht keine andere Lösungsmöglichkeit. Wie stehen Sie zum Einsatz eines solchen Gurtes? Haben Sie vielleicht einen alternativen Vorschlag für uns, wie wir verhindern können, dass unsere Tochter sich losreißt und einfach auf die Straße rennt? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!
von Wasserkaraffe am 22.09.2015, 21:28