Liebe Frau Uhbens,
Wenn mein Sohn fast 15 Monate ist, gehe ich wieder arbeiten. Wir haben eine private Kita ausgesucht mit einem Schlüssel von 2-Erzieher auf 5 Kleinkinder. Die Eingewöhnung erfolgt sehr langsam mind. 6 Wochen vorher. Er müsste nur ein- bis maximal zweimal pro Woche für 8 Stunden betreut werden, die anderen Tage könnte er theoretisch auch zu Hause bleiben oder nur kurz zum Spielen hin (damit er den Anschluss zur Gruppe nicht verliert), da Papa freiberuflich tätig. Ich mache mir trotz der guten Bedingungen Sorgen, große Sorgen. Er ist sehr anhänglich, wird noch viel gestillt, schläft tagsüber nur beim Stillen und nachts nur mit Körperkontakt in Familienbett (außer die ersten anderthalb Stunden, da wird er nach Einschlafstillen in sein Bettchen gelegt). Er wurde noch NIE von jemand anderem als Mama oder Papa betreut. Er geht allerdings offen und fröhlich auf andere Menschen zu, seine Patentante darf ihn auch hochnehmen. Er liebt es, mit anderen Kindern zu spielen und in Krabbelgruppen wurde mir gesagt, dass er gar nicht ängstlich wirkt. Ist ein fröhliches Kind und hat eigentlich nie Schreiphasen oder Schlaf/ Fütterungsprobleme gehabt.
Ich habe so Angst, dass er durch die Kita einen seelischen Knacks kriegt! Die Erzieherin seiner Gruppe wirkt sehr nett und mütterlich, es ist auch durch “Springer“ abgesichert, dass der Betreuungsschlüssel immer gleich bleibt.
Ganz lieben Dank für Ihre Antwort!
von
Ann-Kristin
am 16.01.2018, 12:33
Antwort auf:
Fremdbetreuung
Liebe Ann-Kristin,
Ihr Sohn wird weniger Probleme mit der Fremdbetreuung haben als Sie. Vielen Müttern fällt es schwer, sich vom Kind zu lösen, aber auch dieser Entwicklungsschritt will getan sein.
Gehen Sie mit einem positiven Gefühl an die Eingewöhnung heran. Denken Sie immer daran, dass Sie sich für diesen Schritt entschieden haben, damit es Ihrer Familie gut geht. Zögern Sie, wird Ihr Sohn Ihre Verunsicherung spüren und ebenfalls zögerlich reagieren. Aus dem Grund sollten Sie Stärke zeigen.
Ihr Sohn wird keinen Knacks bekommen. So wie Sie es beschrieben haben, wird er in guten Händen sein. Auch das Einschlafen wird gar nicht oder nach ein paar Tagen nicht mehr problematisch sein. Die Kinder stellen sich schnell auf die neuen Bedingungen ein und können sehr gut zwischen zu Hause und Betreuungseinrichtung (oder Oma und Opa usw.) unterscheiden.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 17.01.2018
Antwort auf:
Fremdbetreuung
Ich weiß ganz genau wie du dich fühlst. Ich musste schon meinen Sohn mit 12 Monaten zur Tagesmutter bringen und meine Tochter jetzt nächsten Monat auch.
Bei de Kinder wurden vorher nie fremdbetreut, schlafen im Familienbett knd wurden noch einschlafgestillt. Mein Sohn war zudem überhaupt nicht kontaktfreudig zu anderen Menschen. Er war ein high Need Baby.
Die Eingewöhnung bei meinem Sohn hat lange gedauert dich dann fühlte er sich wohl. Heute mit 2 1/2 geht er sehr gerne ( ich weiß das da er schon genauso spricht wie ein vierjähriger knd mir immer alles Haar genau gerichtet und erklärt).
Meine Tochter ist offener als mein Sohn dich trotzdem habe ich wahnsinnige Angst vor dem Schritt knd hasse es ihn gehen zu müssen (das lasse ich meine Kinder natürlich nicht merken).
Sie müsseb leider fünf Tage die Wochen für je fünf bis sechs Stunden gehen.
Natürlich hole ich sie eher wenn es geht oder lasse sie zu Hause wenn es irgendwie klappt. Auch wenn ich weiß das es meinen Kindern dort wirklich gut geht und mein großer auch freiwillig geht so habe ich doch oft ein schlechtes Gewissen.
Aber mittlerweile haben wir uns arrangiert. Ich kann es leider nicht ändern da ich arbeiten muss aber die Freizeit die ich habe verbringe ich intensiv mit den Kindern.
Meine Kinder sind glückliche knd fröhliche Kinder und sie haben keinen Schaden genommen bzw denke ich nicht das es bei meiner Tochter anders wird.
Das einschlafen ohne stillen war kein Problem (ist halt eine andere Umgebung das können die Kinder gut auseinander halten) und der Kontakt mit den anderen Kindern ist gut.
Geh so entspannt wie möglich an die Eingewöhnung und du wirst sehen das alles gut wird.
Als Mama will man immer für sein Kind da sein aber wenn es halt mal nich geht und man eine tolle Alternative gefunden hat in welcher das Kind gut aufgehoben ist und Freude hat dann ist es gut.
Mach dir keine Sorgen (ich weiß ist leichter gesagt als getan ;-) )
Ihr drei werdet das schon schaffen
Lg
von
Myfairlady11
am 16.01.2018, 13:00
Antwort auf:
Fremdbetreuung
Einen seelischen Knacks bekommt ein Kind auch, wenn es völlig isoliert nur Zuhause aufwächst ohne weitere Kontakte. Euer Mittelweg klingt doch super, Euer Kind wird profitieren...
Ändert sich jedoch die Sichtweise der Eltern nicht und bleibt pessimistisch wird sich das aufs Kind und die Eingewöhnung auswirken.
Alles Gute und beste Grüße
Ps: Unser Kind geht in eine normale Krippe mit 2 Erziehern und 2 Helfern auf 11 Kinder, Montag bis Freitag und hat dennoch keinen Knacks... und der Bindung hat es auch nicht geschadet, im Gegenteil. Ich hatte ein größeres Problem mit dem Abgeben, als unser Kind.
Mitglied inaktiv - 16.01.2018, 21:15