Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

beziehung zu meinem sohn

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: beziehung zu meinem sohn

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Schuster, mein Sohn wird im August drei und ist ein sehr verständiges Kind. Das heißt, dass er für sein Alter sehr gut sprechen kann und gut artikulieren kann, was er meint ( "Das hat Papa gesagt und dann habe ich..." etc.). Seit ich wieder arbeiten gegangen bin (da war er 12 Monate alt), ist er ein ziemliches Papakind. Prinzipiell habe ich da nichts gegen, aber natürlich schmerzt es manchmal. Immer, wenn ich mal mehr Zeit am Stück habe, lockert das quasi ein bisschen auf und es ist auch mal wieder die Mama gefragt, wenn er zB nachts aufwacht. Im Moment ist unser Sohn in dieser herkömmlich als "Trotzphase" bezeichneten Entwicklungsphase. Ganz schlimm ist es nicht, aber wir hatten halt auch schon Theater an der Supermarktkasse. Im Moment testet er sonst alles aus, schaltet oft auf Durchzug (er tut schlichtweg so, als würde er uns nicht hören - ich habe aber ganz gemein :) getestet, ob er dann auf andere Ausrufe "Auto" zb reagiert und das tut er) und macht immer wieder genau das, was er nicht soll (zum Beispiel, meinen Schreibtisch abräumen). Nun weiß ich zwar, dass er das interessant findet und möglicherweise gelangweilt ist, aber kann ich nicht verlangen, dass er sich auch schon ein bisschen alleine beschäftigen kann? Falls ja: Wie bahne ich diese "Alleine-Spiel-Zeit" an? Wie reagiere ich, wenn er nach einem Mal ermahnen z.B. noch immer mit dem Essen rummatscht? Meist sage ich es dreimal und reagiere dann ("Es sieht so aus, als hättest du keinenHunger mehr, ich stelle es jetzt in den Kühlschrakn" o.ä.). Schlimmstes Geheul ist die Folge. Oder er läuft zu Papa oder ruft nach Papa, was für mich natürlich auch ganz furchtbar ist. Letztens hat er abends wieder so getrödelt, dass ich gesagt habe, dass ich nun keine Zeit mehr zum Vorlesen habe, aber ich war mir auch unsicher, ob das für ihn nun nachvollziehbar ist... Reagiere ich aber garnicht konsequent, dann schreie ich irgendwann und das versuche ich zumindest zu vermeiden. Danach fühle ich mich schrecklich und er bockt im Zweifelsfall noch mehr. Ganz oft quengelt er auch. Ich finde das sehr anstrengend, aber vor allem denke ich, dass er es mit diesem "Jammern/Quengeln" später schwer haben wird - was mache ich da? Ich bin im Moment wirklich unsicher, ob ich immer alles falsch mache. Vor allem, wenn ich wenig Zeit habe, dann vielleicht selber noch im Stress bin, mein Sohn "bockt" und wenn ich dann Konsequenzen setze, wird erstmal "Papa" gerufen und ich habe wieder die gefühlte Bestätigung, weder eine gute Mutter, noch gut im Beruf zu sein.


Beitrag melden

Hallo erdnusslove Alleine spielen können 3-Jährige in der Regel für ca. 10 Min., wenn sie zuvor konkret zu einer Aktivität angeregt wurden. Gleichzeitig benötigen Sie viel Lob und Ermutigung als Anregung zum eigenständigen Handeln. Damit Ihr Sohn nicht seine "Ohren auf Durchzug" stellt, wenn Sie eine KURZ begründete Bitte an ihn richten, die ihm nicht gefällt, empfehle ich Ihnen zuerst direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu ihm aufzunehmen. Reagieren Sie bereits nach der 1. "Warnung" wie beschrieben und versuchen Sie das anschließende Heulen (Theater) Ihres Sohnes zu überhören. Sind Ihr Mann und Sie sich in den Eckpunkten Ihrer Erziehung einig, wird Ihr Mann nicht anders als Sie reagieren dürfen, wenn Ihr Sohn auch bei Ihm die jeweiligen Reaktionen auszuprobieren versucht. Weisen Sie Ihren Sohn immer mal wieder darauf hin, dass ihm das Weinen überhaupt nicht weiterhelfen kann. Zeigen Sie ihm möglichst anschaulich geeignete Konfliktlösungen auf. Dass die Kleinen versuchen die Eltern gegeneinander auszuspielen ist durchaus altersgerecht, da sie all' ihre Erfahrungen einsetzen um ihre eigenen Wünsche zu befriedigen. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie und Ihr Mann sich einig sind. Gemeinsam mit Ihrem Mann sind Sie ganz bestimmt ein gutes Team um Ihren Sohn in eine sichere Selbstständigkeit zu führen! :-) Da Sie sich gegenseitig ergänzen, schadet ganz gewiß Ihre Berufstätigkeit nicht -Ihr Sohn erhält dann Aufmerksamkeit von Ihrem Mann- und eine hervorragende Mutter sind Sie außerdem, da Sie sich sonst weder Rat bei Ihrem Mann noch bei uns holen würden!- Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?


blessed2011

Beitrag melden

Hey du erdnuss, du sprichst mir aus der Seele: mein Sohn wird im Mai 3 und es ist ähnlich, ABER ich gehe nicht arbeiten, daran liegt es also nicht. Ivh bin halt "die Böse", weil ich den ALltag managen muss und Papa halt abends noch "Spielpapa" sein kann. Nur so als Statement, dass es nicht an deiner Arbeit liegt, denke ich. Karina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo,... mein Sohn ist 18 Monate alt. Momenten lehnt er seinen Papa total ab... Er schreit nur und wehrt sich wenn mein Mann ihn übernehmen soll... Ich versuche viel Zeit mit beiden gemeinsam zuverbringen- genauso ziehe ich mich aber auch mal zurück und lass die beiden alleine.. Mein Mann ist sehr geduldig, aber ich weiß das ihn diese ...

Liebe Frau Ubbens, ich habe zwei kleine Jungs, H. 18 Monate und L. 32 Monate und aktuell beschäftigen mich drei Fragen: 1. Die beiden verstehen sich gut aber wie es halt so ist kommt es sehr oft dazu, dass der Ältere dem Jüngeren Spielzeug etc wegnimmt und dieser dann weint Andersrum nur selten. Ich weiß nicht wie ich reagieren soll um L ni ...

Guten tag Frau Ubbens Mein Sohn ist seit ein paar wochen 1 Jahr alt geworden. Ich Arbeite 40% und da ist er bei meiner Mutter... also seiner Oma. Ich und meine Mutter sind viel zusammen unterwegs wenn ich nicht Arbeite. Ob zjm winkaufen zum kaffe oder ich besuche sie immer wieder zu hause mit dem kleinen. Wenn wir mit der Oma zusammen sind, dann g ...

Guten tag Frau Ubbens Mein Sohn ist seit ein paar wochen 1 Jahr alt geworden. Ich Arbeite 40% und da ist er bei meiner Mutter... also seiner Oma. Ich und meine Mutter sind viel zusammen unterwegs wenn ich nicht Arbeite. Ob zjm winkaufen zum kaffe oder ich besuche sie immer wieder zu hause mit dem kleinen. Wenn wir mit der Oma zusammen sind, dann g ...

Liebe Expertin, meine Tochter ist 3,5 Jahre alt, ich bin von Anfang an alleinerziehend. Ich habe nun seit einem Jahr einen neuen Partner, meine Tochter kennt ihn etwa ein dreiviertel Jahr. Ich gehe sehr mit bedacht vor, wer meine Tochter kennenlernen darf und beobachte gut, wie mit ihr umgegangen wird. Mein Partner macht es recht gut, trotzdem e ...

Liebe Frau Ubbens, Unsere „große „ ist 2 Jahre alt und hat vor 3 Wochen eine kleine Schwester bekommen. Wir haben und hatten immer ein besonderes Verhältnis, sie ist unser erstes Kind auf das wir sehr lange gewartet haben, der Weg war lang und steinig und wir lieben sie über alles. Ich bin 1,5 Jahre zuhause geblieben, in die Kita wird sie aber e ...

Liebe Frau Ubbens,ich bin Mutter von 2 Jungs (8 und 5) und bin mit meinem Mann seit 9 Jahren verheiratet. Mein großer Sohn ist schon von klein auf sehr anspruchsvoll,anstrengend und explosiv. Mein Mann ist allerdings genauso.Da treffen 2 gleiche Charakter aufeinander.Das macht es oft sehr schwierig für mich.Ich selbst bin extrem Harmoniebedürftig ...

Hallo liebe Sylvia, Unser Sohn wird in wenigen Tagen 1 Jahr. Die ersten Monate hatte unser Sohn noch einen sehr guten Kontakt zu seinem Papa. Doch dieser ist mit 4 bis 5 Monaten verloren gegangen. Seitdem ist der kleine Mann komplett auf mich fixiert. Insgesamt funktioniert der Kontakt zu anderen Personen wie Omas, Opas oder Onkels nur soweit ich ...

Hallo, ich möchte fragen, ob es die Regel ist, dass Kleinkinder (1,5 Jahre) keinen Unterschied zwischen den Bezugspersonen machen. Als Beispiel, meine Kind kuschelt/schmust beim Einschlafen mit mir. Meine Schwiegermutter hat mir letztens erzählt, wie süß es doch ist, wenn es bei ihr einschläft, dass es dann eben so schmust mit ihr. Das hat mich ...

Guten Abend Frau Ubbens, wir haben 2 Söhne (bald 5 und 2 Jahre alt) bei meinem jüngeren Sohn (2), habe ich keinerlei Zweifel, instinktiv ist alles korrekt. Er ist mir zugetan, aber löst sich gerade von mir und erkundet die Welt. Bei meinem älteren Sohn (wird in 2 Wochen 5) habe ich instinktiv Zweifel, da stimmt etwas zwischenn uns nicht und das ...