Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Auf einmal wieder Loslösungsprobleme, besonders von der Mama

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Auf einmal wieder Loslösungsprobleme, besonders von der Mama

Quetsche83

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Liebe Frau Schuster, ich bin derzeit etwas hilflos, weshalb ich mich auch an sie wende. Unsere Tochter ist derzeit 4 Jahre alt und geht nun schon seit genau 2 Jahren in die Kita. Zur Eingewöhnung gab es null Probleme, ganz im Gegenteil, sie war immer sehr erfreut dort viele tolle und spannende Sachen zu erleben und vor allem den Kontakt mit den anderen Kindern zu haben, v.a. da sie ein Einzelkind ist. Sie ist sehr lebendig, stets in Bewegung und sehr wissbegierig, entsprechend auch klug. Etwa drei Monate nach der Eingewöhnung begann die schwere Zeit der Loslösung, da die Kita wohl ihren ersten Reiz verloren hatte. Diese Phase hielt sich in etwa über vier bis fünf Monate. Danach war es völlig normal und sie ging stets gerne in die Kita und erzählte auch immer freudig von ihrem Erlebten dort. Dies hielt dann auch über ein Jahr an. Bis sie nun vor zwei Monaten ca. wieder begann, morgens zuhause zu weinen und mich anzuflehen, nicht in den Kiga zu müssen. Die Übergabe dort findet zur Zeit nur mit Weinen und aus dem Arm nehmen statt. Nachmittags erzählt sie mir immer, dass sie mich ja sooo vermisst hat. Leider zeigt sich dieses Verhalten nicht nur im Kindergarten, sondern auch bereits bei ihr vertrauten Personen. Selbst bei ihrem Opa, den sie immer über alles geliebt hat und bisher auch immer gerne und problemlos dort betreut werden konnte, fängt sie an zu weinen. So lange ich bei ihr bin, ist alles in Ordnung. Aber sobald die Absicht besteht, ich könnte weggehen, bekommt sie absolute Panik und klammert sich an mich. Zu ihrem Papa hat sie einen guten Bezug. Allerdings fällt es ihr schwer mit ihm alleine zu bleiben oder auch unterwegs zu sein. Sobald sie wieder auf mich trifft, fällt sie mir in die Arme, als hätten wir uns wochenlang nicht gesehen. Und eben auch immer wieder ihre Aussage: "Ich habe dich einfach so vermisst." Die Zu-Bett-Geh Situation darf auch nur von mir stattfinden, ebenso wie am liebsten alle anderen Dinge auch. Sie war zwar schon immer sehr auf mich fixiert, hatte aber auch schon Zeiten, in der die Loslösung besser funktioniert hat. Es hat sich bei uns auch nichts gravierendes verändert. Unser Alltag läuft Strukturiert und mit Ritualen ab. Ich wüsste also nicht, was anders als vorher sein sollte. Ich stelle mir nun die Frage, wieso wir nun wieder vor diesem Problem stehen, von dem wir dachten, wir hätten es überstanden? Wieso hat mein Kind solche Verlustängste, wo sie doch in Liebe und Geborgenheit, aber auch der entsprechenden Selbstständigkeit aufwächst? Ich mache mir ernsthafte Sorgen, weil ich doch möchte, dass es meinem Kind gut geht und ich das für sie richtige tun möchte. Entschuldigen sie bitte meine ausführliche Beschreibung, ich wusste leider nicht, wie ich es anders in Worte fassen sollte. Mit freundlichen Grüßen, Christina


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Hallo Christina Als Einzelkind hat Ihre Tochter Sie noch nie mit einem anderen Kind teilen müssen, während ihr nun selbst -und immer wieder bei einzelnen Entwicklungsschüben- bewußt wird, dass sie (in gewissem Umfang) für sich selbst verantwortlich ist. Dieses Lösen von derjenigen Person, die ihr IMMER Sicherheit gibt und die ihr die Verantwortung abnimmt, fällt ihr jedes Mal von Neuem sehr schwer, sodass sie sich freut, sobald diese Person in ihrer Nähe ist. Es liegt nun an Ihnen Ihre Tochter und deren Gefühle ernst zu nehmen, aber sie z.B. nicht allzu euphorisch zu begrüßen und sie immer mal wieder sachlich darüber zu informieren, dass Ihre Tochter doch ganz genau weiß, dass Sie sie niemals im Stich lassen würden, aber dass sie auch groß genug ist um mal alleine mit dem Papa Etwas zu unternehmen, ein paar Stunden im Kiga zu spielen, wo sie ja überhaupt nicht alleine ist und die Erzieherin ihr genauso hilft wie die Mama. Sie werden Ihre Tochter in kleinen, bzw. kleinsten Schritten geradezu "aus dem Nest stoßen müssen" ohne sie spüren zu lassen, dass auch Ihnen dieses Loslassen schwerfällt. Liebe Grüße und: bis bald?


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