Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich habe zwei Kinder, Fabian ist 3 1/2 Jahre alt und Patrick 11 Monate. Der Große war - charakterbedingt oder erziehungsbedingt? - schon immer ein etwas schwierigeres Kind; hat von seinem ersten Lebensmonat an viel gebrüllt und wollte immer viel Aufmerksamkeit. Der Kleine war von Anfang an das Gegenteil: ein totaler Sonnenschein, und obwohl ich für ihn als zweites Kind nun mal auch nicht so viel Zeit habe, macht ihm das gar nichts; er krabbelt munter in der Gegend herum, während ich Hausarbeit erledige, stellt zwar auch immer mal Blödsinn an, sitzt aber auch gerne alleine im Kinderzimmer und spielt vor sich hin, wühlt dabei das Spielzeug des Großen durch, und ist völlig zufrieden bei alledem (Traumkind, ich weiß). Der Große ist vormittags im Kindergarten; und zur Zeit ist es nachmittags oft regnerisch und so früh dunkel, daß wir nicht nach draußen können, und dann langweilt er sich total. Er hat so schönes Spielzeug, das er auch gerne mag - aber bitte fast immer nur, wenn man mit ihm spielt, und das war irgendwie schon immer so. Es ist nur selten imstande, sich alleine zu beschäftigen, aber ich dachte, das wäre eine Altersfrage und müsste mit dreieinhalb langsam mal besser werden - aber wie man an dem Baby sieht, liegt das wohl gar nicht am Alter. Jeder zweite Satz von ihm ist: du sollst das für mich machen, spiel mit mir etc. Besonders mag er seine Duplo-Eisenbahn, aber die reißt Patrick oft wieder ab, also habe ich den gestern - unter Gebrüll - in sein Gitterbett gesteckt, damit er zugucken kann, und habe diese Eisenbahn geholfen aufzubauen (kann er auch schon selber, aber mit vielen Weichen etc. ist es manchmal noch ein bißchen schwierig). Als wir fertig waren, habe ich Fabian gesagt, jetzt könnte er ja alleine spielen, dann würde ich mit Patrick ins Wohnzimmer gehen, damit der die Eisenbahn nicht kaputtmacht. Das hat nicht eine Sekunde lang geklappt, er hat alles wieder abgebaut und ist ins Wohnzimmer hinterhergedackelt, um dort herumzutoben und sich offensichtlich zu langweilen. Und ich habe ihn ziemlich angemeckert, wozu ich diese Eisenbahn eigentlich aufbauen sollte. Und so oder so ähnlich geht das immer. Er liebt Puzzles, mag sie aber nicht alleine machen, man muß immer abwechselnd mit ihm Teile hinlegen. Ansonsten hört er auf zu puzzeln und das Ergebnis ist wie oben. Übrigens: Eifersüchtig auf das Baby ist er eigentlich nicht, er liebt ihn total und ist immer ganz hin- und hergerissen, weil er ihn einerseits zum Spielen bei sich im Zimmer haben möchte (dann braucht er auch meine Aufmerksamkeit weniger), aber andererseits nicht will, daß Patrick seine Duplo-Bauten etc. abreißt. Manchmal denke ich, er will vor allem nicht alleine sein, weshalb er ja auch gerne Patrick bei sich hat; aber es klappt auch nicht viel besser, wenn er im gleichen Raum wie ich spielen soll. Und dann kommt natürlich Patrick auch immer angekrabbelt und macht ja wirklich viel kaputt. Was soll ich tun??? Viele Grüße und vielen Dank für das Lesen des langen Textes! Verena
Christiane Schuster
Hallo Verena Zuerst möchte ich Ihnen sagen, das die zweiten Kinder häufig Pflege-leichter sind als die Ersten. Meist liegt es daran, dass wir Mütter nicht mehr so über-fürsorglich und empfindlich sind.- Jetzt zu Fabian: Haben Sie schon mal über sein Verhalten im Kiga mit den dortigen Erziehern gesprochen? Verhält er sich nur in Ihrer Gegenwart so anhänglich, vermute ich doch, dass es mit Patrick zusammenhängt. Er liebt ihn zwar sehr, hat aber dennoch das Gefühl in den Hintergrund gedrängt worden zu sein. Da Sie sich sehr viel mit dem jüngeren Kind beschäftigen (müssen), möchte er auch genauso viel Aufmerksamkeit von Ihnen.- Sprechen Sie mit ihm ganz bestimmte Zeiten ab, in denen Sie ausschließlich für Fabian da sind. Es bietet sich hier die Zeit an, zu der der Kleine schon schläft. Betonen Sie Fabian gegenüber alle Dinge, die er schon im Gegensatz zu seinem Bruder kann und darf. Gehen Sie mit Lob verschwenderisch um. Ausserdem sollte es in Ihrem Heim einen Ort geben, an dem Fabian etwas Gebautes oder Gemaltes stehen/liegen lassen kann, ohne das Patrick gleich kommt um es ihm voller Erwartung und Begeisterung zu zerstören. Betrachten Sie den Grossen auch mal als Partner, und fragen Sie ihn um Rat, wenn es z.B. darum geht, einen Nachtisch zu zu bereiten oder ein bestimmtes Kleidungsstück zu besorgen. Er wird bestimmt sehr stolz darauf sein, Dinge tun zu können, die der Kleine noch nicht kann.- Ist es Ihnen evtl. auch möglich, ihn in einer Sportgruppe anzumelden; vielleicht als Belohnung, weil er immer so lieb mit seinem Bruder spielt? Kommt er sich akzeptieret vor und hat verstanden, dass Sie ihn genauso lieben wie Patrick, wird er bestimmt auch mal allein spielen, wenn Sie ihm ein konkretes Spielangebot machen. Viel Erfolg und: bis bald?
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