Hallo Prof. Dr. Costa,
Bei meiner Frauenärztin komme ich zur Zeit kaum zum Fragen stellen. Ich hoffe mit meiner Frage bin ich bei Ihnen richtig.
Vor der Schwangerschaft habe ich einigermaßen regelmäßig Magnesium genommen, da ich sonst häufig Muskelschmerzen/Krämpfe bekomme. Dies habe ich seit der Schwangerschaft nur noch hin und wieder getan (u.a. auch weil ich nun weniger Sport mache als zuvor). Jedoch habe ich nun wieder recht häufig Unterleibskrämpfe. Außerdem habe ich immer mal wieder niedrige Ferritin Werte gehabt ohne Anämie (Hb ok) und deswegen Ferrosanol genommen. Absprache mit Hausärztin vor Schwangerschaft war, dass ich alle 1-2 Monate einfach eine Woche Ferrosanol nehmen soll, damit ich die Symptome (eingerissene Mundwinkel, Müdigkeit) lindern kann.
Kann ich Magnesium und Eisen bedenkenlos wieder nehmen? Wenn ja, haben sie Tipps zur Einnahme um nicht zu dolle Magen-/Darmbeschwerden (Reflux, Endometriose) zu bekommen?
Vielen Dank schonmal!
Marie
von
Marie-87
am 03.03.2022, 15:47
Antwort auf:
Magnesium und Eisen
Magnesium und Eisen kann man in der Schwangerschaft ohne größere Bedenken einnehmen. Die Frage ist nur, ob Sie gerade Eisen tatsächlich brauchen. Mit der Eiseneinnahme sollten Sie deswegen vorsichtig sein, weil so gut wie alle Eisenpräparate unangenehme Nebenwirkungen haben.
Die Endometriose wird durch Magnesium und/oder Eisen-Tabletten nicht beeinflusst. Dafür ist es erwarten, dass Endometriose-Beschwerden in der Schwangerschaft weniger werden oder gar verschwinden. Das hat mit den Hormonen wie Progesteron zu tun, welche in der Schwangerschaft in hoher Menge produziert werden.
Eisentabletten können Sie zum Beispiel mit Orangensaft einnehmen. Achten Sie bitte darauf, dass Sie keine Koffein-haltigen Getränke im Zusammenhang mit den Tabletten trinken, weil Koffein die Eisenaufnahme in den Körper verhindert. Lassen Sie also mindestens 2 Stunden Zeit zwischen der Tabletteneinnahme und einem Koffein-haltigen Getränk vergehen.
Wenn Sie unter Reflux leiden, sollten Sie diesen unbedingt behandeln. Hier eignen sich Präparate aus der Gruppe der Protonenpumpen-Hemmer (PPI). Diese sind in der Schwangerschaft unproblematisch.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 04.03.2022