Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, bereits vor einiger Zeit hatte ich Ihnen geschrieben, weil mein Baby in der SSW 26+6 recht groß (89. Perzentille) vermessen worden ist. Daraufhin habe ich meine Blutzuckerwerte gemessen, die eher niedrig und alle weit unter den Grenzwerten lagen. Es ist mein fünftes Kind. Mein viertes Kind war schon recht groß: 57cm mit 4020 Gramm an ET+5. Das hat damals aber niemand problematisiert. Zwei Wochen später ergab ein erneuter US (ich bin privat versichert), dass mein Baby nun Idealwerte hatte (49. Perzentille). Diese Kurve hat er auch bei einem wiederholten US bei 30+6 gehalten. Der Kopfumfang betrug 304mm, der Abdomenumfang 264mm. KU/AU entsprechend 1.15. Das Problem ist: Ich habe jetzt zunehmend abgenommen (inzwischen in den fünf Wochen fast sieben kg), weil ich einfach riesige Angst habe, meinen Baby zu schaden, falls ich unentdeckt zu hohe Blutzuckerwerte habe. Vor dem Hintergrund einer Anorexie in meiner Vergangenheit ist dieser ganze Fokus auf das Essen nicht gut und ich schaffe es auch nicht, jetzt ständig meinen BZ zu messen, weil ich einfach eine solche Angst habe, vielleicht doch Schwangerschaftsdiabetes zu haben - auch wenn die Messwerte gut waren. Das würde für mich bedeuten, krank und undiszipliniert zu sein. Zugleich habe ich ein total schlechtes Gewissen, meinen Baby zu schaden, wenn ich weiter so wenig esse (ca. 1000kcal). Ich nehme mir jedes Mal vor, nach dem nächsten US (sofern weiter in Ordnung) wieder mehr zu essen. Aber dann obsiegt doch die Angst, normal zu essen. Nun meine Fragen an Sie: 1. Schadet es meinem Baby, wenn ich in den letzen acht Wochen weiter wenig esse? Also provokant formuliert, haben ja auch Frauen in Konzentrationslagern oder in der Dritten Welt trotzdem gesunde Kinder zur Welt gebracht? Welche Auswirkungen könnte eine eingeschränkte Ernährung auf mein Baby haben? Oder ist es nicht so, dass mein Baby zuerst versorgt wird und nur mein Körper minder versorgt wird? 2. Sind die Messwerte, insbesondere der AU/KU-Quotient meines Babys in Ordnung? 3. Was soll ich sonst tun? Wäre es vertretbar, auf weitere US-Untersuchungen zu verzichten und einfach darauf zu vertrauen, dass sich in dieser - wie in der vier vorherigen Schwangerschaften - alles problemlos verlaufen wird? Damit gebe ich natürlich Kontrolle ab, aber zugleich ist der Fokus auf die Messwerte dann vielleicht nicht mehr so stark. Die weiteren VU könnte ich vielleicht bei meiner Hebamme machen lassen. Halten Sie das für vertretbar? Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
von MariaEmilie am 12.03.2024, 12:38