sandrasteuer
Lieber Dr. Costa, Ich schreibe Ihnen, weil Sie sich immer Zeit nehmen, auf die Fragen einzugehen und sehr ausführlich und liebenswürdig antworten. Ich hoffe Sie können mir bei folgender Angelegenheit ein paar Verhaltensratschläge geben: Mich graust jetzt schon vor dem Besuch bei meiner Schwiegermutter, die eine andere Definition von Hygiene als ich hat: Für sie ist alles sauber wenn es sauber aussieht. Wenn sie Hähnchen zubereitet, und die Stücke auf der Theke lagen, dann nimmt sie einfach ein trocknes Küchentuch und wischt die Theke von dem fleischsaft mit Blut trocken (kein Fleck mehr = sauber), danach wird das Küchentuch ohne auswaschen wieder aufgehängt und fürs Händetrocknen, oder Geschirrtrocknen verwendet. Wenn sie rohes blutiges Fleisch anfasst hat, reibt sie sich die Finger aneinander wieder trocken (man sieht ja nichts mehr = sauber) und greift nachher zum Besteck und Geschirr zum Aufdecken. Wenn sie Eier aufschlägt, legt sie die triefenden Schalen auf ein Rohkostteller, um erst später wegzuschmeißen.....das sind einige Beispiele aus der Küche. Bei jedem Besuch bei Ihnen bekam ich nach paar Tagen Durchfall. Sie selbst haben auch oft Durchfälle. Aber meine Schwiegermutter meint Durchfälle sind super zum abnehmen.....ohne Schwangerschaft kann ich es noch hinnehmen, aber jetzt wo ich bei unserem Besuch in der 16. ssw sein werde und toxo-negativ bin, mache ich mir ordentlich Sorgen um Toxoplasmose und Listeriose. Zudem haben meine Schwiegereltern einen großen Garten, wo Nachbarskatzen auch mal reinspazieren, und Häufchen legen. Die sehen sie oft nicht. In dem Garten hat meine Schwiegermutter auch ihren Kräutergarten. Wenn sie da was nimmt, wäscht sie die Kräuter nie, denn es ist ja aus eigenem Garten. Außerdem hat sie vor unserem diesmaligem Besuch noch fröhlich angekündigt, sie wird mit meiner kleinen Tochter (2 Jahre alt) schön in dem Garten buddeln. Abgesehen davon dass ich sorgen um meine Tochter mache dass sie direkt in die katzenscheisse reinbuddelt, habe ich noch mehr Angst dass die Schwiegermutter mit den Händen (ohne richtig waschen natürlich) sich wieder in der Küche an die Arbeit macht. Ich glaube es besteht wenig Hoffnung, dass sie ihr Verhalten ändert, denn es ist schon so manifestiert. Sie sagt auch oft stolz, dass sie während ihrer eigenen Schwangerschaft auf nichts acht gab, und siehe da, mein Mann ist doch gesund. Sie ist am Land aufgewachsen wo sie noch selbst Schweine schlachteten - wahrscheinlich hatte sie schon Antikörper vor der Schwangerschaft. Mit meinem Mann über das Thema zu reden ist auch schwierig, da er sensibel darauf reagiert. Ich bin schon so verzweifelt, dass ich mir überlege, in den paar Tagen gar nichts mehr zu essen! Ich kann doch nicht mal ein Teller oder Glas dort Gabel nehmen, ohne mich zu fragen ob ich danach Toxoplasmose oder Listerien bekomme. Wir haben schon den Besuch sooft vor uns geschoben, dass wir diesen wahrnehmen müssen. Könnten Sie mir ein paar Ratschläge geben, wie ich mich verhalten soll bzgl. Essen etc. dort? Ich weiß, es gehört auch eine Portion Pech dazu, Toxoplasmose oder Listerien in Risikosituationen zu bekommen. Aber ich glaube keine Schwangere würde freiwillig ein Risiko eingehen, oder? Vielen Dank fürs Durchlesen. Ich freue mich auf Ihre Antwort. Liebe Grüße, Sandra
Geschichten mit Schwiegermüttern gehören zu meinen "favorites", muss ich gestehen... Die Argumente unserer Elterngeneration, die es ohne viel Gedanken geschafft haben, uns gesund auf die Welt zu bringen, sind manchmal richtig und manchmal falsch... Vergessen haben sie alle, dass man sich untereinander Ratschläge gab und das Wissen direkter von Generation zu Generation weiter gab. Ein Beispiel von meiner eigenen Mutter: es galt als sinnvoll, während der Stillzeit Bier zu trinken, um mehr Milch zu haben... Dabei hasste meine Mutter Alkohol (das blieb ein Leben lang so...) und musste sich zwingen, das eine oder andere Glas zu trinken. Ob mir das geschadet hat, weiß ich nicht - vielleicht kommt meine gelegentliche Lust, ein Bier zu trinken, aus dieser Zeit. Prägung nennt man das... Wenn man nachfragt, erfährt man, dass es mal die eine oder andere Fehlgeburt dabei waren und wir wissen, wie hoch die Neugeborenen- und Kindersterblichkeit vor einigen Jahrzehnten war. Das hatte man damals hingenommen, war sozusagen schicksalhaft. Unser Wissen, auch das medizinische Wissen hat ja zugenommen, wir sind vorsichtiger geworden und bekommen auch nicht mehr so viele Kinder, wie damals. Das ist zwar nicht gut, aber so ist es nun mal. Wie dem auch sei - in einem Punkt hat Ihre Schwiegermutter Recht: Es passiert verhältnismäßig wenig, auch wenn man die Hygiene etwas anders sieht... Das hängt damit zusammen, dass unser Immunsystem funktioniert. Meine einzige Empfehlung für Sie ist, darauf zu achten, nur gekochte und gut gebratene Speisen zu essen, Obst, Salat und Gemüse selbst zu waschen (das können Sie als "Hilfe in der Küche" ein bisschen "tarnen"...) und die ganz normalen Hygienemaßnahmen einzuhalten. Wenn Ihre kleine Tochter im Garten spielt, sollten Sie nur darauf achten, dass sie sich danach die Hände wäscht. Die Geschichte mit dem "Durchfall als Mittel zur Gewichtsabnahme" will ich nicht kommentieren... Nur so viel: Durchfall ist entweder ein Zeichen für eine Infektion oder für Unverträglichkeit. Beides ist nicht positiv...
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