Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Dr. med. Axel Enninger:

schlechtes Essverhalten, zuviel Milch

Dr. med. Axel Enninger

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Kinder- und Jugendarzt, Kindergastroenterologe

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Frage: schlechtes Essverhalten, zuviel Milch

AnneMi

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Liebes Team,  Meine 4-jährige Tochter würde sich am liebsten nur von Milch ernähren. Sie ist leider eine extrem schlechte Esserin und isst wirklich nur ein paar ausgewählte Lebensmittel/Speisen. Sie wacht auch Nachts 2-3x auf und verlangt Milch. Tagsüber schaffen wir es meistens ohne Milch obwohl natürlich oft danach verlangt wird - aber Abends/Nachts ist es wirklich ein Kampf. Ich bin über jeden Tipp dankbar!! 


Dr. med. Enninger

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Das ist leider ein häufiges Thema. Die Kinder essen immer schlechter und ausgewählter und die Eltern geben der Auswahl nach aus Angst, dass die Kinder zu wenig Kalorien bekommen und dadurch Schäden erleiden. Am Ende essen die Kinder je nach Tagesform nur ein paar ausgewählte Dinge, trinken zum Beispiel Milch und hangeln sich so durch den Tag und die Nacht.  Grundsätzlich sollten Sie entscheiden, was, wann und wie es essen und trinken gibt (die Kinder können zum Beispiel beim Einkaufen auf dem Markt oder beim Kochen Wünsche äußern, aber die Entscheidung trägt der Erziehungsberechtigte). 3 Hauptmahlzeiten, 2 Zwischenmahlzeiten mit festgelegter Zeitbegrenzung und von allen akzeptierten Regeln (da ist die Tolerenz unterschiedlich, aber ich würde zum Beispiel das Essen beenden, wenn mit Essen rumgeworfen wird oder der Teller durch die Gegend fliegt). Möglichst gemeinsam Essen, Essen als Selbstverständlichkeit und sozialer Akt und nicht in Jubelstürme ausbrechen, wenn das Kind etwas ißt und auch nicht schimpfen für nicht-essen. Pausen zwischen den Mahlzeiten sind wichtig, denn woher soll man sonst den Unterschied zwischen Hunger und Durst und nicht-Hunger, nicht-Durst Kennenlernen. Also: nicht immer Essen anbieten oder verfügbar halten. Warum immer auf den Spielplätzen oder in Wartezimmern beim Arzt gegessen werden muss, weiß ich nicht - aber das entscheiden die Familien natürlich selber. Allerdings erlaube ich kein Essen in meinem Sprechzimmer. Das ist eine überschaubarer Zeitraum, der aushaltbar sein muss. Nächtlich Milch: ich fürchte durch den Kampf müssen Sie durch. Ich würde die Milch verdünnen und am Ende nur noch Wasser anbieten. Mit der nächtlichen Milch gibt es morgens keinen Hunger auf Frühstück mit den o.a. Folgen.  Mein Eindruck ist, dass die Kinder sehr schnell merken, dass die Eltern es ernst meinen mit den neuen Regeln beim Essen, wenn alle Beteiligten mitmachen. Der Weg dahin ist vielleicht anstrengend, denn es wird Gezeter und Geschrei geben, am Ende ist eine friedlichen und schöne gemeinsame Mahlzeit aber etwas Tolles und das sollte man anstreben.


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