Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

14 Monate - Essverhalten, Milch und Erbrechen

Prof. Dr. med. Michael Radke

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Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

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Frage: 14 Monate - Essverhalten, Milch und Erbrechen

Fiete1020

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Hallo Herr Prof. Wirth und Herr Prof. Radke, Mein Sohn Fiete ist jetzt 14 Monate alt. Er entwickelt sich grundsätzlich toll, läuft bereits viel und alleine und auch kognitiven und sozial lassen sich deutliche Entwicklungen erkennen. Meine Fragestellung bezieht sich auf das Thema Essen und regelmäßigem Spucken/Erbrechen. Fiete bekommt von kleinauf hauptsächlich Flaschenmilch (Hipp Pre und 1er). Schon als Baby hat er häufig Milch nach dem Trinken wieder ausgespuckt, selten auch erbrochen. Nach einigen Monaten und mit Beikoststart hat das wieder nachgelassen. Wir haben im 4.ten Monat mit Beikost angefangen, er hat Brei nie wirklich gern gegessen, häufig auch nur einige Löffel, selten mal eine Mahlzeit. Auch jetzt am Familientisch isst er nur sehr wählerisch (trotz ständigem Wechsel des Angebots) und mehr aus Spaß. Nach jedem gemeinsamen Essen wird nach einiger Zeit die Milch gefordert, da er sich nicht annähernd satt isst. So trinkt er aktuell am Tag noch mindestens 4x 250ml Flaschenmilch. Nachts (nach ca 8 Std Schlaf, 19-3Uhr) trinkt er ebenfalls eine Flasche, ab und zu auch nach 5 Stunden, dann zweimal pro Nacht. Tagsüber isst er zudem diverse Knabberzeug und Obst. Seit einigen Monaten erbricht er öfter die nächtliche oder abendliche Flasche Milch. Häufig durch verschleimte Atemwege bei Erkältung und Husten aber immer mal wieder auch völlig ohne ersichtlichen Grund/Auslöser. Sein Bauch gluckert hörbar dabei, teilweise gibt es auch ein komisches Würgegeräusch kurz vor dem Erbrechen. Tagsüber kommt es nur im Zusammenhang mit Husten oder Erkältung zum Erbrechen. Sein Gewicht ist stets konstant bzw mit leichter Zunahme. Unser Kinderarzt geht auf diese Thematik nicht gut ein. Laut seiner Aussage normal. Meine Fragen wären nun: 1. Ist das Essverhalten normal? (Essen mehr aus Spaß, kein sattessen, sehr wählerisch) 2. Wieviel Milch ist in dem Alter noch ok, bzw ist Milch als Hauptnahrungsmittel ok? Was kann man zur Entwöhnung tun? 3. Würden Sie zu weitere (körperliche) Untersuchungen bzgl. des Erbrechens raten? (Reflux?) Vielen Dank für Ihre Zeit und Expertise, Freundliche Grüße Ben K.


Prof. Dr. med. Michael Radke

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zu 1: nein, normal ist das nicht. Ein Kleinkind sollte nachts überhaupt keine Nahrung erhalten (Milch ist Nahrung, kein Durstlöscher). Ihr Kind sollte durchschlafen. Wenn es nachts wach wird, bestenfalls Wasser anbieten. Das Essen sollte nach dem Motto laufen: Weniger ist mehr. Bieten Sie nicht ständig neue Nahrungen an, Halten Sie sich an einen festen Tagesrhythmus Zu 2: Eine Milchmahlzeit pro Tag (200 ml Milch oder Milchprodukt) ist ausreichend. Erwarten Sie von Ihrem kleinen Kind kein Verständnis. Die Entscheidungen, was Ihr Kind bekommt, müssen Sie schon treffen. Von Entwöhnung sollte man nicht sprechen. Zu 3: Wenn Spucken/Erbrechen im Rahmen von Infekten mit Husten auftritt, ist das nicht problematisch, sondern eine "blöde" Begleiterscheinung. Reflux ist normal, eine Refluxkrankheit allerdings nicht. Ob diese vorliegt, müßten Sie mit Ihrem Kinderarzt besprechen, ggf. lassen Sie sich zu einem Kindergastroenterologen überweisen (http://www.gpge.de )


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