Giusy2012
Guten Tag Frau Henkes, mein Sohn wird bald 11 Jahre alt und fällt seit der Grundschule schon mit Wutanfällen und sehr häufigem Weinen auf. Die ersten Monate nach Einschulung war er extrem auffällig, laut Grundschullehrerin wurde es aber immerbbesser mit der Wut. Im letzten Jahr sagte sie noch er wäre ihr sozialstes Kind. Was wir als Eltern auch so Empfinden, allerdings hat unser Kind keine Freunde. Nun in der 5. Klasse gab es wieder so extreme Probleme zu Beginn und die Klassenlehrerin sagte mir sogar er wäre das schlimmste Kind, dass beide Klassenlehrer bisher kennengelernt haben. Er hat seine Lehrer bei Ausflügen angeschrien und ist von der Gruppe weggegangen und hält sich nicht an Regeln. Er würde täglich direkt anfangen zu Weinen, anstatt an einer Lösung für sein Problem zu arbeiten. Daraufhin habe ich einen Termin beim Kinderpsychologen gemacht. Nun ist die Diagnostik durch und es bestehen leichte Verhaltensauffälligkeiten, aber wir müssen dort nicht zur Behandlung hin. Uns wurde eine Familienhilfe, Logopädie und Ergotherapie empfohlen. Zur Ergotherapie ging er schon seit er 4 ist immer wieder, aber die sagten zuletzt 2020 es wäre alles in Ordnung und wir stehen seitdem nur auf Wartelisten. Dort regt er sich auch nicht auf, eigentlich kann er bei Spielen nämlich nicht verlieren und wird dann sehr sauer. Bei der Ergotherapie und beim Psychologen anscheinend nicht. Zuhause können wir nicht mal Lotti Karotti mit seinen kleinen Geschwistern spielen, sobald jemand besser ist fängt er an zu schummeln, weinen und wird sauer. Außerdem hat er in der neuen Schule nach Monate immer noch keinen richtigen Anschluss gefunden und wieder keine Freunde. Laut Lehrerin wird er von den anderen nur geduldet, aber die Kinder könnten wenig mit ihm anfangen, weil mein Kind zu kindlich ist. Seit wenigen Monaten geraten mein Sohn und ich nun auch aneinander. Er war immer ein liebes Kind und hat gut gehört. Aber nun muss man täglich alles 5x sagen, ich empfinde seine Gesten und Antworten mir gegenüber auch respektlos und vor wenigen Tagen kam es nun auch vor, dass er mich angeschrien hat. Mir sagte ich wäre gemein und unfair und er wolle nicht mehr mit mir reden. Irgendwie erscheint er mir auch distanzierter. Meine Vermutung ist, dass ich unser Verhältnis ruiniere, indem ich ihn immer mehr kritisiert habe. Alles was mein Umfeld ( Lehrer, Freunde, Familie ) an meinem Kind stört ( z.B. nicht ordentlich essen oder er spült nach einem Toilettengang nicht mehr ab ), reibe ich ihm nun auch unbewusst unter die Nase, aber nur weil ich möchte, dass er etwas mehr auf sein Verhalten achtet. Was kann ich tun, um seine Frust-Toleranzgrenze zu erhöhen? Woran kann es liegen, dass mein Kind wirklich nie Freunde findet und anscheinend unbeliebt ist? Wie kann ich ihm da helfen? Was kann ich tun, damit er nicht mehr so kindlich ist? Und woran könnte es liegen? Laut Lehrer, Ergotherapeuten und Freunden ist er da etwas zurück, hat noch viel Fantasie. Was kann ich tun, damit es ihm nicht schwer fällt sich an Regeln zu halten? Er hatte doch bisher nie Probleme damit. Nun handelt er irgendwie immer zum Gegenteil von dem was man gedacht hätte. Es erscheint mir so unlogisch wie er handelt. Danke fürs Lesen! Und einen schönen Tag noch =)
Guten Tag, bei der von Ihnen geschilderten Problematik ist mir nicht ganz einsichtig, wie die Diagnostik beim Kinderpsychologen leichte Verhaltensstörungen ergeben konnte, die nicht behandelt werden müssen. Es könnte sinnvoll sein, da noch einen Versuch in einer anderen Praxis zu machen. Ich denke nicht, dass Sie mit Ergotherapie und Logopädie (Hat er denn einen Sprachfehler?) weiterkommen. Familienberatung kann eine erste Hilfe bieten. Da die Problematik schon so lange besteht, halte ich es für schwierig, diese ohne professionelle Unterstützung zu bewältigen. Die Kindlichkeit können Sie Ihrem Sohn nicht abgewöhnen. Hier handelt es sich um einen Reifungsprozess, der individuell verschieden lange dauert. Lassen Sie ihrem Sohn die nötige Zeit dafür. Möglicherweise zeigt ihr Sohn Ihnen gegenüber oppositionelles Verhalten, weil er schon mit den Vorläufern der Adoleszenz zu tun hat. Die ist gekennzeichnet durch Konflikte mit den Eltern, von denen sich ein Kind zunehmend abgrenzen muss. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie zu ihm halten, auch wenn Sie manches an seinem Verhalten nicht in Ordnung finden. Zu viel Kritik entmutigt Kinder. Dann fühlen sie sich schnell als Versager und geben auf. Stattdessen sollen sie aber an den an sie gerichteten Aufgaben wachsen. Bei aller möglicherweise berechtigten Kritik am Verhalten Ihres Sohnes ist die Bemerkung der Klassenlehrerin völlig unpädagogisch und unhaltbar. Wenn Ihr Sohn weiß, dass sie so über ihn denkt, wäre es verständlich, dass er den Mut verloren hat an sich zu arbeiten. Und wenn er von sich selbst glaubt, dass "schlimmste Kind" zu sein, kann er sich keine Mühe mehr geben sondern nur noch dieses Vorurteil bestätigen. Ihr Sohn muss sich jetzt sicher sein können, dass er für Sie in Ordnung ist, so wie er ist. Die Probleme, die es gibt, halten Sie unbedingt für lösbar. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
S. g. Hr. Dr., Tochter Valerie (1. Febr: 15 Mon): sehr selbstsicher & extrovertiert. Vor Ort keine Großeltern, Vater kann Präsenz nicht in ausreichendem Maß erbringen -> Entscheidung, dass es für V. und mich als Mutter positiv wäre, wenn sie eine Krippe besucht. Dez. (gut 13 Mon) Eingew., auf Vorschl. der Krippe nicht auf sanftem Weg. Klappte di ...
Lara ist 1 J. alt und hat von Beginn an einen sehr starken Willen gezeigt. Wenn etwas nicht nach ihrem Willen geht (was natürlich öfter mal der Fall ist) wird sie ziemlich wütend.Gestern abend haben wir vor dem Schlafen noch ein wenig mit ihr gespielt. Sie hatte die Gebrauchsanweisung gefunden, die sie konzentriert "bearbeitete". Sie wollte irgend ...
Hallo, Tochter (14Mt.). Als Baby nur geweint, wenn natürliche Bedürfnisse da waren, war pflegeleicht und hat sich schnell beruhigen lassen. Jetzt wenn sie zB etwas nicht haben kann/sollte, wird sie richtig wütend, wirft sich auf den harten Fussboden, schreit und tobt, dann dreht sie sich auf den Bauch, zieht Beine an und schlägt ihren Kopf auf den ...
Hallo Herr Dr. Posth. Sohn 2J10M forumsgemäß erzogen. Seit 1. Geburtstag in Kiga, leider mit 2 harten Ablösungen. Leben im Ausland als Deutsche. Seit August in große kiga-gruppe (25K/4E). Sohn jüngstes Kind. Versteht Fremdsprache gut, beginnt zu sprechen, deutsch super. Im kiga unsicher, müde, wandert viel rum. Die Nähe der Erzieher ist ihm noch se ...
S.g. Herr Posth, mein Sohn (10 Mon/8Mon. korr) hat seit einigen Wochen "Wutausbrüche". Er weint/meckert ohne Tränen, hochnehmen und trösten hilft nicht, ablenken auch nicht. Spielzeug wird manchmal genommen aber dann auch wütend wieder weggeworfen. Ich lege mich dann immer zu ihm und nach einiger Zeit hat er sich auch abreagiert. Dann ist alles wie ...
S.g. Herr Posth, mein Sohn (14 M/12 Mon. korr) ist vom Charakter her sehr wechselhaft: Entweder richtig gut drauf oder wütend, besonders wenn er was nicht bekommt/was nicht klappt etc. Er haut dann seinen Kopf mehrmals gegen die Wand/Boden/Schrank und kommt nur schwer aus dieser Phase selbst raus (schon viele beulen/Bl.Flecken). Eigentlich müsste ...
Guten Tag Frau Henkes, Mein Sohn, 20 Monate ist schon recht weit in seiner sprachlichen Entwicklung. Er spricht seit ca 1 Monat in vollen Sätzen und kann Sprachen unterscheiden (Meine Schwiegereltern sprechen türkisch). Er ist insgesamt sehr gefasst und kann seine Gefühle auch noch nicht einordnen. Manchmal vergesse ich das auch weil er scho ...
Guten Abend Frau Henkes! Mein Mann und ich haben immer wieder Situationen mit unserem Sohn (4 Jahre), dass er sich nicht helfen lässt. Heute wollte er alleine eine Verpackungsschachtel zerreißen . Nachdem er bemerkt hatte, dass er es nicht schafft, hat er nach mir gerufen und gesagt, dass ich es machen soll. Als ich da war, wollte er doch nicht ...
Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 30 Monate alt und geht seit fast einem Jahr zu einer Tagesmutter. Seit geraumer Zeit schlägt er mit der Hand gegen den Kopf oder den Kopf gegen die Wand, teilweise sogar bis er blau wird. Dies macht er entweder wenn etwas nicht bekommt oder so läuft wie er will aber auch bei der Tagesmutter. Er verlet ...
Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter ist 5 1/2 Jahre und schon immer voller Emotionen, viel Freude aber auch viel Wut. Sie ist ein cleveres, strukturiertes Mädchen, rechnet plus und minus, zählt bis 100, kennt fast alle Buchstaben, fragt viel und saugt alles Wissen in sich auf. Sie begreift komplexe Zusammenhänge. Seit einigen Wochen machen ...