Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Willle und Wünsche der Kinder erfüllen oder Grenzen aufzeigen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Willle und Wünsche der Kinder erfüllen oder Grenzen aufzeigen

Tristar

Guten Morgen, lieber Hr. Dr. Nohr, unsere Tochter wird im April 3 Jahre. Sie und ich haben viel Freude zusammen und lassen uns in unserer gemeinsamen Zeit viel treiben. Ich viel Verständnis für Sie und schimpfe so gut wie gar nicht, auch komme ich ihren wünschen nach. Und da mach ich mir nun Gedanken, da ich im Buch (Das gewünschteste Wunschkind) steht nicht dem Friedens willen nachgeben auf Wünsche, da es für das Gehirn die falsche Botschaft wäre, dann lernt das Kind das durch "weinen" Menschen "verschieben" lassen und Eltern sollen sich dem Geschrei nicht beugen, da wir ihnen nichts Gutes tun und wir unsere Kinder damit schwächen und sie dadurch im Erwachsenen-Alter sie dann auch "über andere bestimmen Wollen" Kinder müssen erfahren, dass sie manchmal im Leben zugunsten anderer zurückstecken müssen, sonst machen wir es ihnen und ihrer Umwelt unnötig schwer (Sie müssen lernen aushalten zu können, für später Supermarkt geschlossen) Nunja, jetzt bin ich (meine Frau nicht) eher der die Wünsche erfüllt. Sehen Sie das oben geschriebene auch so "eng" sollte ich öfters gegen Ihren "Willen/Wünsche" handeln als """Übung"" Herzlichen Dank und alles Gute mit besten Grüßen christoph


Lieber Christoph, Sie brauchen sicher nicht Nein sagen, um Versagung oder Aushalten können zu üben. Dafür hat das Leben genügend selbstverständliche Situationen, in denen die Kinder ihre Wünsche nicht erfüllt bekommen können oder sollen. Allerdings sollten Sie eine klare Vorstellung davon haben, was für Ihr Kind gut ist (das zweite Eis?, die nächste TV-Sendung?, das zwanzigste Kuscheltier?, ich will aber... usw.), dann ergeben sich "Nein-situationen" automatisch. Kinder dürfen ruhig auch die Erfahrung machen, dass sie auf ihre Art was erreichen können, die Eltern auch mal überzeugen können. Aber das sollte keine Grunderfahrung werden ("ich kriege was ich will"), sondern Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen. Sie sehen, es ist manchmal ein schmaler Grad, vor allem ist es kein entweder - oder, sondern basiert auf der Überlegung, Was ist für die körperliche und seelische Entwicklung meines Kindes hilfreich?. Ist es so klar geworden, wie ich das meine? Bleiben Sie gesund. Dr.Ludger Nohr


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