Hallo Herr Dr. Posth,
unser Sohn ist 3,5 J, kommt mit 4 in Kiga, nie fremdbetreut, seit langer Zeit mit mir in Spielgruppen, verbringt kurze aber regelmäßige und intensive Zeit mit Papa, ist dominant, mutig, aufgeschlossen, sehr aktiv, sehr interessiert, Langzeitstillen (noch als Einschlafbegleitung).
Trotzt wenig und angemessen, läßt sich dann meistens durch vernünftiges Erklären beruhigen, manchmal durch Ablenkung, selten gerät er in aggressiven Trotz mir oder meinem Mann gegenüber.
Er hatte noch nie ein richtiges Übergangsobjekt. Seit ca. 1 Jahr benutzt er einen kleinen Kissenbezug, der in der unmittelbaren Nähe sein muß, wenn er "fertig gemacht wird" um ins Bett zu gehen. Ist das vielleicht das Übergangsobjekt oder vielleicht die Brust beim Einschlafen?
Wie wirkt sich das Ausbleiben des Übergangsobjektes auf seine Entwicklung aus ?
Mitglied inaktiv - 10.01.2011, 09:28
Antwort auf:
Wie wirkt sich das Ausbleiben des Übergangsobjekt auf die Entwicklung aus?
Hallo, die Annahme eines Übergangsobjektes ist kein Muss für ein Kleinkind. Es gibt viele Kinder, die keines wählen oder nur vorübergehend mal irgendeinen Gegenstand gehäuft mit sich herumtragen. Mir persönlich scheint es so, als wäre unter diesen Verschmähern von Übergangsobjekten viele langzeitgestillte Kinder darunter. Das würde bedeuten, dass die lange Verfügbarkeit der Mutterbrust die Anschaffung eines Übergangsobjektes erübrigte. Tiefenpsychologisch macht diese Erklärung Sinn, aber beweisen lässt sich das schwer. Ich habe auch noch nie von einer Untersuchung gehört, die den emotionalen und psychosozialen Werdegang von KIndern unter die Lupe genommen hätte, die entweder mi oder ohne Übergangsobjekt groß geworden sind. Allenfalls gibt es Beobachtungen dazu, was passiert, wenn man dem Kind sein Übergangsobjekt zu früh wegnimmt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.01.2011