Mamawasser
Hallo, wie reagiere ich richtig wenn ich in Anwesenheit von meinem 2 jährigen Sohn die Frage gestellt bekomme: ist er schüchtern?Ist er immer so ruhig? Ich habe mal gehört man soll dann sein Kind zeigen dass man es trotzdem liebt und z. B. sagen: ja aber er ist ok so wie er ist oder so ähnlich. Ich finde nur dass das dem kind erst recht vermitteln könnte, es ist zwar ok für einen selbst aber für andere ist es nicht „normal“ und schlecht. Noch dazu finde ich es teils übertrieben gleich so etwas zu sagen weil damit unterstelle ich den Leuten dass sie es böse meinen. Da ich selbst sehr schüchtern bin und als Kind sehr heftig deswegen gemobbt wurde bin ich da sehr empfindlich und möchte bei ihm richtig reagieren. Meinem Sohn möchte ich wenn es geht das ersparen , bzw. finde ich ihn gar nicht so schüchtern. Er ist manchen fremden etwas skeptisch, möchte mich an die Hand nehmen um auf andere zuzugehen, aber auch nicht immer. Er geht auf andere Kinder zu . Ich hatte auch mal gelesen dass Kinder die eine schlechte Bindung zur Mutter haben, wenig Selbstbewusstsein haben/schüchtern sind. Das hat mich etwas verunsichert. Daher meine Fragen: könnte ich daran schuld sein dass er etwas schüchtern ist (keine gute Bindung) Und wie reagiere ich auf solch blöden Fragen/ Kommentare , um meinem Sohn zu zeigen ich liebe ihn so wie er ist. Bzw. Ist es nötig darauf zu reagieren?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, die Frage der Bewertung, besonders der Abwertung, ist eine sehr wichtige. Sie merken an Ihrer Reaktion, dass Sie eine bestimmte Bewertung von schüchtern haben und Ihr Kind vor dieser Abwertung bewahren wollen. Sie reagieren damit schon mit einer bestimmten Haltung, die das Gespräch und auch den Kontakt belasten kann. Das ist bei Ihrer Geschichte gut nachvollziehbar (eigentlich auch als Reaktion nicht zu verhindern), aber man kann ja die eigene Reaktion verändern (und so verstehe ich auch Ihre Frage hier). Sie reagieren fast wie ertappt (bin ich daran Schuld? usw.), was verständlich aber unnötig ist. Auf solche nutzlosen und oft unbedachten Fragen sollte man so antworten, dass die Bewertung verloren geht (z.B. "sieht das so aus? Ich finde eigentlich gar nicht..."). So muß auch Ihr Sohn der Frage nicht so viel Wert beimessen. Ihr Sohn erlebt etwas anderes, als Sie das bei sich erinnern. Dadurch, dass Sie es so stark gewichten, bekommt das auch für ihn eine ganz andere Bedeutung, wird bedeutsamer. Es geht also darum, auf solche Bewertungen nicht mit der eigenen Geschichte zu reagieren, sondern gelassen und positiv. Nicht einfach aber möglich. Zur Schuldfrage: Mütter sind immer und an allem Schuld ! :-) Im Ernst geht es darum, es mit den eigenen Grenzen so gut wie möglich zu machen. Mehr geht nicht und mehr sollte man nicht von sich verlangen. Vielleicht ist Ihr Sohn vorsichtig-zurückhaltend, weil das gut für ihn ist. Vielleicht hat er so eine passende und gesunde Form gefunden, die seiner Entwicklung zugute kommt. Vielleicht hatte er das Glück, das bei Ihnen lernen zu können. Sie sehen, man kann das sehr verschieden sehen und bewerten. Und diese Möglichkeit gilt es immer wieder sich ins Gedächtnis zu rufen. Alles Gute miteinander. Dr.Ludger Nohr
Mamamaike
Hallo, introvertiert oder extrovertiert sein ist meiner Meinung nach eine Charaktersache und nicht per se "gut" oder "schlecht", sondern vor allem individuell. Es kann einfach nicht jeder übersprudeln und nicht jeder still sein - so ist es ja auch spannender, als wenn alle gleich wären. Wenn Du das "schüchtern" als negative Bewertung empfindest, dreh es doch in etwas Positives, so wie "Er ist einfach ein guter Beobachter." Das greift etwas auf, das vielleicht sichtbar ist, aber ohne es (negativ) zu werten, sondern Du legst den Fokus anders. Viele Grüße
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