Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Wie kann ich meine Tochter unterstützen, damit sie selbständiger wird?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Wie kann ich meine Tochter unterstützen, damit sie selbständiger wird?

Kravitz79

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Unsere Tochter ist nun 9 ½ Monate. Mit 3 Monaten hat sie angefangen stark zu fremdeln, sobald bei jemand anderem als bei meinem Mann und mir auf den Armen, fing sie sofort an zu weinen. Ich habe sie dann jeweils sofort zu mir genommen. Da hat sie sich auch schnell wieder beruhigt. 3 x habe ich sie bei meiner Mutter alleine gelassen für 30 Min. Habe gedacht, vielleicht geht’s besser wenn ich nicht im Raum bin. Leider hat sie die ganze Zeit nur geschrien. Bei meinem Mann kann ich sie ein paar Stunden lassen. Ist sie bei mir auf den Armen, im Tragetuch, so lächelt sie alle an – fremde wie bekannte Leute. Ich gehe alle 2 Wochen in eine Krabbelgruppe, das geht sehr gut. Da ist sie aktiv, geht auf die Kinder zu. Ich hab sie nie schreien lassen, trage sie im Tragetuch wenn wir unterwegs sind. Zuhause krabbelt sie umher, kann auch alleine in einem Zimmer sein. Wie kann ich sie unterstützen, dass sie auch ohne meine Anwesenheit wohl fühlt? Wie lange kann dies noch dauern - immer mit Mami?


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, ein Säugling, der so früh fremdelt, ist mit Sicherheit ein sensibles Kind. Die Sensibilität erzeugt mit kanpp 1 Jahr und darüber hinaus ein deutliches Anhänglichkeitsverhalten. Denn der Charakter eines Menschen bleibt seinen Entwicklungsphasen angepasst einigermaßen gleich. Mit etwa 1 Jahr beginnt die Loslösung (s. gezielter Suchlauf). Da wird jetzt der Vater erst einmal ganz wichtig. Und diese Loslösung macht das Kind dann auf einer ersten Stufe betreits autonom und etwas selbstständig. Aber das dauert bis zum 3. bis 4. Lebensjahr. D.a. solange stellt sich das Bedürfnis nach der Sicherheit bei den Eltern oder mit sanfter Ablösung bei akzeptierten Ersatzbezugpersonen immer wieder ein. Ein Kind zu zwingen, irgendwo fremd bei unbekannten Menschen zu bleiben, führt zu einem Vertrauensbruch, der schwer zu kitten ist. Bis auf die Großmuttergeschichte ist aber alles richtig, was Sie machen. Das Tragen hört zunehmend auf, denn die Kinder wollen ab dem 2. Lebensjahr lieber auf ihren eigenen Füßen stehen. Viele Grüße


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