Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wie 4-jährigen zum Einschlafen bringen? Schlafmangel

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wie 4-jährigen zum Einschlafen bringen? Schlafmangel

FridaKarla

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, wir haben mit unserem 4-jährigen Sohn große Schwierigkeiten bzgl seines Schlafverhaltens. Er geht spät ins Bett (oft nach 22:00).Wir haben Schwierigkeiten, ihn morgens für den Kiga zu wecken gegen 7:45, da er viel zu müde ist. Mittagsschlaf macht er keinen mehr. Er schläft nachmittags z.B. im Auto ein vor Müdigkeit. Er ist tagsüber auch offensichtlich müde und schlecht gelaunt, bekommt leicht Wutanfälle und kooperiert schlecht. Wenn er ausgeschlafen ist,ist er kooperativer. An sich ist er ein sehr aufgeweckter und freundlicher Junge. Aber abends dreht er auf,verweigert sich dem Einschlafen. 18:00 oder 18:30 ist Abendessen, danach wird noch gespielt zusammen. Gegen 20:0 schaffen wir es, ihn ins Bett/Schlafzimmer zu bewegen. Dort hüpt er weiter herum, wird aufgefordert, sich hinzulegen/ wir legen ihn hin u. einer legt sich dazu und es wird ihm vorgelesen und in den Arm genommen. Dann will er wieder trinken, essen usw. Sind Vorwände (bekommt schnell Milch). Hüpft wieder auf, will Zimmer verlassen usw. Wenn wir ihn nicht das Zimmer verlassen lassen und einer bei ihm ist, folgen Wutanfälle,er vergisst ggf., das er auf die Toilette muss und macht in die Hose/ins Bett, worauf er natürlich noch unglücklicher wird. Die Erzieher im Kiga sind sauer, weil er so müde /unkooperativ ist. Hätten Sie kinderfreundl Tipps für uns, wie er zu mehr Schlaf kommt? Danke!


Liebe Fridakarla, liebevolle Klarheit heißt in dieser Situation, dass Ihr Sohn nicht entscheidet, wann er zu Bett gehen mag, sondern Sie. Wenn er angstfrei in seinem Zimmer schlafen kann, wird das nach dem Abendritual in der Regel auch nicht mehr verlassen ("dreimal hält sie spielend aus"). Dann blieb ich im Zimmer bis er schlief und alle ablenkenden und aufregenden Sachen wurden liebevoll UND klar gestoppt. Diese Zeit muß man sich nehmen und, ich habe das schon oft geschrieben, es ist eine besondere Zeit für Mutter (Vater) und Kind. Ich möchte sie nicht missen. Dann ist das auch keine nervende Leerzeit, sondern ein beziehungsförderndes Miteinander. Und dann kann sich der Rhythmus (quasi als Nebenprodukt) ändern, ist früheres Schlafen erreichbar. Dr.Ludger Nohr


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