Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Warum ist meine Tochter in ihrer Entwicklung so weit zurück?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Warum ist meine Tochter in ihrer Entwicklung so weit zurück?

Sonnenschein234

Hallo Dr.Nohr, Ich habe eine Tochter, sie ist 13Monate alt, wiegt momentan 9200gramm und ist 76cm groß. Sie kam in der 32ten ssw zur Welt. Sie war 47cm groß und wog 2375gramm. Nun will sie nicht robben und nicht krabbeln... sitzen klappt ebenfalls nicht. Und beim Essen muss der Brei ganz dünn sein, sonst bricht sie alles heraus. Sie hustet aber beim Essen nicht. So bald was festes am Rachen ist bricht sie es heraus und will danach nichts mehr essen. Ich bin sehr verzweifelt... da sie keine weiteren Fortschritte macht. Wir machen jeden Tag Physiotherapie zu Hause. Gehen regelmäßig zum Schwimmen und bei einer Osteopathin waren wir auch schon. Sie hat keine Blockaden. Bei der Logopädin haben wir schon einen Termin, doch das dauert noch 3 Monate. In die Bauchlage hat sie sich mit 10 Monate von alleine gedreht. Können sie uns sagen ob das alles normal sein kann? Oder was wir noch machen können? Oder kann da auch eine Krankheit dahinter stecken? Wir würden uns über eine Antwort sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen


Hallo, meine erste Reaktion auf Ihre Frage war, Achtung, man kann auch übertherapieren. Als Frühchen der 32 SSW. ist sie nicht einfach 2 Monate zurück, sondern hat zwei Monate weniger Entwicklungszeit im Uterus gehabt. Das heißt etwas ganz anderes. Die Kinder holen das unterschiedlich schnell auf und der Kinderarzt kann durch den Reflexstatus erkennen, ob es besondere Retardierungen gibt oder ob sie harmonisch "zurück" (blödes Wort, weil es sie doch wieder mit den Reifgeborenen vergleicht) ist. Wichtig ist, nicht alles an Therapie zu machen was es gibt und vor allem das Kind nicht als "Mangelwesen" zu verinnerlichen. Dann sieht man gar nicht mehr all die schönen sich entwickelnden Fähigkeiten, sondern nur das Defizit, was für die Beziehung nicht unbedingt gut ist. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt und finden Sie mit ihm einen Therapieplan der genügend Zeit und Raum für nicht Zielgerichtetes, Freudvolles erlaubt. Haben Sie wieder mehr Spaß mit ihrer Tochter und geben Sie ihr Zeit aufzuholen. Dr.Ludger Nohr


März2016

Liebe Sonnenschein, ob alles „normal“ ist, das kann dir nur euer Kinderarzt bei der U sagen. Was hat er bei der U nach 12 Monaten gesagt? War er besorgt oder hat er doch beruhigt? Ich kann dir allerdings sagen, dass meine Tochter, die jetzt 19 Monate ist (korrigiert 20) und „nur“ vier Wochen zu früh kam und gleich fit war (deine ja ganze 8!), nicht viel schneller als deine war. Mit 8 oder 9 Monaten hat sie sich gedreht, mit 10/11 Monaten gerobbt und erst mit 12 Monaten gesessen und gekrabbelt. Gelaufen ist sie dann mit 18 Monaten. Dafür plaudert sie schon ganze Sätze. 8 Wochen länger als die anderen hat deine ohnehin Zeit. Jedes Kind hat seinen eigenen Entwicklungsweg, vergleichen ist da unsinnig (aber klar, auch ich bin teilweise im Angesicht der anderen Kindern verzweifelt). Wenn der Kinderarzt anhand der Reflexuntersuchungen bei der U keine Bedenken hatte: Dann lass deiner kleinen Zeit und genieß sie, wie sie ist - und genau so ist sie toll.


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