Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten Kleinkind

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten Kleinkind

BabyLiebe22

Hallo, mich beschäftigt das Verhalten meines Sohnes. Er ist 2,5 Jahre alt und solange wir alleine sind, bin ich sein ein und alles, kuscheln, lachen, spielen sehr viel und ausgiebig. Er geht nur vormittags in die Kita. Also eigentlich ist alles gut. Aber immer wenn wir wo anders sind, zb Großeltern, dann darf ich als Mutter nichts mehr. Weder anfassen, anziehen, ihn zur Toilette begleiten. Wenn er alleine bei seinen Großeltern ist, freut er sich auch überhaupt nicht wenn ich wieder komme, mir wird gesagt ich soll wieder gehen, darf nicht mal hallo sagen, ihn nicht mal anschauen! Wenn ich ihn aus der Kita hole freut er sich immer, umarmt mich und alles ist ganz normal.  Wenn ich mal 1-2 Stunden weg war einkaufen, ist sofort Eiszeit zwischen uns, ich bekomme Ärger wenn ich wieder komme und der Papa darf nur noch alles machen den Rest des Tages. Wenn der Papa kommt ist zwar keine Riesen Freude aber er wird immerhin nicht wieder weggeschickt, er darf dann sofort mit spielen. Das alles war schon immer so, mit 18 Monaten als er das erste mal ohne mich war war das bereits so. Ich muss dazu sagen dass er nicht oft alleine bei seinen Großeltern oder so ist, weil alle weit weg wohnen. Ich denke immer ich bin eine gute Mama aber für andere sieht das doch so aus als würde mein Kind mich kein bisschen lieben. 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, für mich sieht das nicht so aus. Ihr Sohn ist sicher an Sie gebunden. Daher kann er sich trauen, sich anderen Personen zuzuwenden und die Beziehungen zu Menschen seiner Umgebung zu vertiefen. Das hat sicher auch mit Neulust zu tun, wenn er die Großeltern nicht oft sieht, soll aber auch signalisieren: "Schau mal Mama, was ich schon ohne dich kann." Ihr Sohn löst sich ein Stück von Ihnen. Das ist ein notwendiger Entwicklungsschritt, der Ihre Beziehung nicht verschlechtert sondern auf einen andere Ebene hebt. Sie bleiben die sichere, vertraute Bank, an der sich wenden kann, wenn etwas schwierig wird. Wenn Sie sich das klarmachen, können Sie Ihrem Sohn zeigen, wie toll es ist, dass er jetzt mit anderen Menschen schon so gut zurecht kommt. Für ihn ist es wichtig, dass Sie die Botschaft hinter seinem Verhalten verstehen. Nur so kann er es weiterhin wagen, seine Umwelt zu erkunden und unabhängig von Ihnen Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen. Die Meinung anderer Menschen sollte in der Kindererziehung möglichst keinen Rolle spielen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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