Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten /Der Kindsvater spricht schlecht über die Mutter

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten /Der Kindsvater spricht schlecht über die Mutter

zorce

Sehr geehrte Frau Henkes,    Sie haben mir bereits einen guten Ratschlag in der Vergangenheit gegeben und dafür danke ich Ihnen.   Heute möchte ich Sie wieder um einen Rat fragen. Es handelt sich um Folgendes :Ich habe einen 5 Jaehrigen Sohn, bald 6 mit einem Mann, mit dem wir nicht mehr  zusammen sind und der im Ausland wohnt. Der Kindsvater hat mich während der Schwangerschaft und danach ständig beleidigt, psychisch unter Druck gesetzt und auch erpresst und bedroht. Das habe ich alles zur Anzeige gebracht und seitdem ist es ein bisschen besser bezüglich des psychischen Mobbings geworden. Trotzdem kann oder will der Vater nicht einsehen, dass er auch für seine Anzeigen verantwortlich ist und das ich sowas nicht dulde.   Aus dem Grund ist er nicht nach Deutschland gekommen und hat seinen Sohn seit fast 5Jahren nicht gesehen, aber beharrt auf Videokonferenzen mit ihm und Umgang. Selbstverständlich erlaube ich das, im Interesse des Kindes, aber der Kindsvater ist trotzdem nicht nach Deutschland gekommen, mit der Begründung, er kann nicht kommen, wegen der Anzeigen. Das dreht sich so im Kreis undwird nicht besser.   Er kann sich auch hier einen Anwalt nehmen und sich erkundigen, dass er kommen kann. Er ist selbst von Beruf Anwalt.  Mein Sohn ist bis jetzt gut entwickelt, so wie ich und die anderen ihn einschätzen, ist er sehr fröhlich und zufrieden, kommt in die Schule dieses Jahr und ist sehr begabt. Das Problem ist, das Verhalten des Vaters. Sobald er mit ihm telefoniert, behauptet er, ich kann nicht kommen, da deine Mutter das verhindert, er faengt schlecht über mich zu reden und beleidigt mich weiter mit Nachrichten, droht weiter...    Ich war bereits beim Jugendamt und bei der Familienberatung vor Ort, sie könnten mir nicht wirklich helfen, im Sinne, wie man weiter vorgehen soll.   Ich rede nie schlecht über den Vater, um das Kind zu schützen, aber es kann nicht sein, dass er in jedem Telefonat gegen mich hetzt und mich ständig beschuldigt.    Anderseits behauptet er, ihm geht es um das Kind und er  unbedingt Umgang mit dem Kind haben will, aber gekommen ist er bis jetzt noch nie.    Wie soll ich mich verhalten, bzw. wie soll ich das Kind unterstützen, damit er sich weiter gut entwickelt und psychisch und mental gesund bleibt.    Wie gesagt, ich erlaube den Umgang mit dem Kindsvater, aber sein Verhalten schadet wirklich dem Kind und er muss erstmal vor Ort kommen und wie muessen entweder  mit dem Jugendamt oder gerichtlich eine Einigung über viele Sachen finden. Dies hat er bis jetzt abgelehnt und es besteht keine Bindung mit dem Kind.    Der Vater macht mich dafür verantwortlich und ich habe Angst für die Zukunft, dass er uns schaden wird, im Sinne dass er aggressiv wird, was er auch ist und sich rächen will, da in seiner Wahrnehmung nur die Mutter an allem schuld ist. So tritt er dem Kind in allen Gesprächen auf und ich blockiere ihn.  Es ist eine endlose Geschichte.    Haben Sie einen Ratschlag für mich, für uns, wie wir uns verhalten sollten, damit das Kind sich weiter  gut entwickelt und nicht unter der Behauptungen und Verhalten des Vaters leidet.Soll ich das Kind aufklären, dass der Vater mir gegenüber aggressiv und böse war oder ist er zu früh dafür. Das Kind wird dann zwischen zwei Polen stehen, obwohl der Kindsvater bis jetzt nicht vor Ort war.      Viele Grüße und vielen Dank für Ihre Unterstützung 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, aus Ihrem Schreiben gewinne ich den Eindruck, dass der Vater Ihres Kindes an seinem Sohn nicht interessiert ist sondern nur daran, Sie zu provozieren und seinen Sohn gegen Sie einzunehmen. Das müssen Sie weder sich noch Ihrem Sohn zumuten. Sie sollten sicherlich nicht darauf hinarbeiten, dass der Vater nach Deutschland kommt. Auch dann werden Sie vermutlich nichts regeln können, sondern nur weitere Belastungen zu ertragen haben. Es ist großartig, dass Sie es schaffen, mit Ihrem Sohn nicht negativ über den Vater zu sprechen. Das sollte auch so bleiben. Sie müssen Ihren Sohn auch noch nicht über das Vorgefallene aufklären. Dazu ist er zu jung. Aber Sie können Ihrem Sohn "durch die Blume" vermitteln, dass der Vater es im Moment noch nicht schafft, für das, was er gemacht hat, einzustehen. Ihren Sohn werden Sie vermutlich zu  solchem Verhalten schon anhalten. Für Ihren Sohn kann es sehr hilfreich sein zu erkennen, dass der Vater schwach sein kann. Das ist etwas, das er selber auch kennt. Ihr Sohn kann sich auch ohne den anwesenden Vater gut entwickeln. Andere Männer aus Ihrer Familie z.B. können sich ihm als väterliche Ersatzobjekte hilfreich zur verfügung stellen. Mich erstaunt, dass das Jugendamt Ihnen bei Ihren Fragen nicht weiterhelfen konnte. Vielleicht kann man Ihnen dort wenigstens Adressen von Selbsthilfegruppen nennen, die sich mit diesen Problemen befassen. Es wird sicher sinnvoll für Sie sein, einen Anwalt für Familienrecht zu Rate zu ziehen. Wenn Sie die Telefonate nicht ganz einstellen wollen (nach Beratung), sollten Sie ein Telefonat sofort beenden, wenn die erste beleidigende Äußerung fällt.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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