Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Urvertrauen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Urvertrauen

Nora92

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Liebe Frau Henkes,    ich muss in der kommenden Woche eine Nacht ins Krankenhaus. Meine Tochter ist 9 Monate alt und schläft nur bei mir ein. Beim Papa brüllt sie sich abends in "rage". Auch nachts muss sie noch durch mich beruhigt werden. Leider fehlt es mir hier an "Härte und Konsequenz", sie einfach liegen zu lassen und nur verbal zu brruhigen (was auch nicht klappt). Sie benötigt einfach noch das volle "Mama-Kuschelprogramm".   Mir graut es entsprechend davor, die beiden allein zu lassen. Kann es sein, dass ihr Vertrauen in mich dadurch grundlegend erschüttert wird? Können wir dem irgendwie entgegenwirken?     


Ingrid Henkes

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Guten Tag, es ist sehr angemessen, dass Sie das Bedürfnis nach körperlicher Nähe Ihrer Tochter beim Einschlafen befriedigen. In der sensiblen Einschlafphase brauchen Kleinkinder das oft sehr. Es ist keinesfalls ein Zeichen mangelnder Konsequenz, sondern eher eine logischen Konsequenz entstanden aus dem wahrgenommenen Bedürfnis Ihrer Tochter. Ihre Tochter wird die eine Nacht ohne Sie überstehen und es wird ihr Vertrauen in Sie nicht erschüttern. Möglicherweise wird sie irritiert sein und Ihrem Mann und Ihrer Tochter könnte eine harte Nacht bevorstehen. Aber das ist auszuhalten und zumutbar. Am nächsten Tag sind Sie ja wieder da und stellen sich Ihrer Tochter zur Verfügung. Ich halte es für wichtig, sich in solchen Situationen immer wieder klarzumachen, dass man sein Kind aus einem sehr notwendigen Grund kurzfristig nicht selber betreuen kann. Sie brauchen diese Zeit im Krankenhaus, um wieder gesund zu werden. Ihre Gesundheit ist für Ihre Tochter sehr wichtig  und damit ein höheres Gut als eine Nacht ohne Mama. Trauen Sie den beiden (und sich selbst natürlich auch)  zu, diese eine Nacht gut durchzustehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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