mamana
Verehrt. Hr. Dr. Posth Ich bin Mutter m. wenig Urvertrauen. Durch sehr frühe Fremdbetreuung (zwar innerh. der Fam., aber nichts ist wie Mama) entstand ein „Loch“, dem Leben und den Dingen vertrauen zu können, Jenes ich zu füllen versuche m. Perfektionismus und Kontrolle. Wie kann ich nun meinem Kind (5,5 Monate alt) gegenteiliges vermitteln? Bsp. wenn die Keine mal 2 oder 3 Tage nicht fit ist und jammert, dann stehe ich bereits unter Stress, weil ich befürchte, dass es ihr nicht gut gehen könnte. Ich kann also keine Gelassenheit und Vertrauen ausstrahlen, dass es „schon wieder besser kommt“. Ich habe letzte Woche geschrieben, dass wir notfallm. ins Spital mussten, eventuell erinnern Sie sich (starke Verstopfung). Hier ist es gleich; ich bef., dass dies zur Traumatisierung führen kann. Man sagt mir aber, wenn ich „gelassen“ gewesen wäre, dann würde das Kind vermittelt bekommen, dem Leben zu vertrauen. Ich bin selbst angehend. Klin. und Neuropsychologin, was es nicht einfacher macht. Danke!
Hallo, dem Leben zu vertrauen ist einem Säugling und Kleinkind nicht möglich, denn gerade das Leben so ganz ungeschützt auf sich prallen zu erleben ist ja gerade die absolute Erschütterung des Urvertrauens. Urvertrauen können Menschen nur durch Beziehung erwerben, und die erste Beziehung ist die "primäre" Beziehung zur Mutter (selten einmal zum Vater). Schon E. Erikson ging von einem Misstrauensstatus aus, mit dem der Mensch zur Welt kommt. Die erste Aufgabe im Leben des Säuglings besteht demzufolge, dieses Misstrauen zu überwinden, was eben nur in der Beziehung geht. Aber die sichere Bindung als sozialer Ausdruck des Urvertrauens ist eine Gesamtergebnis von positiven und eben auch negativen Erlebnissen innerhalb des Bindungsgeschehens. Es kommt so gut wie nicht vor, dass im ersten Lebensjahr alles gelingt. Immerwieder gibt Situationen, die trotz gemeinsamer Bewältigung von Mutter und Kind kein positives Ergebnis erzeugen und einen Rest Unerfülltheit und Enttäuschung zurück lassen. Denken Sie nur an die Scheizustände ganz am Anfang, wenn der noch fehlende Lebensrhythmus des Neugeboren und Säuglings auf unsere genau getaktete Zeiteinteilung trifft oder wenn die Schmerzzustände im Gedärm durch die Ansiedlung von Billionen Bakterien im Darm keine vollständige Stillung zulassen. Und so gibt es auch noch Faktoren des rein Äußeren im Leben, die der vollkommenen Zufriedenstellung des Säugling dazwischen funken. Am Ende steht immer eine Nettobilanz, die sagt, wie gut und sicher die primäre Bindung erfolgt ist oder wieviel Abstriche zu machen gewesen sind. Dann kommt es logischerweise zu Anpassungszuständen von unsicheren Bindungen. Richtig pathologisch ist aber nur die desorganisierte Bindung. Meine Aufgabe sehe ich darin, den Müttern wie Vätern zu erklären, wie sich ein Großteil der Negativaspekte des Umgangs mit Säuglingen vermeiden lässt und wie man, sagen wir, ein Optimum an Sicherheit und Zufriedenheit für ihn herstellen kann. Natürlich können die Menschen, die selbst viel Gutes in ihrer Kindheit erhalten haben, auch leichter Gutes an ihre Kinder weiter geben. Die anderen müssen in sich gehen und an den Leideszuständen ihrer Kinder erkennen, was mit ihnen selbst einst falsch gemacht worden ist und was sie jetzt mit ihren Kindern andes machen sollten. diese Aufgabe trifft uns fast alle. Wenn Sie selbst angehende Neuropsychologin sind, werden Sie sich mit solchen Themen in Zukunft viel beschäftigen müssen. Ich hoffe, ich kann Ihnen mit meinen Studien (alle Direktbeobachtung und klinische Feldstudien) helfen. Viele Grüße
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