Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Urvertrauen oder Hochsensibilität

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Urvertrauen oder Hochsensibilität

Asthea

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Mein 3 jähriger Sohn beobachtet gerne und benötigt viel Zeit sich an neue Situationen zu gewöhnen. Kindergarteneinstieg war unproblematisch und ohne viel Eingewöhnungszeit, weil er die Erzieherin kennt. Mir ist aufgefallen, das er extrem wissbegierig ist, sehr viel Phantasie hat, viel in vertrauter Umgebung redet. Seine Umwelt nimmt er mit allen Sinnen wahr, mehr als andere Kinder. Kleine Details und Veränderungen fallen ihm sofort auf. Stimmungen werden erkannt und übernommen. Er kann teilweise meine Gedanken lesen. Jedes kleine Geräusch wird aufgenommen. Bei lauten Geräuschen wie z.b. Traktor, hält.er sich die Ohren zu. Wenn Erwachsene ihm vertraut sind, dann nimmt er gerne Kontakt auf. Bei fremden Kindern ist er zurückhaltend und beobachtet lieber. Ist das ein Zeichen von Hochsensibilität oder Urmisstrauen?


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Hallo, ich würde beide Kategorisierungen vermeiden, sie engen ein und machen es schwieriger, das Kind in seiner Individualität zu sehen. Ihr Sohn hat Fähigkeiten, mit denen er umgehen lernen muß, er ist zurückhaltend bei Fremden, all das sind Eigenschaften, auf die in der Entwicklung geachtet werden muß. Das ist Ihr einzigartiger Sohn. Das Beste, was Sie für ihn tun können ist, ihn in diesem Sosein zu begleiten, mal fördernd, mal schützend, und ihm so Seine Entwicklung zu ermöglichen. Alle Schubladen engen unsere Sichtweise ein, "programmieren" uns und machen es schwierig, individuell zu handeln. So wird es schwieriger, dem Einzelnen gerecht zu werden. Dr.Ludger Nohr


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