April.One.Jana
Guten Tag Frau Henkes Ich habe eine Frage bzgl meines Sohnes (15 Monate). Ich bin alleinerziehend von Beginn an. Wie hatten einen sehr schweren Start: Stillen war nicht möglich, da er eine Saugblockade hatte, er hat nicht zugenommen und bereits in der ersten Lebenswoche achtstündige Wachphasen mit viel Schreien. Alles war doof für ihn: Kinderwagen, Baden, Wickeln, Auto fahren, Trage. Er hat sich in den ersten Monaten fast immer in den Schlaf geschrien und nur auf dem Arm geschlafen (auch Nachts). Nach einer Atlasbehandlung wurde das Geschrei nachts deutlich besser. Der Beikoststart war ebenfalls sehr schwierig. Ich war sehr oft völlig fertig mit den Nerven und habe auch viel geweint, weil ich keine Hilfe annehmen konnte und mein Sohn im ersten Jahr fast nie zufrieden war. Ich habe mich als komplette Verliererin gefühlt und oft gedacht, dass mein Sohn gar nicht weiß, dass ich seine Mama bin, weil wir selten dieses Phänom hatten, das er zu mir wollte zum Trösten oder sich nur von mir beruhigen lassen wollte. Er hat nicht gefremdelt, höchstens mal, wenn wir Besuch bekommen haben, aber nie, wenn wir irgendwo hin gegangen sind. Wenn wir jetzt neue Leute treffen, grinst mein Sohn sie an und schmust sich dann verschmitzt an mich. Er kuschelt auch sehr viel mit mir, wenn wir woanders sind oder Besuch haben. Heute waren wir bei einer Freundin. Als ich auf die Toilette ging, weint mein Sohn und auch als ich zurück kam, brauchte er eine Weile, um sich zu beruhigen. Zu Hause will er viel auf den Arm ( bei Opa/Oma/Tante) und lässt auch phasenweise kaum absetzen. Wenn er sich verletzt, lässt er sich schnell trösten. Ich tröste ihn, aber ich denke, bei anderen würde er auch ebensoschnell beruhigen. Abends gibt es eigentlich immer Tränen vor dem Schlafen. Er weiß, dass ich ihn ins Bett bringe und er will dann nicht zu mir auf den Arm, sondern lieber zu Oma/Opa. Ich habe oft das Gefühl, dass ich viele Dinge mit ihm mache, die er doof findet: Waschen, Wickeln, ins Bett bringen, Zeit totschlagen, damit sein Essen abgekühlt ist etc. Und er deswegen viele negative Assoziationen mit mir verbindet. Wenn ich mal aus dem Haus bin und meine Eltern auf ihn aufpassen, freut er sich kaum, wenn ich wieder komme. Oft wird er dann sogar motziger. Er ist generell wesentlich launischer, wenn wir alleine sind, was ja eigentlich ein gutes Zeichen ist. Ich habe ihn nie schreien gelassen. Ich habe Angst, dass er eine unsichere Bindung zu mir hat. Können Sie mir dazu etwas sagen?
Guten Tag, Sie beide hatten keinen leichten Start (Atlas z. B.). Es hat sich zwischen Ihnen eine Kommunikation eingestellt, in der das Kind vielfach mit negativen Gefühlen zu kämpfen hat und sich nicht immer leicht beruhigen lässt, was Sie wiederum verunsichert. Soweit es ferndiagnostisch beurteilt werden kann, würde ich nicht davon ausgehen, dass Ihr Kind unsicher gebunden ist. Viele Mütter beklagen, dass Sie für die alltäglichen Abläufe wie Zähne putzen zuständig sind, die oft von den Kindern abgelehnt werden, während andere Menschen nur mit den Kindern spielen. Da gibt es natürlich auch keine Konflikte. Sie schreiben, dass Sie in der schweren Zeit keine Hilfe annehmen konnten. Es ist zu überlegen, wenn Sie weitergehende Fragen haben bzw. wünschen, in einen froheren Dialog einzutreten, ob Sie nicht u. U. ein Coaching z. B. in einem Sozialpädiatriezentrum in Anspruch nehmen. Wenn man ein Kind direkt beobachten kann, kommt man oft ganz schnell auf sehr erleichternde Veränderungen bzw. Lösungen. Alles Gute und viele Grüße, Dr. B. Saitner
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