love-compassion
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, mein Sohn (21 M), nicht fremdbetreut, ist im Kontakt mit anderen Kindern sehr zurückhaltend und wirkt unsicher. Das er noch kein Interesse an anderen Kindern hat, empfinde ich als normal. Aber er lässt sich selbst von kleineren Kindern bedrängen ohne sich zu "wehren". Er ruft dann gleich nach mir und flüchtet auf meinen Schoß. Auch verteidigt er sein Spielzeug eher nur halbherzig. Bis er ca. 17 M. alt war, war er da wesentlich forscher und "mutiger". Ich versuche ihn, wenn er z.B. von der Tochter meiner Freundin (6 Wochen jünger) bedrängt wird, die "Halt"-Geste zu vermitteln oder eben zu schreien, wenn er das nicht möchte (er kann noch nicht "nein" sagen). Das o.g. Mädchen, wird ebenfalls noch nicht fremdbetreut und scheint da selbstbewusster zu sein. Beide haben Kontakte zu anderen Kindern, aber wir wohnen eher ländlich, so dass sich die Angebote in Grenzen halten. Kann ich ihn irgendwie stärken? Muss ich das überhaupt? Ich wünsche mir einfach für ihn, dass er sich als selbstwirksam erlebt und nicht immer meine Hilfe benötigt. Vielleicht kläre ich zuviel für ihn? Zuhause zeigt er uns deutlich was er will und was nicht. Er wird bedürfnisorientiert begleitet, so dass ich mir nicht vorstellen kann, dass er aufgrund eines negativen Selbstbildes so scheu agiert. Wie schätzen Sie das ein? Vielen Dank!
Dr. med. Ludger Nohr
Kinder bringen auch ihre Temperamente mit und Entwicklung von Selbstbewusstsein ist ein komplexes Geschehen. Versuchen Sie nicht ein Ziel (stark, selbstbewusst) zu erreichen, sondern stärken Sie ihn durch situationsgerechten und bedürfnisnahen Zuspruch. Das heißt, achten Sie nicht so sehr darauf was er nicht kann oder tut, sondern auf das was er kann und trauen Sie ihm was zu. Ein Kind, das zu oft die Erfahrung macht, dass ihm geholfen/abgenommen werden muß, entwickelt nicht so leicht Selbstbewusstsein. Bestärken Sie ihn da wo er etwas erreicht, er seine Selbstwirksamkeit erleben kann und focussieren Sie nicht so sehr auf die "Mangelsituationen". Dadurch entsteht eher ein Selbstbild, das auch mit Können und gut genug sein verbunden wird, als wenn man die Nichtkönnsituation durch "Hilfe" aufwertet. Dr.Ludger Nohr
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