Hallo,
meine Tochter (6 Monate) weint fast nie. Werde sehr oft darauf angesprochen, z.B.Pekip-Kurs:Alle Babys weinen(stecken sich gegenseitig an)meine Tochter weint nicht. Überhaupt schreit sie fast nie,Pekip-Leiterin sagt vielleicht hört sie nicht,aber sie reagiert auf Ansprache,Musik, erschrickt bei lauten Geräuschen. Kinderarzt sagt auch sie hört.Ist es normal,dass T.so wenig weint?Bin 24 Stunden mit ihr zusammen,weiß meist wann sie Hunger hat etc.Hebamme sagt sie müsse weinen,damit sie lerne dass auf ihre Äußerung eine Reaktion folgt.Sei wichtig für das Selbstbewusstsein. Stimmt das? Ich denke sie ist einfach ein ruhiges Baby,aber ständig werde ich angsprochen warum sie so wenig weine. Das einzige,wo sie wirklich öfter weint ist, wenn man klassische Musik anmacht.Muß ich mir Sorgen machen, dass meine Tochter nicht weint, wenn andere Babys weinen, aber bei klassischer Musik?(so von wegen fehlender Empathie mit den anderen Babys?).
Vielen Dank
Julchen
von
Julchen_03
am 26.08.2013, 07:32
Antwort auf:
Tochter schreit/weint fast nie
Hallo, als großer Fan von klassischer Musik muss ich mich etwas wundern, wieso Ihre kleine Tochter nur bei ihrem Hören weint. Vielleicht hat sie ja eine hochmusikalische Ader und hört die Stimmungen der Musik intuitiv heraus. Haben Sie vielleicht in der Schwangerschaft viel Musik gehört? sind Sie selbst oder Ihr Mann sehr musikalisch? Ich habe hier im Forum schon ähnlich Berichte gehört. Aber zu den Meinungen der Menschen um Sie herum: Der Gedanke ein Kind zu normieren und auf ein bestimmtes zu erwartendes Verhaltensmuster festzulegen, ist schon fast absurd geworden. Ein Säugling, der zu viel schreit hat eine Regulationsstörung und muss behandelt werden, der Säugling, der zu wenig schreit, wird sich später nicht durchsetzen und bekommt ein schlechtes Selbstbewusstsein. Schreien macht also selbstbewusst??? Wieviel Unsinn verbreitet wird, ist schon erschreckend. Die Temperamente der Kinder sind annähernd so unterschiedlich wie ihre Haut-, Augen- oder Haarfarbe. Einzig richtig an allem ist, dass Sie auf die Hörfähigkeit Ihrer Tochter achten (die ja schon durch die Reaktion auf Musik -auch leise?- gesichert ist) und "sie nicht vergessen", wenn sie sich so wenig beschwert. Natürlich ist bei solchen Kinder auch die Affektansteckung (gezielter Suchlauf) nicht so ausgeprägt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 28.08.2013