TatjanaS
Guten Tag Frau Henkes, ich und mein Mann hatten vor kurzem einen furchtbaren Streit im Beisein unserer Tochter, 15 Monate alt. Wir haben uns gegenseitig angebrüllt, bedroht und sind beide handgreiflich geworden. Das ganze ging etwa 10 Minuten, bis ich vor meinem Mann "geflüchtet" bin und die Wohnung verlassen habe. Unsere Tochter war währenddessen erst auf meinem Arm, dann auf dem meines Mannes, nachdem er sie mir entrissen hat. Es war furchtbar. Ich fühle mich schrecklich. An sich sind wir meist friedlich miteinander und lieben uns sehr. Eine Situation wie diese gab es bisher nicht. Wenn ich merke, dass ein Streit zu eskalieren droht, geh ich mit meiner Tochter nach draußen. Wie erlebt ein Kind in diesem Alter einen solchen Streit zwischen den Eltern? Gräbt sich so eine Erfahrung in die Psyche ein? Sie hat anfangs kurz geschrien (Angst), war dann aber still. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Viele Grüße Tatjana
Guten Tag, Kinder erleben Gewalt immer als enorme physische und psychische Bedrohung. Sie sind ihr ja hilflos ausgeliefert. Ihre Tochter könnte noch nicht mal weglaufen. Eine einmalige schlimme Erfahrung muss nicht unbedingt als Belastung gespeichert werden. Sie kann bei ansonsten guten Erfahrungen wieder verblassen. Vorübergehend erschüttert sie jedoch auf alle Fälle das Sicherheitsgefühl Ihrer Tochter. Das Verstummen Ihrer Tochter in der geschilderten Situation bedeutet keineswegs, dass sie keine Angst hatte. Eher hat ein sogenannter Totstellreflex sie verstummen lassen, um sich dem Geschehen psychisch möglichst zu entziehen. Da Sie bereits mehrfach befürchtet haben, dass ein Streit eskalieren könnten, sollten Sie mit Ihrem Mann gemeinsam daran arbeiten, Konflikte angemessener zu lösen und sie vor allem nicht vor Ihrer Tochter auszutragen. Oft ist es sinnvoll, dazu professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Außenstehende können einem besser helfen, aus den bekannten Reaktionsmustern herauszufinden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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