Julia88
Hallo, mein Sohn ist 7 Jahre alt. Er ist wohl behütet aufgewachsen und man hat sich sehr viel Zeit für ihn in seiner Entwicklung nehmen können, vielleicht auch manchmal zu viel recht gemacht und auf ihn eingegangen. Er ging 4 Jahre in den Kindergarten und es gab durchweg immer nur positive Rückmeldung auch mit anderen Kindern kommt er sehr gut zurecht und ist beliebt, auch bei den Erwachsenen. Seit Anfang des Schuljahres geht er in die erste Klasse. Er war schon immer recht schlau. Konnte mit 2 schon 100 teilige Puzzle, sich immer alles merken. Hat sich fast allein lesen (flüssig) beigebracht. Rechnet hohe Summen. Hat sich immer für wirklich alles interessiert. Er hat ein unfassbares Allgemeinwissen. Im Kindergarten kam der Hinweis es wird eine Hochbegabung vermutet. In der Schule zeigt er ein vorbildliches Benhmen, wird gelobt dass er schön sitzen bleibt, nicht stört. Er bekommt sogar extra Aufgaben, da er immer so schnell fertig ist. Es macht ihm Spaß. Zuhause jedoch rennt unser Sohn durch die Wohnung, redet ständig dazwischen, meckert wirklich an allem herum, ist unzufrieden wenn nicht passiert was er will, wirkt sogar eher faul. Jeder Satz beginnt mit ich wünsche mir, ich möchte aber. (Z.B ich möchte JETZT in Freizeitpark) Gleichzeitig ist er nicht bereit sich an Regeln zu halten oder mitzuhelfen. Die Regeln sind immer die gleichen. Seit 4 Jahren predige ich sicher 8 mal am Tag er möge im Haus nicht rennen, da man sich so verletzt (Geschwisterkind), er blödelt die ganze Zeit rum und macht Quatsch. Er ist ständig am diskutieren mit uns, er meint alles besser zu wissen und fühlt sich als wäre er 14. man nimmt sich sehr viel Zeit zu erklären und zu reden mit ihm. Es gibt auch Konsequenzen wenn er sich nicht an Regeln hält. Bsp keine Süßigkeiten oder Ähnliches. Es scheint auch als ob keine Konsequenz ihn tangiert. Seine ständige Meckerei und Unzufriedenheit nimmt sehr viel Raum ein mittlerweile und es belastet unsere Familie. Haben sie uns einen Rat wie wir aus dieser Spirale wieder herauskommen? Vielen Dank
Guten Tag, Ihre Beschreibung lässt vermuten, dass Ihr Sohn unbewusst Ihre deutlichen Grenzen einfordert. Vermutlich wird er sein kindliches Dominanzstreben und seine vermeintliche Macht genießen. Er spürt jedoch unbewusst, dass er diese Rolle nicht ausfüllen kann. Er ist keine vierzehn und schon gar nicht erwachsen. Durch sein Verhalten drückt Ihr Sohn aus, dass Sie ihn begrenzen sollen, da er von alleine nicht auf seine vorgebliche Dominanz verzichten kann. Gerade in solchen Situationen brauchen Kinder starke Eltern, die die Regeln deutlich und gelassen vorgeben. Das gibt Kindern Orientierung und Sicherheit. Erklärungen und Konsequenzen von Seiten der Eltern sind in solchen Situationen nicht unbedingt hilfreich. Kinder brauchen dann durchaus ein deutliches Stopp, das in einer klaren elterlichen Handlung, wie Festhalten, bestehen kann. Es könnte Ihrem Sohn helfen, sein Verhalten zu ändern, wenn Sie seine Unzufriedenheit ignorieren. Sie müssen auf seine Diskussionsversuche nicht eingehen. Machen Sie klar, was Sie erwarten und dass dies nicht zur Diskussion steht. Manche der elterlichen Alltagsforderungen können Kinder offensichtlich nicht speichern. Dazu gehört neben dem Nicht-Rennen, das Hausschuhtragen u.ä.. Sprechen Sie es an, wenn es geschieht oder seien Sie großzügig gegenüber diesem Verhalten. Möglicherweise beruht das Verhalten Ihres Sohnes auch auf einer unbewältigten Geschwisterrivalität. Dann soll das Geschwister gerade durch das Rennen nicht geschont werden. Bieten Sie Ihrem Sohn viele Gelegenheiten, Ihre positive Aufmerksamkeit zu erhalten und versuchen Sie, negative Aufmerksamkeit stark zu reduzieren. Das hilft, die Geschwisterrivalität zu mindern. So können Sie ihm sagen, dass der Besuch des Freizeitparks eigentlich eine gute Idee ist. Nur aktuell ist das leider nicht möglich. Er könnte eine Ideenliste anfertigen, in der er den Vorschlag einträgt, bis sich die Idee verwirklichen lässt. Sie können auch eine ruhige und entspannte Situation nutzen, um mit Ihrem Sohn über seine dauernde Unzufriedenheit zu sprechen. Das funktioniert mit Siebenjährigen schon recht gut. Sagen Sie ihm, dass es in Ihren Augen für ihn nicht schön sein muss, so oft unzufrieden zu sein. Fragen Sie ihn, ob er Ideen hat, wie er das ändern könnte (nicht wie Sie das ändern könnten, indem Sie seinen Forderungen nachkommen). Damit können Sie Ihrem Sohn helfen, zunehmend Verantwortung für sich zu übernehmen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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