OBaby
S.g.dr.posth! Mein Mann und ich sind nur noch am Streiten. Manchmal auch vor unserem Kind (13 Mon.) Kein Schreien, eher lauteres, aufgeregtes Sprechen. Mann arbeitet viel und geht in seiner Freizeit oft weg, da ist das Leben mit meinem Kind einfach wunderschön. Zu dritt allerdings gibt es entweder Zoff oder eisiges Schweigen. Mich treibt die Frage um, was für das Kind schlimmer ist - dauernd dicke Luft oder Trennung. Ich versuche, mich für mein Kind zusammen zu reißen und gute Stimmung zu verbreiten. Aber ich bin keine Maschine und ich weiß genau, dass ich "durchschaut" werde. Trotzdem hab ich mich entschieden, die Ehe aufrecht zu erhalten - dem Kind zuliebe. Das Kind und ich haben eine enge Bindung und ich möchte, dass das so bleibt. Hat es bereits jetzt ein Trauma erlitten? Oder wurde unsere Bindung belastet? Danke für ihre Hilfe!
Hallo, ein junges Kleinkind erlebt die Spannung zwischen den Eltern durch die Intonation der Stimme, also aufgeregtes lautes, hektisches Reden oder sogar Anschreien. Das verursacht beim Kind grundsätzlich Verunsicherung und Angst. Mit 13 Monaten kann sich aber ein Kind überhaupt nicht erklären, woran das liegt. Es kann sich aber auch nicht denken, es selbst wäre Schuld daran. Allein die Angst macht das entstehende Problem aus. Kommt Gewalt ins Spiel, ändert sich natürlich die ganze Sache. Das ist bei Ihnen nicht der Fall, und es hilft Ihrer Tochter ungemein, wenn Sie immer wieder für gute Stimmung sorgen. Aber die Loslösung kommt schlecht oder gar nicht im Gang, weil der Vater unberechenbar ist und durch sein Verhalten Angst auslöst. Ob schon ein Trauma entstanden ist, kann man ohne genaue Kenntnis des Kindes nicht sagen. Vielleicht haben Sie es bissher verhindern können. Aber Ihrer beider Bindung ist sicher nicht belastet. Es läuft in solchen Fällen immer auf die Frage hinaus, ist ein schlechter Vater besser als gar keiner, oder sind schlechte Eltern besser als keine. Das kommt sicher immer auf den Einzelfall an. Grundsätzlich lässt sich das nicht sagen. Ist noch genügend Bindung erhaltendes Potenzial vorhanden, ist der Erhalt der Elternbeziehung und der Elternschaft generell die bessere Lösung. Sind aber alle Bindungsstrukturen zerstört, und kommt Gewalt ins Spiel, sieht die Sache anders aus. Ich kann Ihnen die Entscheidung leider nicht abnehmen. Auf jeden Fall sollte man alles versuchen, von Erziehungsberatung bis zur Paartherapie, schon allein um des Kindes willen. Viele Grüße
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