Hallo, mein Sohn 4 J. geht seit letztem August in einen Waldkindergarten im Nachbarort. Für mich bedeutet das sehr viel Aufwand v.a. morgens beim anziehen und tgl. mehrere Autofahrten. Ich habe einen weiteren Sohn 2J.der auch immer mit muss.
Mein 4j. geht ausgesprochen gern in diesen KiGa. Morgens gibt es allerdings fast immer Streit, weil er sich an den nötigen Aktionen (Frühstück, Anziehen, Toilette) nicht beteiligen möchte. Bsp.: Frühstück: falsche Schale, zu viel Müsli, falsche Trinkflasche - wegen allem wird gemeckert, es sei denn er darf es aussuchen. Alleine anziehen geht gar nicht, alles was er machen soll wird mit geweine und gemeckere quittiert.
Ich muss gestehen, dass ich sehr unduldig bin und es dann oft sehr hektisch wird. Ich werde dann laut und ruppig (bereue es dann sehr schnell), aber so sehr ich mir vornehme es besser zu machen, so sehr scheitere ich.
Was kann man von einem 4 jährigen denn erwarten und woher kommt diese totalverweigerung? Schadet der regl. STreit?
von
Ottifant77
am 16.04.2012, 09:27
Antwort auf:
Viel STreit morgens
Hallo, wenn sich der normale Trotz weit ins 4. Lebensjahr und noch darüber hinaus ausdehnt, dann spricht man von oppositionellem Verhalten. Da fast immer auch aggressive Elemente sich mit hinein mischen, nennt sich das ganze dann aggressiv-oppositionelles Verhalten.Dabei geht es dem Kind um Bestimmungsmacht. Bleibt das nur auf bestimmte Bereiche beschränkt oder auf bestimmte Tageszeiten und Situationen, dann ist es noch die schwächere Variante. Durch Entschärfung der Situation kann man dem Kind und damit auch sich helfen.
Die eigentliche Ursache ist entweder eine Entwicklungskrise, wofür bei Ihnen aber offenbar nichts spricht oder eine Beziehungsstörung, die fast immer auf einer unsicheren Bindung oder erschwerten Loslösung basiert. Die erchwerte Loslösung kommt dadurch zustande, dass der Vater nicht seinen Aufgaben als Loslösungsvorbild ausreichend gerecht wird. Wie ist das mit Ihrem Mann, ist er oft genug zu Hause und kümmert er sich beständig und liebevoll um seine Kinder? Wenn nicht, dann könnte das die Lösung des Problems sein. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.04.2012