Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Sprachliche Entwicklung

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Sprachliche Entwicklung

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Hallo Dr Posth Mein Sohn ist jetzt 20 Monate alt. Mir wird immer wieder gesagt, dass er sprachlich viel zu wenig entwickelt ist. Da ich aber nicht weiss, wieviel ein Kind in seinem Alter sprechen sollte, hoffe ich Sie können mir helfen. Eigentlich brabbelt er die meiste Zeit am Tag rum, nur halt nichts verständliches. Er kann verschiedene Wörter aussprechen, hat dazu aber offensichtlich keine Lust. Denn jedesmal, wenn er ein neues Wort spricht, tut er dies nur einmal und dann nie wieder. Wir loben ihn für jedes neue Wort und versuchen ihn zu animieren, dass er es öfter wiederholt, aber keine Chance. Wenn er etwas haben möchte, dann sagt er nur immer "ähh" oder "da". Ich sage dann meist was das ist und wozu. Ich habe auch scon mal auf Anraten meiner Hebamme versucht ihn dazu zu bringen mir nachzusprechen, indem er das Gewünschte erst dann bekommt, wenn er nachgesprochen hat. Aber er fing dann immer nur bitterlic an zu weinen, weil er gar nicht verstandn hat, was ich möchte. Wie kann ich ihn zum Sprechen animieren? Das einzigste was er bis jetzt deutlich brabbelt ist "ja", "nein", "tschüss" (wobei er auch da den Zusammenhang versteht, er sagt es zum Abschied), "hallo", "Arsch" (das hat ihm der beste Freund meines Mannes beigebracht, leider, wir vermeiden solche Ausdrücke)"da" und "das ist" (wobei ich hiervon ausgehe, das er damit wissen will um was es sich handelt worauf er zeigt oder so) ja und das war´s eigentlich. Singen beziehungsweise summen tut er auch noch oft. Ist das ausreichend? Ich will ihn ja auch nicht überfordern oder unter Druck setzen. Nur ich höre von anderen Müttern immer wieder, dass ihre Kinder schon zwei Wort Sätze oder so nennen die das sprechen können und auch wenn sie beispielsweise Hunger haben, dann schon sagen können "Mama Hunger" oder "Hab Durst" und damit auch den Sinn verstehen. an sowas ist bei meinem Kleinen noch nicht einmal zu denken. Obwohl wir sehr viel mit ihm sprechen.Ich habe mal gehört, dass Kinder die sehr früh laufen und krabbeln, später anfangen zu sprechen, er konnte schon mit 11 Mon richtig sicher laufen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass wir vor 6 Wochen Familienzuwachs bekommen haben. Vielen Dank schon mal, ich hoffe Sie haben einen guten Tipp für mich :-)


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Biggi, in diesem Alter sollte ein Kind etwa 20-50 Wörter mit sinnvoller Aussage beherrschen. "Da-is" oder "tschüss" zählen auch dazu, denn sie drücken ja eine klare Begebenheit aus oder beinhalten eine Aussage. Kleine Handlungsaufträge müssen rein verbal verstanden werden. Es ist ungünstig, ein Kind immer wieder zu bedrängen, etwas zu sagen. Das führt -auch später noch- fast immer zur Verweigerung. Geht die Sprachentwicklung überhaupt nicht weiter, muß unbedingt das Hörvermögen genau abgeklärt werden. Sprache lernen die Kinder wie immer im Leben am besten aus einer Unterhaltung. Viele Grüße


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Hallo Biggi, Jonas ist jetzt 18 Monate alt und kann auch nur einige Wörter reden wie die üblichen Mama, Papa, Oma, Opa, WauWau, Mau (heißt Katze), Auto-Autobus, DAta (heißt Danke), Aka (heißt Onkel). Er brabbelt auch viel am Tag und noch unverständlich, aber jetzt hört er bei jedem neuen Wort für Ihn zu und dann versucht er es selber zu sagen. Am Anfang war er auch sehr sprachfaul und dann mit einemmal hat er es versucht. Bei Deinem wird es auch noch kommen, daß ist wie in allem jedes Kind ist anders. Ich rede viel mit Jonas und erkläre Ihm immer genau was ich mache oder die Dinge und dann versucht er auch nach zureden. LG Mandy & Jonas!


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hallo, im eltern-heft 4/2003 stand ein ganzer beitrag übers sprechen. ein auszug daraus: ab dem 2. geburtstag eine faustformel besagt, dass ein kind an seinem 2. geburtstag etwa 50 wörter sprechen kann und etwa 200 bis 300 versteht. wichtig: als wort zählt alles was das kind als wort benutzt nicht was im wörterbuch steht. also auch geschwisternamen, wauwau, lüla (polizei), lufa (luftballon) etc. bei allen zeitangaben gibt es ein halbes jahr toleranz: wenn ein kind also schon anderthalb oder erst mit zweieinhalb seine 50 wörter zusammen hat ist das auch in ordnung. das kind versteht schon längere sätze , es sagt seinen namen und bildet zwei-wort sätze wie "mama aabeit" oder "toni ato". das kann heissen antonia hat ein auto. ich will auch so ein auto wie antonia. wo ist antonia mit dem auto hingefahren? auch wenn die vokablen noch nicht stimmen, der tonfall der minisätze ist meinst korrekt sodass sie ihr kind verstehen können. das zeigt das kind hat die satzmelodie entdeckt und versteht das feststellung, frage, bitte oder aufforderung unterschiedlich klingen. was eltern tun können reden, reden, reden sie mit ihrem kind. sehen sie bilderbücher an und sprechen sie dabei: oh sieh mal, da ist ein kind ganz traurig. warum es wohl weint? vielleicht, weil es nicht mitspielen darf? was spielen denn die anderen kinder auf dem bild? auch wenn ihr kind in ihren pausen nur auf das bild zeigt oder noch unverständliche silben äussert, lassen sie sich nicht beirren. die ersten jahre tragen die eltern den hauptteil der gespräche mit kindern, sie halten das thema aufrecht und tun zunächst so als gäbe es einen dialog - bis das kind einsteigt. auch sehr wichtig: singen. kinder lieben den rhythmus von einfachen liedern. bald werden sie versuchen mitzusingen, zunächst die letzten (reim-) wörter eines verses, schliesslich ganze zeilen.


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Hm, ich kann ja eigentlich nicht mitreden, weil mein Sohn erst 7 Monate ist. Ich habe hier aber einen Buch (uh, werde manche sagen *gg*) das sich mit dem Thema beschäftigt: "Babysprache" von Dr. Sally Ward. Bezieht sich allerdings nicht nur auf Babys sondern auch auf Kleinkinder bis 4 Jahre. Natürlich sind wir noch nicht so weit, aber in diesem Buch wird eben die Theorie aufgestellt das es verkehrt sei das Kind zum Nachsprechen zu animieren. Ein Baby und ganz besonders ein älteres Kind ist zwar klein, weiß aber trotzdem genau das die menschliche Kommunikation wechselseitig ist. Ich sag was - du sagst was. Wird es ständig dazu angehalten nachzusprechen, verliert es die Lust daran. Da gab es ein hübsches Beispiel über die zugezogene Oma die meinte der damals Einjährige müßte jetzt mal richtig sprechen lernen. Nach der Oma-Behandlung "Sag mal dieses! Sag mal jenes!" war sozusagen Schicht-im-Schacht und mit 3 Jahren sprach der Junge immer noch nicht richtig. Dem Kind wird damit vermittelt das seine "Sprache" minderwertig ist und hat dementsprechend keine Lust. Wenn du jetzt schreibst das euer Sohn auch Unlust verbreitet, könnte es daran liegen das ihr es zu gut meint, indem ihr ihn weiter animiert das Wort zu wiederholen. Wortwiederholungen sind ja auch keine Sprache - das ist jetzt mal meine Theorie (o: Viel mit dem Kind plappern ist sehr gut, finde ich. Ich laber auch recht viel von Anfang an, mal schauen ob es was bringt. Ansonsten gilt natürlich das eine rasche motorische Entwicklung die sprachliche etwas hinten dran läßt keine Frage. Ist bei meinen Patenkind genauso: Laufen mit 9 Monaten, aber jetzt ist er fast 3 Jahren und außer seiner Mutter versteht in keiner. grüßele fusel


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