Polo1985
Guten Morgen, Wir beobachten aktuell das (sozial-)verhalten unserer Tochter (4) mit etwas Sorge. Sie brauchte schon immer zeit um auf andere zuzugehen, spielt gern allein, ist recht ängstlich.Vor den Ferien blieb sie ab und zu schon allein auf kindergeburtstagen oder Spieldates. Dann der Urlaub, wir waren mit andern Eltern/ Kindern unterwegs. Unsere Tochter sonderte sich ab, spielte fast ausschließlich allein, mit uns oder ihrer Schwester(2). Während die anderen Kinder ständig zu uns kamen, hat unsere Tochter sich kaum von uns wegbewegt. Man hat das Gefühl,sie braucht andere Kinder nicht, fühlt sich allein sicherer/ist zufrieden. Zurück im Alltag klammert sie plötzlich wieder sehr, zeigt Ängste die vorher so nicht da waren. Sie will nur bei/ mit uns sein, auf unbekanntem Terrain (zb Flohmarkt oder Kleines dorffest) weicht sie nicht von der Seite. sogar auf Spielplätzen die sie schon ewig kennt muss ich plötzlich überall mit, wenn sie uns kurz aus den Augen verliert schreit sie panisch, selbst wenn noch andere Bekannte dabei sind. Sie zeigt oft kaum Neugier an anderen Kindern oder Situationen, scheint wie gefangen in ihrer Angst/Unwohlsein und will manchmal am liebsten direkt wieder nach Hause. Aus Platzgründen schreibe ich in der Antwort weiter.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das klingt nach einer belastenden Situation, für alle Beteiligten. Ihre Tochter merkt natürlich ihre Ängstlichkeit und Zurückhaltung, auch Ihre Sorgen darum. Sie kann dieses Gefühl aber nicht selbst verändern, unbekannte Situationen und Menschen machen ihr einfach Angst. Das kann noch lange dauern, auch wenn man sie immer wieder ermutigt und stützt (nicht fordert). Ihr eher freches Verhalten zu Hause könnte die innerliche Kompensation sein (hier kenne ich mich aus, hier brauche ich keinen, hier bin ich stark usw.) für die so oft aussen erlebte Angst. Je souveräner Sie mit beiden Verhaltensweisen umgehen (weder überfordern, noch "mit gleicher Münze heimzahlen"), desto weniger könnte die Belastung sein. Natürlich können Sie sie bei heftigen Attacken begrenzen, auch Ihren Ärger sichtbar machen, aber Sie sollten Ihre Haltung davon nicht bestimmen lassen, wie Ihre Tochter sich gerade verhält. Sie ist innerlich sicher nicht zufrieden mit sich selbst, weiß um diese beiden Seiten und auch die entstehende Distanz. Aber sie kann das jetzt nicht ändern, ist dem noch viel zu sehr ausgeliefert und braucht da Ihre verstehende Hilfe (liebevolle Klarheit). Und manchmal, wenn man den Tag mal mit einem ruhigen und bezogenen Gespräch ausklingen lassen kann, dann erfährt man sogar etwas von dem, wie es Ihrer Tochter geht (und nicht nur, wie sie sich verhält). Dr.Ludger Nohr
Polo1985
Noch dazu hat sie oft einen schlimmen Ton drauf, ist fies und abweisend zu ihrer Schwester (die sie eigentlich sehr liebt) oder zu uns (verbal und zur Schwester auch mal körperlich), so dass ich oft nicht mehr weiter weiß weil es mich auch sehr verletzt. Sie begrüßt uns morgens oft schon mit „geh weg, lass mich in Ruhe!“ wenn man lieb guten Morgen sagen will. Sie war noch nie ein ausgeprägtes Nähe-oder Kuschel-Kind, aber eine solche Abweisung ohne erkennbaren Grund (kein Streit oä) tut mir für uns und ihre Schwester, die sie sehr liebt, im Herzen weh. Sie muss sich ja nicht knuddeln und abknutschen lassen, aber verbal direkt so grob zu sein, da fragen wir uns, wo kommt das her? So reden wir definitiv nicht miteinander. In letzter Zeit schimpfe ich daher mehr als ich möchte, weil ich nervlich irgendwie am Ende bin und weder weiß wo das herkommt, noch wie wir aus dieser Gesamtsituation rauskommen :( während die kleine Schwester (altersgerecht) offen durchs Leben geht haben wir bei der großen ständig so viele anstrengende Situationen die mit Ängsten zu tun haben. haben sie einen Tipp, woher das Verhalten rührt und wie man am besten damit umgeht? Sie steht sich dadurch auch oft selbst im weg, da sie durch ihre Ängste komplett dicht macht und sich auf gar nichts einlassen kann. Vielen Dank!
Ähnliche Fragen
Hallo.Mein Sohn fast 13 und ADHSler macht mir große Sorgen was die Schule betrifft.Er war immer ein Eigenbrödler,schon in der Grundschule.Es folgte der Wechsel aufs Gymnasium womit das Drama begann:klar geistig viel Input was er toll fand aber eben in Verbindung mit Hausaufgaben usw -die mein Sohn strikt verweigerte, sein Arbbeits sowie Sozialverha ...
Sehr geehrter Dr. Nohr, unser 5-jähriger Sohn zeigt im Kiga ein sehr gehemmtes Verhalten gegüber anderen Kindern. Er hat in der Gruppe zwei Jungen gefunden, mit denen er im Spiel dieses Verhalten ablegt. Er wird von beiden Jungen stets angesprochen, von sich aus nimmt er keinen Kontakt zu ihnen oder anderen Kindern auf. Meist tänzelt er vor ihnen ...
Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir gerade Gedanken wegen meiner Tochter (4,5 Jahre alt) bzw. meines Verhaltens ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und aktives Kind, wurde mit 10 Monaten in unsere Betriebskita eingewöhnt und ist mit 3 Jahren in den kommunalen Kindergarten gewechselt, den sie idR von 8-16 Uhr besuc ...
Liebe Frau Henkes, mein Sohn (4) fragte heute morgen beim anziehen ab, ob Papa und sein Bruder auch einen Penis hätten. Als er mich ebenfalls fragte, verneinte ich und er fragte, was ich denn hätte, worauf ich ihm erklärte, das Frauen eine Scheide und Männer einen Penis hätten. Daraufhin fragte er mehrfach, ob er meine Scheide mal sehen dürfe. Ich ...
Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn wird im August 5 Jahre alt. Im Februar letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Die anfängliche Geschwisterrivalität war im normalen Rahmen und hat auch nicht dazu geführt, dass er den Kleinen ablehnt o.ä., er ist ein toller großer Bruder, der sich mit N.beschäftigt, ihn liebt und beschützen möchte. In ...
Guten Tag, ich mache mir aktuell etwas Sorgen wegen dem Verhalten meiner Tochter, die im Mai 2 Jahre alt geworden ist. Erstmal das Thema Augenkontakt. Der ist nämlich so gut wie nie vorhanden...wenn sie uns anspricht schaut sie uns an und ab und an beim Spielen...reden wir aber mit ihr oder ansonsten beim Spielen schaut sie uns nie an...ist ...
Guten Abend Frau Dr. Henkes, wir machen uns wirklich Sorgen und ich mache mir fürchterliche Vorwürfe, dass das Verhalten meines Sohnes (2,5 Jahre) aus meiner Erziehung resultiert (eher ängstlich und wenig Kontakt mit Anderen). Unser Sohn hat quasi Angst vor anderen Kindern, wobei das Alter keine Rolle spielt. Am Spielplatz geht er andere ...
Liebe Frau Henkes! Ich habe zwei Söhne (5 Jahre und 2 Jahre). Seit Ferienbeginn (vor zirka 3 Wochen) fällt der Große bzw. sein Verhalten negativ auf. Es gibt Momente wo er ganz lieb zu seinem Bruder ist, super miteinander spielen und liebevoll mit ihm uns uns redet, aber es gibt leider auch viele Momente, wo er einfach nur Blödsinn macht und de ...
Hallo Frau Henkes, Das Verhalten von meinem 2,5 jährigen Sohn macht mir große Sorgen. Ich bin mir nicht mehr sicher ob das noch normal ist. Er war schon immer sehr willenstark. Mit 12 Monaten hat er über 50 Wörter deutlich gesprochen und mit 15 Monaten angefangen 2 Wort Sätze zu machen. Er konnte damals schon erste Gefühle benennen. Mittler ...
Hallo Frau Henkes, Unsere Tochter 4 Jahre hat schon länger das Verhalten, dass sie mir als Mama gegenüber aggressiv ist, sobald sie von Oma und Opa (Schwiegereltern) wieder runter kommt. Wir wohnen im selben Haus. Sie kommt runter, bei Papa ist sie zum Beispiel das bravste Kind, aber sobald sie mich sieht, oder ich dann mit ihr alleine bin, ...
Die letzten 10 Beiträge
- Sohn im kranken Zustand
- Kiga Kind Angst vorm WC
- Wie den Machtkampf verhindern?
- Auf andere Kinder zu gehen
- Umgangstipps
- Kind 7 J - kann nicht alleine schlafen
- 2-jähriges Kind sehr ungeduldig wenns ums Essen geht
- Sohn bevorzugt Papa
- Kind möchte im Kindergarten nichts essen.
- Unklare Atemgeräusche bei Kind – Selbstregulation oder Tic?