Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth, vielen Dank für Ihre Antwort. Ich möchte Ihnen das etwas genauer beschreiben: Meine Frau war über ein Jahr zuhause, hat unseren Sohn 6 Monate gestillt und litt, wie wahrscheinlich jede Mutter unter Wochenbettdepressionen, wobei sie unser Kind nie vernachlässigt hat. Seit Januar geht sie wieder arbeiten. Ich mache den kleinen morgens fertig und bringe ihn zur Tagesmutter. Den Nachmittag verbringt er mit meiner Frau, dann fragt er auch selten nach mir und abends habe ich noch ca. 1 Stunde Zeit um mich mit Ihm zu beschäftigen. Nun dachten wir unser Sohn zeigt dieses Verhalten weil er den Papa so wenig sieht, aber als wir im Mai 3 Wochen im Urlaub waren, wich er nicht von meiner Seite. Auch in diesem Urlaub war ein Vorfall den meine Frau sehr stark getroffen hat: Sie ist etwas früher als ich ins Bett gegangen und irgendwann wachte unser Sohn auf und schrie, als meine Frau ihn aus dem Bett nahm schrie er noch mehr und lies sich nicht beruhigen. Erst als ich ins Bett kam, legte er sich auf meinen Bauch und war sofort ruhig und schlief auch gleich ein. Er möchte auch sehr oft auf meinen Arm, dann schmiegt er sich an mich krault mir den Rücken und ist glücklich, meine Frau ist ganz schön traurig das er nicht von sich aus zu ihr will, ich annimiere ihn allerdings oft auch mal zu seiner Mutter zu gehen. Vor ein paar Tagen kam ich erst spät nach Hause und meine Frau machte unseren Sohn Bett fertig (sonst mach ich das), dabei jammerte er den ganze abend nur, wollte sich nicht waschen lassen. Kaum öffnete ich die Wohnungstür, hörte er mit dem jammern auf und wollte auf meinen Arm kuscheln. Als ich mich umzog legte ich ihn in unser Bett, ich legte mich zu ihm und er wollte das wir uns mit der Decke zu decken. Als meine Frau sich dazu legte sagte er „Nein“, er wollte nicht das sich meine Frau zu uns legt. Wenn wir ihn abends ins Bett bringen geht er für ein paar Sekunden auf ihren Arm und will aber gleich wieder zu mir. Ich verbringe im Gegensatz zu meiner Frau wenig Zeit mit unserem Kind, außer natürlich am Wochenende. Meine Frau sagt über sich das sie nicht so viel Geduld hat wie ich. Abschließend möchte ich noch sagen, das ich nicht den Eindruck habe das meine Frau eine schlechte Mutter oder unser Kind schlecht behandelt. Sie liebt ihn doch überalles, war ja auch ein Wunschkind! Meine größte Sorge ist, dass unsere Partnerschaft irgendwann darunter leidet, sie ist schon ein wenig eifersüchtig auf die intensive Beziehung zwischen mir und unserem Sohn. Ich hoffe Sie haben nun ausreichend Informationen und können uns einen Ratschlag geben. Gibt es für solche Fälle eine Beratungsstelle oder ähliches? Viele Grüße Michael
Lieber Michael, so wie Sie das schildern, hat man den Eindruck, als habe Ihr Sohn -aus was für Gründen auch immer- eine primäre Bindung zu Ihnen aufgebaut und empfindet seine Mutter wie ein Säugling sonst den Vater empfindet. Jetzt, da die Zeit der Loslösung kommt, ist sie nur zum Teil verfügbar, da sie arbeiten geht. Dadurch steht sie als Vorbildfigur nicht ausreichend zur Verfügung. So erhält sich zunächst die primäre Bindung zu Ihnen, was die geschilderten Ereignisse in den Ferien gut erklärt. Es wäre jetzt wichtig, daß Ihre Frau diese Konstellation versteht und anerkennt, und zwar als etwas, das nicht gegen sie gerichtet ist, sondern dem natürlichen Bindungsbedürfnis Ihrers Sohnes entsprochen haben muß. Da nun die Loslösung zu Ihrer Aufgabe wird, muß sie sich mit aller Hingabe und Einfühlsamkeit ihrem Sohn widmen (also verstärkt!) und ihm Vertrauen schenken. Sie muß ihm vertrauenswürdig erscheinen. Spürt sie aber innerlich versteckte Abwehr, sollte sie sich das besser eingestehen und vielleicht mit einer Psychologin darüber sprechen. Aber nicht damit hadern, daß sich Ihr Sohn ihr nicht zuwendet! Das hilft niemandem. Viele Grüße
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