Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Sohn 4,5 Jahre Wut/trösten

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Sohn 4,5 Jahre Wut/trösten

Krissi91

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Hallo,  ich habe folgendes Problem und ich denke, dass das irgendwie von mir vielleicht anerzogen ist. Mein Sohn reagiert, wenn er seinen Willen nicht bekommt, immer noch mit Schreien, Weinen und Wut. Er akzeptiert das Nein sofort, weint dann sehr laut und sagt, dass er soooo traurig ist und ich ihn jetzt trösten muss. Ich nehme ihn dann in den Arm und er weint weiter sehr laut und beruhigt sich gerade durch das Trösten so gar nicht sondern weint sich im Arm erst recht lange aus. Ich kann so auch gar nicht mit ihm reden und nach Alternativen suchen. Ist er dann leise und ich fange an, darüber zu sprechen geht noch mal das Weinen los.  früher habe ich auf seine Wuranfälle eben genauso reagiert und ihn in den Arm genommen und immer gesagt, du darfst wütend/traurig usw sein. Aber hier entwickelt sich nichts weiter. Das habe ich mit ihm gemacht da war er 2 und jetzt 4,5 und er weint immer noch genauso wie mit 2, nur dass er zusätzlich dazu sagt, das er wütend/traurig/verärgert ist. Damals war mein Ziel, dass ich ihm vermittle, was er gerade fühlt und er dann später nicht mehr weinen und schreien muss, sondern mir sagen kann, dass er sich so und so fühlt. Das macht er zwar, aber die extreme Schreierei ist dazu erhalten geblieben. Wie kann ich darauf reagieren, dass das besser wird? Oder ist das etwas ganz anderes und er bekommt dadurch Aufmerksamkeit und genießt das?


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Kinder in diesem Alter reagieren in der Regel auf Frustration mit Wut und nicht mit Trauer. Diesen Affekt zeigt Ihr Sohn nicht offen. Stattdessen versteckt er unbewusst seine Wut in dem langanhaltenden Weinen, das von Ihnen beiden als Trauer interpretiert wird und ihm langanhaltende Aufmerksamkeit sichert. Sie können ausprobieren, ihn beim nächsten Mal nicht zu trösten, sondern zu fragen: "Wieso bist du eigentlich traurig und nicht wütend?" Vermutlich ist es für Ihren Sohn hilfreich, richtig wütend werden zu dürfen. Den Umgang mit diesem schwierigen Gefühl muss er ja schließlich auch lernen. Dann kann es passieren, dass Eltern auch mal beschimpft werden "blöde Mama/Papa" o.ä.. Kindern hilft es dann zu sehen, dass Eltern das aushalten können, ohne dass die gute Beziehung zum Kind darunter leidet.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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