Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Selbstvertrauen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Selbstvertrauen

Hope10

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Ich habe eine Frage zu folgender Thematik. Unser Sohn ist 27 Monate alt. Es ist ihm nicht mgl. seine Spielsachen zu verteidigen. Er spielt zB mit einem seiner Fahrzeuge, ein anderes Kind kommt her und nimmt es ihm einfach weg. Er steht dann entweder ganz versteinert da und schaut bedrückt dem anderen Kind zu, wie dieses mit seinem Fahrzeug spielt oder er beginnt fürchterlich zu weinen und rennt zu mir. Eine andere Situation… Sein Lieblingsspielzeug im Garten steht frei herum, er rennt hin, zeitgleich läuft ein anderes Kind zu seinem Spielzeug und unser Sohn bleibt plötzlich stehen und schaut zu, wie das andere Kind es nimmt. Dann auch wieder dasselbe- entweder sieht er bedrückt zu oder weint. Wir haben es mit Rollenspiele versucht, versuchen so gut als mgl., seine „Nein“ zu akzeptieren. Ich habe manchmal das Gefühl, dass er nicht weiß, wie verteidigen geht…. Wir wissen echt nicht mehr weiter… Einerseits sagt man, die Kinder sollen es untereinander regeln… andererseits denke ich mir, wie soll er es lernen wenn er gar nicht weiß wie verteidigen geht…. Ich möchte nicht, dass er die Rolle einnimmt, dass ihm die Sachen eh immer weggenommen werden. Mir bricht es das Herz wenn ich mitansehen muss, wie er teilweise darunter leidet. Kann es sein dass er kein gutes Selbstvertrauen hat? Was können wir machen um ihn zu unterstützen? PS: er ist sprachlich leider nicht so gut, sodass ein verbales Verteidigen nicht mgl ist. Er bekommt aktuell Logopädie. Danke


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie haben sicherlich recht damit, dass Ihr Sohn noch nicht weiß, wie verteidigen geht. Das muss er mit zweieinhalb Jahren auch noch nicht. Es scheint mir auch nicht unbedingt eine Frage des Selbstvertrauens zu sein. Das kann in diesem Alter noch gar nicht so weit entwickelt sein. Hier spielen sicher Temperament, Ängstlichkeit oder auch die Stärke des Durchsetzungswillen eine Rolle. Das alles ist aber noch in der Entwicklung begriffen. Kindern diesen Alters hilft man am besten in der konkreten Situation. Gehen Sie mit Ihrem Sohn zum Fahrzeug und sprechen Sie mit dem anderen Kind wie Ihr Sohn das tun könnte. Lösen Sie das Problem nicht für ihn. Das würde ihn eher hilflos und auf Sie angewiesen bleiben lassen. Wenn Ihr Sohn die Erfahrung gemacht hat, dass er auf diesem Weg seine Sachen bekommen kann, wird er sich diese zunehmend selbständig holen können. Ich kann Ihre Gefühle in den jeweiligen Situationen gut verstehen. Für Ihren Sohn wäre es allerdings hilfreich, wenn Sie nicht mitleidend sondern resolut und selbstbewusst dem Problem zu Leibe rücken würden. Beides überträgt sich auf ihn; das Letztere hilft ihm. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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