Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Selbstvertrauen, Selbstbehauptung und Freunde

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Selbstvertrauen, Selbstbehauptung und Freunde

Susi33

Guten Tag Frau Henkes, es geht um meine vier-jährige Tochter. Zuhause ist sie ein durchsetzungsstarkes, gleichzeitig aber auch sehr sensibles und freundliches Kind. Sie hat eine sehr enge Bindung an mich, ist noch Recht anhänglich. Im Kindergarten ist sie eher scheu und zurückhaltend, lässt sich dort auch schnell Mal die Butter vom Brot nehmen, wie man so sagt. Nun hat sie eine kleine Freundin gefunden, die auch zum Spielen bei uns war. Leider eskalierte es, meine Tochter wollte unterschiedlichstes Spielzeug nicht teilen, hatte das Spiel auch verweigert, wenn es nicht nach ihrem Willen ging und war dann auch nervlich ziemlich am Ende zum Schluss. Es kam mir auch vor, als sei sie eifersüchtig, wenn ich freundlich zu dem andren Kind war. Aber gut, ich möchte ihr ja gerne zeigen, wie man mit Gästen umgeht. Bin mir allerdings nicht sicher, wie man in solchen Situationen am besten reagiert. Sie ist dann auch nicht zu Kompromissen bereit und will sich durchsetzen, geht weg und brüllt und weint. Nur das es andre Kinder nicht interessiert und die eher genervt sind und dann einfach die Sachen festhalten und aussitzen. ... Mir wurde früher allerdings auch beigebracht, dass man fragt, bevor man sich an Sachen bedient von andren Kindern. Es sind ja auch ihre Sachen, darüber sollte Sie ja schon bestimmen dürfen. Ich bin da in verschiedensten Richtungen am überlegen und komme zu keinem eindeutigen Ergebnis. Vielleicht haben sie einen Rat. Danke schonmal vorab ;-)


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter ist recht alterstypisch. Sowohl das Teilen als auch das Durchsetzen wollen gelernt werden. Begleiten Sie Ihre Tochter geduldig durch diese Phase. Zeigen Sie ihr, dass Sie auf ihrer Seite sind. Sie darf aber auch lernen, dass man beim gemeinsamen Spiel teilt, damit es Spaß macht. Wenn Sie ihr das vermitteln, kann sie sich vermutlich im Kiga auch besser durchsetzen, da dort das Gleiche gilt: beim gemeinsamen Spiel wird geteilt. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes 


cube

Naja, wenn man ein Kind einläd zum Spielen, ist doch auch klar, das dieses Kind sicher mit den Spielsachen eures Kindes spielen will bzw. darf. Auf dem Spielplatz von einem fremden Kind einfach ungefragt etwas nehmen - nein. Aber bei einer Einldung zum Spielen immer fragen müssen, ob man das auch nehmen darf ... das wäre ja kein echtes Spielen mehr. Wir haben es so gemacht, dass unser Kind vor dem Besuch die Dinge, die ein anderes Kind auf keinen Fall nehmen soll, weglegt. Alles andere ist dann aber natürlich auch zum Spielen für den Gast da. Vielleicht probiert ihr das mal aus?  


Susi33

Ja das wäre eine Idee, werde ich Mal ausprobieren, mit dem aussortieren der "wertvollsten" Dinge.   Ich weiss halt nicht, ob sie dann denkt sie muss sich auch in der Kita Sachen wegnehmen lassen, bzw. immer nachgeben. Dort soll sie sich laut Erzieherinnen mehr durchsetzen und sich wehren gegen die Andren. Im Prinzip stimme ich zu, das die Kinder mit den Sachen spielen sollen, sonst macht so eine Verabredung ja auch wenig Sinn. Oder zb.: Wenn sie ein bestimmtes Teil wieder haben will, und der andre wechselt auch nicht ab, sondern beansprucht es eine lange Zeit für sich, sie wartet... und das sie dann austickt, weil sie einfach keine Handlungsoption für sich sieht und die Geduld auch irgendwann endet. Hm ja ist irgendwie schwierig für mich. Liegt evtl. auch an mir ;-) Sie wird sich irgendwas ausdenken müssen, wie sie bei den Andren durchkommt. Ich find halt, die meisten Kinder regeln das in dem Alter noch ziemlich grob und selbstsüchtig, wenn man das aus den Augen von nem Erwachsenen betrachtet. Wie oft da Dinge einfach aus den Fingern rausgewurschtelt werden mit Gewalt teils... keine Ahnung, kann mich an so ne Art Umgang nicht erinnern. 


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