Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Schüchternheit Unsicherheit

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Schüchternheit Unsicherheit

tamriko

Einen schönen guten Tag, Meine Kinder 8J. Und 5 j. sind von Anfang an sehr schüchtern und zurückhaltend um Kontakt mit anderen Kindern gewesen. Ich habe immer gehofft,dass es mit der Reifung besser wird,denn wir Eltern sind sehr offene und kommunikative Menschen und legen viel Wert auf eine freundliche zwischenmenschliche Kommunikation. Leider wird die Problrmatik nicht wirklich besser,beide Kinder haben Schwierigkeiten auf andere Kinder primär zuzugehen,warten immer ab bis die anderen Kinder sie ansprechen,dann erst wird langsam gespielt. Häufig stellt sich meine Tochter im kindergarten morgens erstmal in die Ecke und wartet bis die Erzieherin sie persönlich anspricht und einlädt. Sollte es mal nicht passieren,steht sie alleine in der Ecke und geniert sich obwohl ihr die Kinder in der Gruppe bekannt sind. Ebenfalls sagen sie primär keinem Guten Tag oder Auf Wiedersehen,ich muss sie immer darauf hinweisen. Ich möchte aber auch nicht die ganze Zeit die Kinder ermahnen und wünsche mir sehr,dass diese sozialen Fertigkeiten ohne meine aktive Mithilfe reproduziert werden. Bei meinem Sohn geht diese Zurückhaltung soweit,dass er häufig seine Ideen vernachlässigt und das aufgreift was seine Mitschüler gerade machen.Ich finde es sehr schade,denn seine Ideen sind sehr kreativ und bekräftige ihn darin,jedoch scheint er diesbezüglich kein Selbstbewusstsein bzw Selbstsicherheit zu haben. Haben Sie da einen Tipp wie ich diese Situationen handeln kann. Vielen Dank!


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, Ihre Kinder brauchen offenbar Zeit, um Ihren eigenen Weg zu finden, wie sie Kontakt zu anderen aufnehmen und soziale Kontakte gestalten. Manchmal hilft da das elterliche Vorbild nicht, weil Kinder eigene Wesen mit eigenem Temperament und Eigenschaften sind. Für Ihre Kinder ist es wichtig zu erleben, dass Sie sie bedingungslos akzeptieren. Unsichere Kinder brauchen Sicherheit. Die erfahren sie zunächst darüber, dass sie sich - so wie sie sind - von ihren Eltern angenommen fühlen. Das hilft ihnen, ihr Selbstwertgefühl zu entwickeln. Wenn das stabiler ist, können sie zunehmend Bestätigung durch Anerkennung und Freundschaften in ihren sozialen Gruppen erfahren. Dann erleben sie, dass sie durch ihr Verhalten soziale Kontakte mitgestalten können. Viele Kinder orientieren sich zunächst am Verhalten der anderen in der Gruppe und machen das nach, weil sie sich durch konformes Verhalten die Integration in die Gruppe erhoffen. Hier spielt sicher auch der heutzutage verstärkte Gruppendruck eine Rolle. Ihr Sohn gewinnt Selbstsicherheit, wenn er selbst entscheiden darf, ob er seine eigenen Ideen umsetzt oder sich erstmal an denen der anderen orientiert. Bezüglich der sozialen Fertigkeiten des Grüßens brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ihre Kinder wissen vermutlich sehr genau, was zu tun ist. Sie können es aber - vielleicht wegen ihrer Schüchternheit - noch nicht umsetzen. Das wird ihnen aber gelingen, wenn sie ihre Unsicherheit überwunden haben. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


Mamamaike

Hallo, ist nicht böse gemeint: Ist das Dein Problem (Du beschreibst zwar Deine Kinder, schreibst aber "nur" Deine Außensicht auf das Geschehen) oder das Problem Deiner Kinder, im Sinne von leiden sie darunter oder ist es für sie in Ordnung? Nicht jeder ist offen und expressiv, aber für viele Menschen ist es vollkommen in Ordnung, Beobachter zur sein und "mitzulaufen". In unserer Nachbarschaft gab es zwei stille, introvertierte Kinder, und ihre Mutter meinte auf Biegen und Brechen, das ändern zu müssen: viele Kindereinladungen, Besuche beim Arzt und bei Psychologen usw. "Gebracht" hat es nichts, die Kinder waren still und introvertiert. Heute, als Erwachsene, sind beide offen und zugänglich und fangen sogar auf der Straße ein Gespräch an (sie wohnen mittlerweile nicht mehr hier). Es muss also nicht so bleiben, wobei das ja auch nicht schlimm wäre - wenn alle extrovertiert wären, auweia (ich bin selbst offen und extrovertiert, von daher erlaube ich mir diese Aussage). Viele Grüße


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