Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Puppen hauen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Puppen hauen

Blabliblu2020

Sehr geehrter Herr Prof Nohr, Meine Tochter (2,5) ist sehr beeindruckt davon, jemanden zu trösten. Sie vermöbelt deswegen ständig Puppen und Stofftiere und ich soll dann weinen spielen, damit sie trösten kann. Sollte ich das mitspielen? Sollte ich ihr sagen, dass ich das kein schönes Spiel finde? Hört das von selbst wieder auf? Ist das normal? Ich bin manchmal erschrocken. Andrerseits ist es nur mit Puppen oder Stofftieren. Gegen andere Menschen macht sie das nicht. Vielen Dank


Hallo, ich würde das mitspielen, weil Sie nur so die Möglichkeit haben zu verstehen, worum es eigentlich geht. Sie können durch Ihre Reaktionen im Spiel Einfluss nehmen auf den Verlauf, indem Sie "falsch" reagieren oder auch Fragen stellen. Sie können auch Rollentausch anbieten und über die (wahrscheinliche) Ablehnung auch etwas darüber erfahren, was das Spiel bedeutet. (Das ist ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Spieltherapie. Die Kinder inszenieren etwas, was für sie Bedeutung hat, sie es aber nicht einfach ansprechen können). Meine Erfahrung als Psychotherapeut ist, dass die Kinder mit dem Spiel aufhören oder es verändern, wenn der Auslöser weg ist und/oder die Gegenüber das Problem verstanden haben. Also mein Vorschlag wäre mitspielen und vorsichtig und einfühlsam das Spiel nutzen, um zu verstehen. Dr.Ludger Nohr


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