Tina126
Hallo Frau Henkes, Unser Sohn (4,5 Jahre) ist seit seinem Start in der Fremdbetreuung mit zwei Jahren durch übergriffiges/ aggressives Verhalten aufgefallen. dies variiert in der Häufigkeit ist aber seit 2,5 Jahren ein konstantes Thema, das mich mittlerweile zur Weißglut treibt. Er tut meistens den anderen Kindern nicht weh, sondern es ist mehr nervig und sie wollen es nicht. Nun wird er aber immer stärker und fängt an durch starkes festhalten, hauen mit Gegenständen oder dolles schubsen den Kindern wirklich wehzutun. Er hat seit ein paar Monaten eine kleine Schwester, die er sehr liebt, aber gefühlt erzählt er uns seit der Geburt immer ganz stolz nach dem Kindergarten wem er heute weh getan hat und was er genau gemacht hat ausgeschmückt mit allem Details. Das ist das Erste was er sagt, nach dem Abholen. Davon erzählt er mehrmals und morgens erzählt er dann wem er heute weh tun möchte. Er sagt er ist ein böser Geist, ich weiß nicht woher er die Geist-Geschichte hat. Wenn er uns davon erzählt haben wir anfangs versucht auf ihn einzugehen und gefragt wie er sich dabei fühlt, wenn er anderen Kindern weh tut und warum er das macht. Seine Antwort ist jedes Mal mit einem großen Lächeln, dass er sich gut fühlt und der stärkste von allen ist (sogar stärker als Superman) und er es morgen wieder macht. Wir reden dann natürlich ausführlich mit ihm, dass anderen niemals weh getan werden darf und versuchen anderen Lösungen für die vergangenen Situationen gemeinsam zu finden. Das bringt aber alles nichts und wir haben das Gefühl, dass er das macht, um von uns Aufmerksamkeit zu bekommen und sind dann dazu übergegangen solche Kommentare und Erzählungen von ihm einfach zu ignorieren bzw nur kurz kommentieren, dass er anderen nicht weh tun darf. Aber dieses Verhalten besorgt mich schon sehr und macht mir Angst. Er versucht ständig davon zu sprechen und es ist fast stündlich Thema vor allem während der Einschlafbegleitung. Er bekommt trotz des Geschwisters eigentlich nicht deutlich weniger Aufmerksamkeit als zuvor, da sie meist friedlich in der Trage schläft. Er wird jetzt sogar früher aus dem KIga abgeholt, weil wir durch meine Elternzeit keinen Anspruch mehr auf einen Vollzeitplatz haben. Wie gehen wir mit seinem Verhalten am besten um? Warum macht er das? Dieses Verhalten tritt vornehmlich im Kiga auf und privat sehen wir das Verhalten, dass er anderen weh tut fast nicht, außer bei Verabredung mit Kiga Freunden. Generell folgt unser Sohn sehr schlecht und wenn man ihm sagt etwas zu unterlassen ignoriert er es einfach oder diskutiert ohne Ende weiter, auch wenn man sagt, dass es nichts zu diskutieren gibt und er sich bitte an die Regeln halten soll. Im Kindergarten sagen die Erzieherinnen auch, dass er oft Anweisungen nicht akzeptiert und bei allem diskutiert und sie es sehr anstrengend finden. Es steht zudem eine potentielle Hochbegabung im Raum (er kann bereits rechnen (+ und -, teilweise auch dividieren bei einfachen Dingen), ist logisch sehr stark und merkt sich alles, was er hört). Einer der Erzieher fördert ihn gut und macht mit ihm viele Übungen, die ihm Spaß machen, sehr langweilig ist ihm denke ich nicht. Über ihre Hilfe würde wir uns sehr freuen. Vielen Dank
Guten Tag, bei Vierjährigen ist ein ausgeprägtes Dominanzstreben meist ein Indiz dafür, dass sie sich eher schwach und unbeliebt fühlen und dies mit aggressivem Verhalten zu kompeniseren suchen. Dieses unerwünschte Verhalten ist zudem ein Ruf nach Aufmerksamkeit. Bei Ihrem Sohn hat sich dieses Verhalten vermutlich seit der Geburt der Schwester verstärkt, weil er unbewusst fürchtet, dass diese Rivalin um Ihre Liebe und Aufmerksamkeit ihn verdrängen könnte. Sein Verhalten ist derzeit sicherlich stark von dieser Liebesverlustangst geprägt. Für Ihren Sohn ist es wichtig, dass Sie seinen Berichten über seine Dominanz wenig Aufmerksamkeit schenken. Da er eine gute Auffassungsgabe hat, können Sie auf solche Äußerungen reagieren, indem Sie ihm sagen: "So wirst Du aber nicht wie Superman. Der hätte doch andere Kinder nie gezankt. Der hat doch seine Kraft genutzt, um zu helfen." Dann können Sie gemeinsam mit ihm herausfinden, wie er am besten seine Kräfte für etwas Positives nutzen könnte. Ihr Sohn braucht gerade in dieser Phase viele Gelegenheiten, in denen er sich beweisen kann und positive Aufmerksamkeit von Ihnen bekommt. Verschaffen Sie ihm Gelegenheiten, z.B. sportlicher oder handwerklicher Art, in denen er sich beweisen und gut fühlen kann. Zeigen Sie ihm, wie toll Sie ihn finden und wie stolz er auf sich sein kann. Das stärkt die Entwicklung seines Selbstwertgefühls. Bestätigen Sie ihm auch, dass er ein guter großer Bruder ist. Das hilft ihm, dieser Rolle zunehmend etwas Positives abzugewinnen und sich von der Schwester weniger bedroht zu fühlen. Vierjährige können noch kaum lernen, ihr Verhalten durch Appelle und Nachbesprechungen zu regulieren. Konzentrieren Sie sich auf zukünftige Situationen und äußern Sie klare Verhaltenserwartungen. Kinder dieses Alters wollen in der Regeln ihren Eltern gefallen und orientieren sich an deren Vorgaben. Statt Ihren Sohn zu bitten, sich an die Regeln zu halten, können Sie sagen: "Ich will, dass Du xx jetzt machst". Suchen Sie sich dafür wenige Situationen, die Ihnen wichtig sind und sorgen Sie dafür, dass Ihre Vorgaben eingehalten werden. Sie können Ihren Sohn zu dem Ort führen, an dem er etwas Bestimmtes tun soll. Sie können ihn auch durch Festhalten darin hindern, etwas zu tun, was er nicht tun soll. Wenn ein Vierjähriger einen Impuls hat, etwas zu tun, sind die Ermahnungen und Worte der Eltern wieder vergessen. Das Handeln der Eltern bietet dann Orientierung. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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