carose
Hallo Dr. Posth, unser Sohn (2,5 Jahre) hat vor 5 Mo eine Schwester bekommen. Zunächst war alles gut, der Papa (sehr präsent und i.d.R. gut akzeptiert) übernahm viel, auch Ins-Bett-Bringen. Nun darf Papa seit einigen Wochen gar nichts mehr, Sohn bekommt richtige Wutanfälle, weil ich ihn wickeln soll etc., tritt, beißt. Nun mache ich nach Möglichkeit alles, meist mit Baby dabei. Aber auch der Schwester gegenüber wird er grob. Weder ruhige Verbote noch Erklären (tut ihr weh) noch Schimpfen hilft. Er lacht dann, empfindet das Ganze wohl als ein Spiel und tut der Kleinen absichtlich weh um unsere Reaktion zu provozieren. Was tun? Und ist es sinnvoll den Papa so ins Aus zu stellen oder sollte er konsequent seinen Teil der Betreuung durchziehen (dann gegen den Willen des Kindes)? Danke für Ihre Ratschläge hier!
Hallo, gegen den Willen eines Kindes kann man Beziehung nicht herstellen. Irgendetwas muss Ihrem Sohn "ins Getriebe geraten sein". Hat es denn zusätzlich neue Herausforderungen gegeben? Ist etwas Im Gewohnten stark verändert worden? Ein 2 1/2-jähriger kann noch nicht so viel sagen, dass er sich erklären könnte, aber manchmal kommen ja spontane Äußerungen, die einem den Weg weisen. Was das Schlagen oder Wehtun anbelangt, müssen Sie Ihren Sohn klar und deutlich ermahnen und ihm die möglichen Folgen seines tuns aufzeigen. Denn das kann er selbst noch nicht zu Ende denken. Und er hat auch noch nicht so viele Empathiegefühle, als dass er durch Selbstkorrektur seine Handlungsweisen ändern könnte. Aber Sie sollten jetzt auch langsam anfangen, induktiv zu vorzugehen, d.h. Wiedergutmachung auszulösen durch Streicheln oder Pusten der Stelle, die er getroffen hat usw. (s. gezielter Suchlauf unter "Induktion"). Das Wichtigste ist aber herauszufinden, was die jetzt auftretende Aggression auslöst und es abstellen. Dann kommt Ihr Mann auch wieder zum Zuge. Viele Grüße
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